killer country: thriller (German Edition)
erklärte. »So hat der Fahrer garantiert keine Schwierigkeiten.«
Spitz hatte ihn angesehen, als ob er ein Riesen- Moegoe wäre, weil er das nicht bereits früher verstanden hatte. Ein Blick, der Manga unter die Haut gegangen war. Doch er hatte nichts gesagt.
Spitz hielt die Abzüge mit Mace Bishops Abbild in die Höhe.
»Treffen Sie nicht den Falschen, Captain«, meinte Manga. Er verzog keine Miene, drehte sich aber zur Seite, um zu sehen, ob das diesen humorfreien Idioten zu einem Lächeln hinreißen würde. Was es nicht tat.
Spitz drückte seine Zigarette aus. »Ich geh ins Terminal.« Er öffnete die Autotür.
»Und was soll ich in der Zwischenzeit tun?« Mangas Stimme klang schrill. »Hier warten?«
»Ja«, antwortete Spitz. »Sie können sich entspannen, Brother.« Lächelte vor sich hin, als Manga mit seiner üblichen Leier loslegte, er sei kein Chauffeur, der jederzeit bereitstünde.
»Sie brauchen doch nur noch eine Schildmütze«, meinte Spitz, schlug die Tür zu und lief durch die warme Luft zur Ankunftshalle hinüber. Es war nicht die beste Uhrzeit, um einen Job zu erledigen. Die Sonne versank bereits hinter dem Berg, das Licht wurde schwächer. Noch zwanzig oder dreißig Minuten, und dann musste er auf einen Schatten zielen. Doch ihn beschäftigte etwas anderes.
Sein Kontostand. Er wollte herausfinden, ob sich Sheemina February an ihr Wort gehalten hatte, was er durchaus glaubte. Doch Glauben, wie Spitz wusste, war Teil einer Welt, die man sich wünschte, und nicht der, in der man lebte.
In der Halle warf er einen Blick auf die Ankunftstafel. Der Lufthansa-Flug war vor fünfunddreißig Minuten gelandet. In etwa zehn Minuten würden also vermutlich die ersten Passagiere herauskommen.
Er fand einen Geldautomaten, schob seine Karte in den Schlitz und gab seine PIN ein. Drückte auf eine Verbindung zu seinem Girokonto. Der Kontostand war um fünfundneunzigtausend gewachsen. Bedeutete, dass sie für Chochos Frau bezahlt hatte. Eine kluge Entscheidung. Er überwies die Summe auf ein Zinskonto und schloss das Bildschirmmenü, ehe er seine Karte wiederbekam. Dann schlenderte er zu den Leuten hinüber, die vor der Absperrung warteten. Dachte: Obed Chochos Frau war hundertprozentig beabsichtigt. Obed Chocho mochte nicht allzu glücklich über ihren Tod sein, aber sie war kein Kollateralschaden gewesen. Garantiert nicht. Es waren genau die zwei umgenietet worden, die umgenietet werden sollten.
Er entdeckte die beiden Männer. Der eine schob einen Gepäckwagen. Mace Bishop – wie auf den Bildern. Nicht die Andeutung eines Lächelns. Seine Augen wanderten durch die Menge vor der Absperrung. Spitz bemerkte, dass seine Jacke an den Hüften anlag und sich dort eine Waffe abzeichnete. Musste jemanden kennen, um so was durch das Sicherheitssystem bringen zu können.
Der Deutsche redete. Wirkte entspannt, als gäbe es nichts Schlechtes auf der Welt.
Spitz heftete sich an ihre Fersen. Aus dem Flughafengebäude hinaus zu den Ticketmaschinen für den Parkplatz, wo er seine Gebühr direkt nach Mace Bishop zahlte. Die Zielperson redete etwas von einem Abendessen, als die beiden Männer weitergingen.
Spitz folgte ihnen nach rechts. Sah, wie sie vor dem Spider verharrten. Bishop sondierte die Gegend und nahm dabei auch ihn wahr, ohne sich offenbar Gedanken zu machen. Spitz ging weiter, als ob nichts wäre, damit dieser Bishop nicht nervös wurde. Er sah, wie Manga vor ihm von der Kühlerhaube des BMW glitt und neben der Fahrertür stehen blieb. Jeder Sicherheitsmann würde diese Bewegung garantiert bemerken. Spitz gab Manga ein Zeichen, einzusteigen.
Dieser hatte bereits den Motor angelassen, als sich Spitz auf die Hinterbank setzte.
»Warum hocken Sie auf dem Wagen?«, wollte er wissen. »Das war nicht clever. Wieso nicht gleich ein großes Schild, das verkündet, was wir vorhaben?« Spitz legte die Ruger auf die Bank neben sich und fischte den Schalldämpfer aus der Tasche. Schraubte ihn auf den Lauf.
»Cool bleiben, Captain«, meinte Manga. »Ihre Hände sollten nicht zittern.«
Spitz ignorierte die Ironie. »Er hat eine Waffe, dieser Securitytyp. Sie brauchen vielleicht Ihre Achtundreißiger, falls er schießt.«
»Hab ich parat«, erwiderte Manga und warf Spitz einen Blick durch den Rückspiegel zu.
Spitz rutschte hinter den Fahrersitz, die Pistole locker neben seinem Schenkel. In Momenten wie diesem vermisste er den lässigen Sound von Jesse Sykes.
Manga fuhr langsam an. Sagte: »Also, Mann – los
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