Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
Vom Netzwerk:
an, Luther«, riet ihm der Mann, dessen Stimme ihm merkwürdig bekannt vorkam, während er seine Hand auf Luthers Brust legte und ihn zu Boden drückte.
    Aber Luther kämpfte dagegen an, schlug und trat mit Armen und Beinen um sich, aber schon begann sich eine bleierne Schwärze in seinem Blickfeld breitzumachen, bis er kaum noch sehen konnte. Dann verlor er das Bewusstsein.
    Orson
    » Ich… Ich kenne Sie doch.« Luther war noch nicht wieder ganz da. Sein Kopf hing ihm schlaff auf dem Hals, und Speichel rann über seine blassen Lippen.
    » Das solltest du auch«, entgegnete Orson. » Schließlich hast du meinen Kurs geschmissen.«
    Luther saß aufrecht gegen eine metallene Stange gelehnt, an die er mit einer Kette gefesselt war. Seine Hände aber waren frei, und er sah, dass er sich in einer Art Hütte befand. » Machen Sie das mit allen Studenten, die bei Ihnen aussteigen?«
    Orson lachte und schlug Luther amüsiert auf die Schulter. Bei dem Kleinen hatte er ein gutes Gefühl.
    » Ich möchte dir eine Frage stellen. Als du mir entgegengekommen bist, was hast du da vorgehabt?«
    » Vorgehabt?«
    » Es kam mir so vor, als ob du irgendetwas im Schilde geführt hast.«
    Luther antwortete nicht.
    » Brauchst du Geld, Luther? Was wolltest du von mir? Meine Brieftasche klauen?«
    » So ähnlich«, grunzte Luther.
    » Die meisten Leute, die ich hierherbringe, haben Angst. Hast du Angst, Luther?«, wollte Orson wissen.
    » Vor was? Vor Ihnen? Sagen Sie bloß, Sie wollen mit Ihrem langweiligen Kurs fortfahren?«
    Orson ging zur Tür und öffnete sie. Eine Brise kühler, trockener Luft wehte in die Hütte. Sie roch nach dem Salbeistrauch, der vor ihr stand, aber da war noch etwas anderes. Orson verschwand nach draußen, und als er zurückkam, schob er einen Rollstuhl vor sich her, in dem ein Mann saß, gefesselt mit fünfzehn Metern Stacheldraht.
    » Dachte ich mir doch, dass ich Blut gerochen habe«, bemerkte Luther.
    Orson grinste. » Oh, sind wir aber mutig. Kein Problem, da halte ich mit.« Er stellte den jungen Mann in der Mitte der Hütte ab.
    Er war nackt. Seine Augen stachen hervor, und er roch nach Alkohol.
    » Das ist Juanito. Vor sechs Stunden trank er noch Bier in einer Bar in Rock Springs. War aber wohl ein bisschen viel, und er verlor das Bewusstsein, um dann auf dem Parkplatz aufzuwachen. Unglücklicherweise habe ich ihn dort gefunden«, erklärte Orson.
    Juanitos Brust begann, sich hektisch zu heben und zu senken, sein Bauch ebenfalls, und der Stacheldraht bohrte sich bei jeder Bewegung tiefer in sein Fleisch.
    » Sie sollten…«, begann Luther.
    Orson zog Juanito rasch den Knebel aus dem Mund, und der junge Mann kotzte mindestens zwei Liter sauer riechendes Bier in die Hütte.
    » Zu viel Cerveza?«, stichelte Orson und lachte laut auf.
    Aus Juanito kam ein spanischer Redeschwall hervor, der in Orsons Ohren nach jammernder Bettelei klang. Also stopfte er dem Mann den Knebel wieder in den Mund.
    » Weißt du noch, wie wir mal zusammen Kaffee tranken? In Vermont?«
    Luther nickte.
    » Da dachte ich, dass aus dir mal was werden könnte. Ähnliches habe ich bei deinen Aufsätzen gemerkt. Versteh mich nicht falsch, sie waren schlichtweg fürchterlich, aber ich glaube, dass du… dass du Potenzial hast.«
    » Für was?«, fragte Luther.
    Orson lächelte und zog sein Morrell-Messer aus der Scheide, die an seiner Jeans befestigt war.
    Es war eine herrliche Waffe. Er betrachtete sie einen Moment lang, fühlte ihr Gewicht in seiner Hand.
    Dann legte er das Messer auf den Betonboden der Hütte, sodass sein ehemaliger Student sie erreichen konnte, und trat einen Schritt zurück.
    » Hier ist der Plan«, begann Orson. » Das hier ist ein Test.«
    » Ihre Tests waren immer viel zu schwer«, bemerkte Luther.
    » Nun, dieser steht nicht gerade im Lehrplan. Nun mach schon. Nimm dir das Messer. Du kannst es doch erreichen, oder?«
    Luther lehnte sich vor. Die Kette hatte genug Spiel, sodass er sich einen guten Meter von der Metallstange entfernen konnte.
    » Nettes Messerchen«, meinte Luther, als er die Waffe in die Hand nahm.
    » So, und jetzt rolle ich dir Juanito etwas näher«, erklärte Orson und schob den Rollstuhl in Luthers Reichweite. » Ich möchte, dass du den wunderschönen Elfenbeingriff vernünftig umklammerst und…«
    Ehe Orson seinen Satz vervollständigen konnte, sprang Luther auf, stach die Klinge tief in Juanitos Hals und drehte sie mit solcher Gewalt, dass der Kopf des jungen Mannes fast vom Rumpf

Weitere Kostenlose Bücher