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Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition)

Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition)

Titel: Killerinstinkt: Serienmördern auf der Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Harbort
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durchgegangen, hab es noch ein bisschen verbessert, zum Beispiel, dass mich keiner erkennt. Ja, und später ist es so weit gekommen, da war die Tötung schon mit drin.«
    Ich bin überrascht. Bisher hat Joachim Mattock behauptet, die Tötungen seien aus anderen Gründen erfolgt, entweder aus Verdeckungsabsicht oder aus Wut über das Verhalten des Opfers. Seine jetzige Version hingegen deutet auf Mordlust hin. Zunächst spreche ich ihn jedoch nicht darauf an, sondern möchte zuerst mehr über seine abnormen Phantasien erfahren.
    »Wie sahen denn die Opfer in Ihren Vorstellungen aus?«
    »Frau.«
    »Frau?«
    »Einfach nur eine Frau, nichts Spezielles.«
    »Mussten diese Frauen bestimmte Merkmale haben, zum Beispiel eine große Oberweite?«
    »Nee, nix.«
    »Und was wollten Sie von den Frauen?«
    »Mich an denen sexuell befriedigen, dass die machen müssen, was ich will.«
    »Und was wollten Sie?«
    »Ja, Macht haben über die. Mir das nehmen, was ich nicht kriege. Oder weil mich keiner mag.«
    »Also ging es Ihnen weniger um Sexualität, sondern …«
    »Mit Sex über sie Macht haben.«
    Keiner von uns beiden registriert noch die besonderen Rahmenbedingungen dieses Gesprächs. Joachim Mattock macht einen aufgeschlossenen Eindruck und bemüht sich um Geradlinigkeit und Klarheit, auch wenn mancher Aspekt zunächst undeutlich bleibt.
    »Das ist mir jetzt ein bisschen dünn. Sie wollten den Frauen Ihr Verhalten aufzwingen – was denn genau?«
    »Befummeln. An die Brüste greifen und zwischen die Beine.«
    »Lief das nach einem bestimmten Schema ab?«
    »Was ich mir vorher so überlegt hab: zwinge sie, die Jacke auszuziehen, dann Pullover oder Bluse und so …«
    »Was war für Sie der schönste Moment?«
    »Zugreifen. Und von der Straße ziehen.«
    »In diesem Moment war die Erregung am stärksten?«
    »Ja. Die Figur aus dem Spiel nehmen: So, jetzt hab ich dich!«
    »Haben sich die Phantasien im Laufe der Zeit verändert?«
    »Ja. Nach den ersten neun Jahren Haft war das Töten schon mit drin.«
    »Endete die Phantasie mit dem Zustechen und Töten?«
    »Das Zustechen ist der Tod, ja.«
    »Und der Tod des Opfers war schön für Sie?«
    »Der Tod ist gut gewesen.«
    »Welche Phantasie hat Sie am meisten angemacht?«
    »Tja, bis zum Tod dann.«
    »Warum hatten Sie bei dem ersten Tötungsdelikt ein Messer dabei?«
    Joachim Mattock pfeift, bevor er antwortet. »Weil ich es in einem Urteil so gelesen hab. Da dachte ich, musst du auch ein Messer mitnehmen, um den Druck auf die Frau zu verstärken.«
    »Wie oft waren Sie denn unterwegs, um an eine Frau zu kommen?«
    »In der Stuttgarter Zeit immer nach Feierabend, so fünf, sechs oder sieben Stunden.«
    »Also fast jeden Tag?«
    »Ja.«
    »Hätten Sie eine solche Tat auch an einer Frau aus Ihrem Bekanntenkreis verüben können?«
    »Ja.«
    Ich bin wieder erstaunt. Bisher haben mir nahezu alle sadistischen Täter erklärt, nur fremde Opfer attackiert und getötet zu haben, weil sie es andersherum nicht fertiggebracht hätten. Hemmungen.
    »Sie hätten also beispielsweise auch die Freundin Ihres Bruders vergewaltigen und töten können?«
    »Ja, nicht so direkt.«
    »Sondern?«
    »Weiß nicht.« Ein Pfeifen. »Also wenn ich jetzt wieder zu Hause gewesen wäre und meine Mutter hätte so weitergemacht, dann hätte ich sie auch umgenietet. Das Verhältnis war ja schon zerstört, die hab ich ja nicht mehr als Verwandtschaft oder Mutter gesehen.«
    »Jede Tat hat ein emotionales Gefälle. Wie war das denn bei Ihnen?«
    »Wo es nicht zur Tötung kam, war es verhalten. Aber bei den Tötungen, da war die Kurve groß.«
    »Können Sie mir das genauer erklären?«
    »Das ist für mich schwer zu erklären …«
    Joachim Mattock schaut mich hilfesuchend an. Ich verkneife mir daher weitere Fragen zu diesem Thema und spreche einen anderen Punkt an.
    »Viele Täter haben mir berichtet, sie hätten für ihre Opfer nichts empfunden. Wie war das bei Ihnen?«
    »Hat man auch nicht. Was ist Mitleid? Ich hab’s doch nicht gelernt. Meinem Therapeuten hab ich das mal so erklärt: Wenn er jetzt vor mir die Treppe runterfallen würde, würde ich weiterlaufen. Er könnte von mir aus verbluten, interessiert mich nicht. Ich komme drüber weg. Diese Gefühlskälte ist durch die jahrelange Haft entstanden.«
    »Mir ist aufgefallen, dass Sie bei keiner Ihrer Taten das Opfer vergewaltigt haben, obwohl es Ihnen doch auch darauf ankam. Warum ist es nicht dazu gekommen?«
    »Teilweise kamen Passanten, da wurde

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