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killer country: thriller (German Edition)

killer country: thriller (German Edition)

Titel: killer country: thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Nicol
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eingeklemmt. Bisher hatte er fünf Stunden so ertragen. Drei weitere standen ihm bevor. Wenn es irgendwo im Bus einen freien Platz gegeben hätte, wäre er sofort geflüchtet.
    Er sah den Namen des Richters auf seinem Display. Sagte: »Es ist spät, Richter Visser.«
    Hörte den Richter erwidern: »Man hat auf mich geschossen. Kommen Sie so schnell wie möglich.«
    Mace fragte: »Wo?«
    »Zu Hause, verdammt.«
    »Ich meine, wo wurden Sie getroffen?«
    »Ich bin unverletzt.«
    Mace hielt inne. Er konnte jemanden im Hintergrund wimmern hören. Es war nicht der Richter. Telman Vissers Stimme klang hart und wütend. Mace erklärte: »Rufen Sie die Polizei, Richter. Ich kann Ihnen nicht helfen. Ich bin nicht in der Stadt, sondern auf dem Weg, mein Auto abzuholen.«
    Der Richter sagte nur »Verdammt« und legte auf.
    Mace dachte: Wie kam der Richter auf die Idee, ihn anzurufen? Es gab Sicherheitsbeamte. Es gab die Polizei. Allerdings ein seltsamer Zufall, dass man, sechs Wochen nachdem dessen Vater ermordet worden war, auf den überlebenden Visser schoss. Nur dass Mace auch mitten in der Nacht in der Karoo keine Verbindung erkennen konnte. Er hatte das dumpfe Gefühl, etwas Wesentliches zu übersehen. Wahrscheinlich aber hingen die Vorfälle gar nicht zusammen. Vermutlich hatte dieser Anschlag etwas mit der Kommission zum Waffenhandel zu tun, der Telman Visser vorstand. Eines war jedenfalls sicher: Wenn dieselbe Person, die für die Erschießung von Oberrichter Marius Visser verantwortlich war, auch diesen Auftrag erteilt hatte, wäre Telman Visser nicht mehr in der Lage gewesen, ihn anzurufen.
    Mace rutschte auf seinem Sitz hin und her und versuchte, von der Mama etwas Platz zu ergattern. Doch der Schenkel der Frau gab keinen Millimeter nach. Die Hitze ihres Beins drang durch seine Jeans. Es war mehr als verständlich, warum nur diejenigen diese Busse nahmen, denen nichts anderes übrig blieb. Ein Flug hätte sich gelohnt. Er hätte dem Richter die Kosten in Rechnung stellen können. Manchmal sollte man sich das Sparen sparen.
    Beinahe vier Stunden später, um zwei Uhr morgens, betrat Mace ein Zimmer im Grand Hotel. Warf sich auf das Bett und schlief in seinen Klamotten ein, bis ihn morgens um acht ein Anruf vom Empfang weckte. Ein Meneer Johan Pretorius sei da, um ihn zu sprechen.
    Mace erklärte der Rezeptionistin: »Verdammt, ich hab doch halb neun gesagt.«
    Sie erwiderte: »Tut mir leid, Sir. Aber er bat, Ihnen das mitzuteilen.«
    Meneer Johan Pretorius saß im Frühstücksraum und trank Orangensaft, als Mace in den Klamotten herunterkam, in denen er auch gereist war.
    Der Anwalt erhob sich und streckte ihm eine Hand entgegen. » Ag ja , ich hoffe, ich habe Sie nicht aus dem Bett gescheucht«, erklärte er. »Ich habe leider einen sehr engen Terminplan.«
    Mace fragte sich, weshalb ein Anwalt in einer Kleinstadt überhaupt einen Terminplan hatte – von einem engen ganz zu schweigen.
    »Es gibt hier ein gutes Frühstück«, sagte Johan Pretorius und drehte sich zum Büfett. »Sie können so viel essen, wie Sie wollen.«
    Er tat sich Rühreier, eine Bratwurstschnecke, Speck und zwei gebratene Tomaten auf den Teller. Bestellte Weizentoast. Mace folgte seinem Beispiel, allerdings ohne den Toast und die Wurst.
    »Ihr Auto steht draußen«, sagte Johan Pretorius, während er vorsichtig in die Wurst schnitt, um das Fett herauslaufen zu lassen.
    Mace beobachtete ihn. Bemerkte, dass Boerewors immer so aussahen, als hätte man einen aufgeplatzten Kothaufen vor sich.
    »Schöner Wagen. Zieht los wie eine Kanone.« Er zwinkerte Mace zu. Grinste. »Nein, ich bin natürlich nicht damit gefahren, Mr Bishop. Keine Sorge. Obwohl es einige Püppchen gab, die mitgenommen werden wollten.« Wieder zwinkerte er Mace zu. »Aber ich habe das nicht ausgenützt. Ihr Wagen ist makellos und wurde gestern in der Werkstatt generalüberholt.«
    Er streckte die Hand aus und klopfte Mace auf die Schulter. »Es freut mich, Ihnen den Wagen zurückgeben zu können. Manchmal ist der Herrgott nicht so entgegenkommend, wenn es darum geht, jemanden zu verschonen. Wie Marius Visser. Magtig , ein Riesenproblem, diese Farmmorde.« Er führte eine Gabel mit Wurst und Rührei zum Mund. » Val weg. «
    Mace säbelte an seinem Speck herum. Er war genau so, wie er ihn nicht mochte – dick und nicht kross gebraten.
    Johan Pretorius fuhr fort: »Tragische Geschichte, die mit den Vissers.« Er biss in einen Toast. Butter blieb an seinem Mundwinkel hängen. »Kennen

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