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Killer im Kopf

Killer im Kopf

Titel: Killer im Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bringen.«
    »Jetzt?«
    Ich hatte die Furcht aus ihrer Stimme herausgehört und schwächte meine Antwort ab. »Es wäre besser, wenn es so schnell wie möglich in die Hände von Fachleuten gerät.«
    »Ja, da hast du wohl recht«, gab sie zu. »Aber dann müßte ich hier allein bleiben.«
    Ich schüttelte den Kopf. »So ist das nicht, Sheila. Wir können es abholen lassen.«
    »Oder ich fahre«, sagte Glenda.
    Ich starrte sie an.
    »Ja, das ist die Idee. Du setzt dich in den Rover und gehst mit der Zeichnung zur Fahndungsabteilung. Dich kennt man, du kannst vielleicht sogar auf das Ergebnis warten.«
    Sie streckte mir den rechten Arm entgegen. »Den Schlüssel, bitte.«
    Sie bekam ihn. Ich legte ihn auf ihre Handfläche, und Glenda ballte eine Faust darum. »Wenn ich etwas in Erfahrung gebracht habe, rufe ich sofort an.«
    Sheila wollte noch nicht so recht zustimmen, denn sie fragte: »Können wir es nicht faxen?«
    »Können schon«, gab ich zu. »Aber es ist besser, wenn jemand den Kollegen auf die Finger schaut.«
    »Das meine ich auch«, sagte Glenda und stand auf.
    Ich erhob mich ebenfalls, weil ich sie noch bis zur Tür begleiten wollte.
    Gemeinsam verließen wir das Haus und schauten hinein in den weit gezogenen Vorgarten, der von dem Fahrweg in der Mitte geteilt wurde.
    An den Rändern standen sich Kugellampen schräg gegenüber, die ihr Licht auf den Weg warfen und den Kies schimmern ließen. »Was sagst du dazu?« fragte sie, als sie die Fahrertür des Rover aufzog.
    Ich hob die Schultern. »Ich glaube Sheila, aber wer nicht selbst drinsteckt, für den ist alles nur schwer zu begreifen. Zumindest ergeht es mir so.«
    »Da hast du wohl recht.«
    Ich hob die Schultern. »Wie dem auch sei, wir werden schon zurechtkommen und den Killer stellen.«
    »Killer, John?« Sie lachte leise. »Ich kann das nicht so richtig glauben.«
    »Was meinst du denn?«
    »Ich denke eher an ein Killergespenst. Das ist doch der Killer im Kopf, wie zu hören war.«
    »Sehr gut.«
    »Ein Geist?«
    Ich hob die Schultern. »Die Wahrheit werden wir erst erfahren, wenn wir ihm gegenüberstehen.«
    »Damit das schnell geschieht, werde ich mich beeilen«, erwiderte Glenda und stieg ein.
    Ich drückte die Wagentür zu und schuf Platz, damit sie den Rover wenden konnte. Sie rangierte ihn einmal zurück, dann konnte sie die Kurve nehmen, die zum Weg hinführte. Ich schaute dem Wagen nach, wie er zum Tor rollte und dabei die Lichtoasen durchquerte, bis die Dunkelheit hinter dem Tor ihn verschluckt hatte.
    Dann drehte ich mich um und ging sehr nachdenklich zurück ins Haus.
    Wie gern hätte ich Sheila effektiv geholfen, aber noch war nichts Konkretes in die Wege geleitet worden.
    Meine Hoffnung war die Zeichnung. Die Kollegen von der Fahndung waren ziemlich fix. Es bestand durchaus die Möglichkeit, daß sie etwas herausfanden.
    Als ich den großen Wohnraum der Conollys wieder betrat, saß Sheila nicht mehr auf ihrem Platz. Sie war aufgestanden und hatte sich in die Nähe des Fensters begeben, schaute aber nicht hinaus, sondern blickte zur Tür, durch die ich gekommen war. Sofort fiel mir Sheilas starrer Blick auf. »He, was ist los?«
    Sie schwieg, setzte sich aber in Bewegung, kam auf mich zu, und ich sah, daß sie ihre Stirn dabei gerunzelt hatte, wie jemand, der nachdenken mußte.
    »Was ist denn?«
    Sheila blieb stehen. »John«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »John, du glaubst es kaum, und ich glaube es selbst nicht. Oder ich kann es nicht glauben. Aber es stimmt wohl.«
    »Was stimmt?«
    Sie räusperte sich. Dabei suchte sie nach Worten. »Es stimmt wirklich, ich habe mich nicht geirrt. Als du mit Glenda gegangen bist, da traf mich der Blitzstrahl. Dabei hatte ich schon die ganze Zeit über nachgedacht. Das Gesicht…«
    Mir dauerte es zu lange, und so platzte ich heraus. »Sag bloß, daß du es kennst!«
    »Ja, John«, hauchte sie mir entgegen. »Ich kenne es. Ich weiß, wer der Mann ist…«
    Der Machetenmann hatte die Bar verlassen und sich wieder nahe des Gebäudes in den Schatten der Hauswand gedrückt, wo er zunächst mit sich und seinen Problemen fertig werden wollte. Es hatte kein Blutbad gegeben, man hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht, und er wollte es auch nicht als Niederlage auffassen, denn persönliche Niederlagen haßte er. Es gab sie nicht, nicht für ihn. Er war der Sieger.
    Er war es immer gewesen, und er würde es auch immer bleiben. Wenn etwas nicht sofort klappte, dann hatte er sehr schnell einen

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