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Killeralgen

Killeralgen

Titel: Killeralgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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dunkelblauen Anzug und der stilvollen roten Seidenkrawatte makellos gekleidet, wäre jedoch auch dann von einer Aura der Eleganz umgeben gewesen, wenn er nur einen Arbeitskittel getragen hätte. In seinen dunklen Augen funkelte eine wache Intelligenz. Sein Haar und sein dünner Schnurrbart waren silbergrau. Er rauchte eine Gauloises in einer Zigarettenspitze, die er jetzt aus dem Mund nahm, um Skye mit Küssen auf beide Wangen zu begrüßen.
    »Das ging aber schnell«, stellte er mit einem Lächeln fest.
    »Dieser Helm muss ein sehr wichtiger Fund sein.«
    Sie erwiderte die Küsse. »Das musst du mir sagen. Wer ist der Mann, der gerade gegangen ist?«
    »Einer meiner Lieferanten.«
    »Für mich sah er aus wie ein Gelegenheitsdieb.«
    Ein erschreckter Ausdruck glitt über Darnays Gesicht. Dann lachte er. »Natürlich. Genau das ist er auch.«
    Darnay drehte das Schild an der Tür auf GESCHLOSSEN und führte sie dann durch den Vorhang in sein Büro. In einem krassen Kontrast zu der Schäbigkeit seines Verkaufsraums wurde die Kombination aus Büro und Werkstatt durch Leuchtstoffröhren großzügig erhellt; Schreibtisch und Werkbank waren moderne Möbel. An den Wänden hingen zahlreiche Waffen, aber die meisten waren von eher bescheidenem Wert, und er verkaufte sie an weniger bedeutende Sammler. Sein hochklassiges Angebot bewahrte er in einem gesicherten Lagerhaus auf.
    Obgleich er Skye ständig wegen ihres blinden Vertrauens in die moderne Technologie verspottete, machte er die meisten Geschäfte übers Internet und über einen Hochglanzkatalog, versandt an eine exklusive Gruppe von Käufern.
    Skye hatte Darnay ursprünglich wegen der Identifikation von Fälschungen um Rat gefragt. Sehr bald schon stellte sie fest, dass seine Kenntnisse über alte Waffen und Rüstungen die von einigen Akademikern, sie selbst eingeschlossen, bei weitem übertrafen. Sie waren gute Freunde geworden, obgleich es offensichtlich war, dass er sich in der Grauzone des illegalen Antiquitätenhandels betätigte. Kurz gesagt, er war ein Gauner, aber einer mit Klasse.
    »Dann lass mal sehen, was du hast, meine Liebe.« Er deutete auf einen hell ausgeleuchteten Tisch, der benutzt wurde, um Fotos für den Katalog herzustellen.
    Skye nahm den Helm aus der Einkaufstasche, stellte ihn auf den Tisch und zog dann den Kissenbezug mit einer bühnenreifen Geste weg.
    Darnay betrachtete das Objekt mit einem Ausdruck der Ehrerbietung. Dann umrundete er den Tisch, zog heftig an seiner Zigarette, bückte sich, sodass er mit dem Gesicht beinahe das Metall berührte. Nachdem er dieses Ritual mehrmals durchexerziert hatte, hob er den Helm hoch, prüfte sein Gewicht, hielt ihn hoch und setzte ihn sich dann auf den Kopf.
    So ausstaffiert schritt er zu einem Schrank hinüber und holte eine Flasche Grand Marnier heraus.
    »Willst du auch einen?«, bot er an.
    Skye musste über den Anblick, den er bot, lachen und schüttelte den Kopf. »Nun, was meinst du?«
    »
Extraordinaire.
« Er nahm den Helm ab und stellte ihn wieder auf den Tisch. Dann schenkte er sich einen Doppelten ein.
    »Woher hast du dieses herrliche Kunstwerk?«
    »Es war im Eis des Le-Dormeur-Gletschers eingeschlossen.«
    »In einem Gletscher? Das ist ja noch ungewöhnlicher.«
    »Und das ist noch nicht mal die halbe Geschichte. Gefunden wurde der Helm neben einem Körper, der ebenfalls im Eis eingeschlossen war. Der Körper muss weniger als hundert Jahre in dem Gletscher eingefroren gewesen sein. Wahrscheinlich ist der Mann mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug abgesprungen, dessen Wrack in einem See in der Nähe gefunden wurde.«
    Darnay schob einen Finger durch das Einschussloch im Helm.
    »Und was ist das?«
    »Ich glaube, das Loch stammt von einer Patrone.«
    Der Antiquitätenhändler schien nicht im Geringsten überrascht zu sein. »Könnte der Mann im Eis möglicherweise diesen Helm getragen haben?«
    »Könnte sein.«
    »Es war kein fehlgeschlagener Test?«
    »Ich glaube nicht. Sieh dir nur die Härte des Stahls an.
    Musketenkugeln müssen wie Erbsen von diesem Stahl abgeprallt sein. Das Loch wurde von einer moderneren Schusswaffe erzeugt.«
    »Demnach haben wir es mit einem Mann zu tun, der mit einem alten Helm auf dem Kopf über einen Gletscher flog und mit modernen Schusswaffen angegriffen wurde.«
    Sie zuckte die Achseln. »So sieht es aus.«
    Darnay trank von seinem Orangenlikör. »Faszinierend, aber das alles ergibt wenig Sinn.«
    »Nichts an dieser ganzen Affäre ergibt irgendeinen

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