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Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
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auf irgendwas Vierbeiniges zu ballern oder sich auf einer Schießanlage zu profilieren.
    Aber trotz allem, er konnte sich nicht gegen das Gefühl wehren hinzuwollen. Auf der Werbung stand, dass die Messe im Indianapolis Merchandise Mart direkt neben der I-70 stattfand. Bis dahin waren es nur noch knappe fünfzehn Kilometer. Seit Pittsburgh war er die ganze Nacht durchgefahren und lag jetzt sehr gut in der Zeit. Und was noch besser war: Sein eigenes Auto, der Escalade, war in der Werkstatt, um endlich eine vernünftigen Soundanlage installiert zu bekommen, und so hatte er einen brandneuen 2003 InfinitiG35 als derzeitigen fahrbaren Untersatz.
    Und der hatte einen Kofferraum.
    Und genau dort schlief sein Paket gerade, träumte einen glückseligen Herointraum. Er könnte ihr einfach noch einen Schuss verabreichen, sich die Messe für ein paar Stunden reinziehen und schauen, ob es irgendetwas gab, das ihn vielleicht reizte.
    Porter
    Leo Porter von Porter’s Guns and Ammo betrachtete die Kunden, die in seinem gleichnamigen Laden herumlümmelten, und runzelte die Stirn. Er hatte zu tun, aber nicht genug. Wenn er nicht bald etwas richtig Teures an den Mann brachte, und das nicht nur einmal, würde er es nie schaffen, den Kredit zurückzuzahlen.
    Der Kredit. Stolze elftausend Dollar. Er hatte ihn von Sal Dovolanni erhalten, einem Mafioso aus Chicago. Die Rückzahlung war nicht von schlechten Eltern: die ganze Kohle und obendrauf noch unerhörte dreißig Prozent– und das bis morgen Mittag. Porter hatte den Kredit aufgenommen, um die KUGELN - UND - MIEZEN - WAFFEN - UND - MESSER - SHOW -Messe mit zu sponsern. Die KUMWUMS tourte durch das ganze Land, und Sal hatte während der letzten drei Jahre stets gut verkauft. Es wurde allerdings gemunkelt, dass die große Kohle im Sponsoring lag. Wenn Sal erst mal in der Liga mitspielte, würden die Verkäufer ihm Geld zahlen, und er würde ihnen sein gesamtes Lager verkaufen– nicht nur das wenige Zeug, das er von Ort zu Ort zu schleppen in der Lage war.
    Aber er hatte den Kredit am Hals, war davon überzeugt gewesen, dass er ihn zurückzahlen könnte und dann noch einen gehörigen Batzen für sich übrig hätte. Tatsächlich hatte er mehr als das Doppelte des Kredits eingespielt, aber etwas ganz, ganz Wichtiges vergessen.
    Der Großteil seiner Verkäufe wurde per Kreditkarte getätigt. Porter würde keinen müden Cent von der Kohle sehen, nicht bis zur folgenden Woche, wenn es auf seinem Konto landete.
    Dovolanni aber wollte Bargeld, und zwar sofort. Und Porter hatte nur fünftausend im Safe, vielleicht noch zwei-, dreihundert extra in der Kasse.
    Er hatte den Fehler an jenem Morgen bemerkt. Sein panischer Anruf hatte von Dovolanni nur Spott und Hohn eingebracht. Klar, Porter hätte die Möglichkeit, später zu zahlen, aber das würde ihn zwei gebrochene Beine kosten.
    Also entschied er sich für einen Ausverkauf. Er gab Prozente über Prozente für Bargeld. Manchmal verkaufte er seine Waren für weniger als den Einkaufspreis und machte bei jedem Verkauf Verluste, aber er mochte seine Beine, wie sie waren. Vor Jahren einmal hatte er sich einen Finger ausgerenkt. Er konnte den Schmerz noch immer spüren. Allein der Gedanke, dass ein größerer Knochen brach, war unerträglich. Wenn es denn dazu kommen sollte, würde er sich lieber eine Kugel geben. Porter kannte genügend Typen, die angeschossen worden waren. Es hieß, dass es gar nicht einmal so schlimm war.
    » Wie teuer ist die Schachtel mit 7.62-Kugeln?« Die Frage stammte von einem Mann in Tarnanzug, auf dessen Brust das Wort SWANSON gestickt war. Die beiden anderen Maulhelden neben ihm hießen MUNCHEL und PESSOLANO und flankierten ihn. Porter wusste, dass es sich um Amateure handelte, denn sie fragten nach Kugeln, statt den Fachausdruck Patronen zu verwenden. Er wettete jeden Cent Bargeld in seiner Kasse, dass die drei zusammen keinen einzigen Tag beim Militär gedient hatten.
    » Steht auf der Schachtel– genau wie bei den anderen Patronen, nach denen Sie gefragt haben.« Die drei hatten sich bereits eine geschlagene Stunde in seinem Laden aufgehalten, ohne etwas zu kaufen.
    » Okay«, meinte Swanson. » Aber Sie haben doch gesagt, dass Sie zwanzig Prozent auf alles geben, was bar bezahlt wird.«
    » Yeah.«
    » Also, wie teuer?«
    Porter kämpfte dagegen an, den Kopf zu schütteln, und erklärte stattdessen mit engelhafter Geduld, als ob er mit einem zurückgebliebenen Kleinkind sprach, wie man zwanzig Prozent

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