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Killashandra

Killashandra

Titel: Killashandra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den Antrieb weiter zurück, bis er allein durch die Schwungkraft dem Dock entge-gentrieb. Die Greifhaken klapperten gegen die Schiffs-hülle und hielten das Schiff mit einem kaum wahr-nehmbaren Ruck auf.
    »Mein Kompliment für das elegante Anlegemanöver, Kapitän Festinel — und vielen Dank für die angenehme Reise.« Killashandra schloß die ganze Brückenbesatzung in ihr freundliches Winken ein und trat hinaus, um den Rest der ermüdenden Formalitäten über sich ergehen zu lassen.
    »Ampris!« grunzte Lars, als sie die Reling erreichten.
    Unter ihnen wurde gerade die Gangway angelegt, über die sie die paar Meter zum Kai hinunterlaufen würden.
    »Natürlich, und mein Quartett steht wie ein Trupp Zinnsoldaten bereit. Ich glaube, ich bekomme schreckliche Kopfschmerzen. Dieses Wimmern der Kristalle, weißt du.« Sie hob eine Hand an die Stirn.
    »Mal sehen, worauf Ampris sich verlegt hat!« Lars'
    Gesicht war gefaßt, und seine Nasenlöcher flatterten leicht, als er sich zwang, ruhiger zu atmen.
    Killashandra unterdrückte ihre verständliche Abscheu gegen den Mann, der den Angriff auf sie befohlen hatte, um ihr danach scheinheilig zu versichern, daß der Schuldige bestraft werden würde ... Wie konnte sie nun Ampris bestrafen? Die Methode, die sie bei Torkes an-gewendet hatte, würde nicht funktionieren; Ampris war aalglatt.
    Die Gangway lag an ihrem Platz, das Ehrenspalier war aufgebaut, der Älteste Torkes erschien, das Begrü-
    ßungskomitee applaudierte, und Killashandra, ganz die anmutige Berühmtheit, schritt leichtfüßig die Gangway hinunter. Mirbethan trat einen Schritt vor und forschte aufgeregt in Killashandras Gesicht nach Anzeichen der
    >schweren Prüfung<. Thyrol, Pirinio und Polabod ver-beugten sich tief, überließen es aber dem Ältesten Ampris, die Kristallsängerin zu begrüßen.
    »Gildenfrau Ree, Sie können sich nicht vorstellen, wie erleichtert wir waren, als wir von Ihrer Rettung erfuhren.«
    Dann fiel Ampris' Blick auf Lars, den er mit Sicherheit nicht erwartet hatte.
    »Das hier ist Kapitän Lars Dahl, der mich so tapfer gerettet hat und dabei sich selbst und sein Schiff in große Gefahr brachte. Kapitän Dahl, der Älteste Ampris.« Killashandra überspielte ihr Wissen darum, daß die beiden Männer einander bereits bekannt waren. »Ich stehe tief in der Schuld von Kapitän Dahl, und ich bin sicher, daß ihm auch der Dank des Ältestenrates gewiß ist, nachdem er mich von dieser elenden Insel errettete.«
    Lars salutierte knapp und förmlich, während der Älteste Ampris ihn mit einem kaum merklichen Nicken begrüßte.
    »Der Hafenmeister von Angel Island hat ihn von seinen sonstigen Pflichten entbunden, damit er mir hier als Leibwächter dienen kann.« Killashandra schaffte es, ängstlich zu schaudern. »Ohne seinen Schutz fühle ich mich einfach nicht sicher.«
    »Das ist verständlich, Gildenfrau, doch ich glaube, daß Sie unsere Sicherheitsvorkehrungen ...«
    »Ich fühlte mich im Konservatorium recht sicher, Ältester Ampris«, sagte Killashandra zaghaft. »Anscheinend gerate ich nur in Gefahr, wenn ich es verlasse. Ich kann Ihnen versichern, daß ich nicht den Wunsch habe, dies noch einmal zu tun.«
    »Sicherheitsoffizier Blaz ...«
    »Ich will diesen Trottel nicht mehr sehen, Ältester Ampris. Er ist der Grund dafür, daß ich überhaupt in Gefahr geriet. Der Mann besitzt weder Intelligenz noch Taktgefühl. Ich traue ihm nicht einmal zu, daß er in die richtige Richtung spuckt, wenn es windig ist. Ich muß darauf bestehen, daß Kapitän Lars Dahl für meine persönliche Sicherheit verantwortlich ist. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?«
    Abermals schien der Älteste Ampris Anstalten zu machen, ihr zu widersprechen, doch er beherrschte sich.
    Er neigte den Kopf, zwang sich zu einem grimmigen Lä-
    cheln und deutete auf einen wartenden Wagen.
    »Was soll dieser Menschenauflauf?« fragte Killashandra, während sie sich mit einem freundlichen Lächeln umsah.
    »Das sind die Sieger des Komponisten Wettbewerbs, die Künstler, die in diesem Jahr beim Festival auftreten werden, und einige Studenten aus dem letzten Jahr.«
    »Und alle warten darauf, daß die Orgel repariert wird?«
    Der Älteste Ampris räusperte sich. »So ist es.«
    »Nun, dann will ich sie nicht länger als unbedingt nö-
    tig warten lassen. Besonders, da Kapitän Dahl sich bei der Reparatur des Kreuzerantriebs als so fachkundiger Helfer erwiesen hat.«
    Ampris erstarrte mitten im Schritt und starrte zuerst

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