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Killer im Kopf

Killer im Kopf

Titel: Killer im Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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früher. Sie hatte sich verändert, aber er kannte sie. Er hatte ihr Gesicht gesehen und mußte zugeben, daß sie an Reizen eher gewonnen als verloren hatte.
    Für ihn war die Zeit der Beobachtung, des telepathischen Kontakts vorbei. Diese Nacht würde entscheidend werden.
    Eine Berührung an seinem linken Bein schreckte ihn auf. Gleichzeitig hörte er ein Miauen, da aber befand sich seine Waffe aber bereits auf dem Weg nach draußen.
    Er riß die Machete hervor und senkte sie mit einer blitzschnellen Bewegung nach unten.
    Die Katze, die nur für einen Moment die Wärme eines Menschen hatte spüren wollen, erschreckte sich und sprang zurück. Trotz ihrer Schnelligkeit war sie nicht flink genug. Die Machete befand sich bereits auf dem Weg nach unten.
    Sie erwischte das Tier noch im Sprung und teilte es fast in zwei Hälften.
    Blut strömte auf das schmutzige Pflaster, und der Killer starrte auf die beiden warmen und zuckenden Körperhälften. Sein Mund verzog sich zu einem Grinsen, aus dem schließlich ein leises Lachen wurde, das sich sehr zufrieden anhörte.
    Er konnte es noch. Er konnte noch töten, das hatte er in diesen Sekunden bewiesen. Da es kein anderer tat, gratulierte er sich selbst zu seiner Schnelligkeit, schaute sich die Klinge an, an dessen Seite das Blut herabtropfte, war sehr zufrieden und reinigte das Metall, indem er den Stahl über die Hauswand schabte.
    So mußte es sein, so würde es auch bei einem Menschen laufen, dessen war er sich sicher. Gäbe es eine Weltmeisterschaft, was den Umgang mit Macheten anging, so stünde er immer auf Platz eins.
    Das nächste Opfer würde kein Tier sein, sondern ein Mensch. Nach Möglichkeit Sheila Conolly, vielleicht auch ihr Sohn, falls er im Haus war.
    Daß ihr Mann verreist war, wußte der Killer, und es ließ Haßgefühle in ihm hochsteigen, wenn er daran dachte, daß es jemand gewagt hatte, ihm diese Frau wegzunehmen.
    Bill hieß er.
    Den Namen hatte er sich gut gemerkt, und es war eine Selbstverständlichkeit, daß er ebenfalls auf seiner Todesliste weit oben stand. Er wollte Sheila haben oder zurückhaben. Er würde es ihr zeigen.
    Er würde sie killen und…
    Abwarten.
    Ein Blick auf die Uhr.
    Noch war der Wendepunkt der Nacht nicht erreicht. Der ließ noch auf sich warten, aber der Mann gab zu, nicht auf eine Uhrzeit festgelegt zu sein. Es blieb ihm überlassen, wann er Sheila besuchte, und er dachte daran, es jetzt zu tun.
    Ein Fahrzeug besaß er nicht. Wenn er in London unterwegs war, verließ er sich zumeist auf die U-Bahn oder auf ein Taxi. In dieser Nacht entschied er sich für ein Taxi.
    Im Moment war keines in Sicht, was ihn nicht weiter störte. In Soho ließ sich immer ein Wagen finden, und er hatte Glück, als er eine Parallelstraße betrat. Vor einer Tanzdiele hatte ein Wagen gestoppt.
    Mehrere junge Leute quollen ins Freie und liefen auf das Gebäude zu.
    Bevor der Fahrer noch die Tür schließen konnte, hatte der Killer den Wagen erreicht und beugte sich nach unten.
    »Frei?«
    »Ja.«
    »Jetzt nicht mehr.« Er stieg ein, fand im Fond seinen Platz, schloß die Tür und gab sein Ziel an. Es war nicht die genaue Adresse der Conollys, nein, den Fehler beging er nicht. Er würde sich ein Stück vom Haus seines Opfers entfernt absetzen lassen und den restlichen Weg zu Fuß gehen. Er kannte sich aus, schon dreimal hatte er die Gegend begutachtet. Dieses stille, spießige Viertel, das es seiner Meinung nach war, und er hatte sich schon immer gefragt, wie sich eine Frau wie Sheila dort wohl fühlen konnte.
    Der Fahrer, ein dunkelhäutiger Mann aus Indien, drehte sich um und wollte das Ziel wissen.
    »Fahren Sie einfach los. Richtung Süden. Ich sage Ihnen unterwegs schon genauer Bescheid.«
    »Ist gut, Sir.« Der Mann hatte die beiden Worte geflüstert, denn zugleich war ihm auch ein genauer Blick in das Gesicht des Fahrgastes gelungen, und er spürte plötzlich den Schauer, der ihn überfallen hatte. Es lag nicht nur allein am Gesicht, es waren die Augen gewesen, die ihn so erschreckten, möglicherweise auch der Schädel, auf dem kein Haar wuchs.
    »He, was ist? Träumst du?«
    »Nein, nein«, erwiderte der Mann irritiert, weil er sich ertappt fühlte. »Es ist alles okay.«
    »Dann fahr los.«
    »Natürlich, Sir.«
    Der Mann war froh, sich auf den Verkehr konzentrieren zu können. Aber er konnte es nicht lassen und warf hin und wieder einen Blick in den Innenspiegel. Jedesmal, wenn er den Mann sah, überkam ihn ein weiterer Schauder.
    Natürlich

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