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Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
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der Flamme.
    Hinter ihr.
    Sie dreht sich, streckt den Hals und sieht das Instrument wenige Zentimeter hinter ihrem Kopf auf dem Boden stehen.
    Der Lötkolben brennt noch.
    Moni rutscht zu ihm, zerrt an den Seilen, zerrt, bis es nicht mehr geht.
    Ihr Kopf berührt den Gaskanister.
    Moni hat keine Ahnung, wie viel Zeit ihr noch bleibt, ist sich nicht sicher, ob es überhaupt funktionieren könnte, weiß nur, dass ihre Chancen eins zu einer Million stehen. Aber sie muss etwas unternehmen. Und vielleicht, Gott im Himmel, vielleicht würde es klappen.
    Sie zieht den Kopf auf das Kinn und lässt ihn dann zurückschnellen, gegen den Lötkolben. Er fällt um und rollt dann langsam, ganz langsam auf ihre rechte Hand zu.
    » Bitte«, fleht Moni das Universum an. » Bitte.«
    Der Lötkolben rollt und rollt– zu nahe an ihr vorbei–, und die Flamme knabbert an Monis Arm. Ein Gestank von verbranntem Haar und sengender Haut steigt ihr in die Nase.
    Moni schreit in ihren Knebel, zuckt mit dem Ellenbogen, versucht, die Schnur an die glühende Flamme zu halten.
    Der Schmerz blendet sie, bringt sie an einen Ort, der jenseits jeglichen menschlichen Fühlens liegt, an dem ihr einziger Gedanke, ihr einziges Ziel darin besteht, dass alles aufhört. DASS ALLES AUFHÖRT !
    Plötzlich kann sie ihren Arm bewegen.
    Moni schnappt sich den Lötkolben, ignoriert die brennende Schnur um ihr Handgelenk. Sie richtet die Flamme gegen die Schnur um ihren linken Arm und brennt auch sie durch. Dann kommen die Beine an die Reihe.
    Sie ist frei!
    Keine Zeit, sich anzuziehen. Keine Zeit, sich zu verstecken. Die Treppe hoch, zwei Stufen auf einmal. Jetzt nur noch aus einem Fenster springen, nackt, und schreien, was das Zeug hält, und…
    » Was zum Teufel…?«
    Der Freak steht auf der obersten Stufe und zieht ein fürchterlich aussehendes Messer aus einem Karton. Er sieht Moni, und Verwirrung macht sich auf seinem Gesicht breit.
    Blitzschnell verwandelt sich die Verwirrung in Wut.
    Moni verliert keine Sekunde, sondern holt mit dem Lötkolben aus, als ob es ein Schläger wäre, und trifft den Typen hart am Kopf. Er fällt nach vorn, an ihr vorbei, die Treppe hinunter. Er rudert noch mit den Armen, während er mit dem Gesicht zuerst auf die Stufen schlägt.
    Moni rennt weiter, hoch ins Parterre, sieht sich um, rechts, links, erblickt die Haustür, will die Klinke herunterdrücken…
    Und hält inne.
    Der Freak war übel gefallen, aber vielleicht lebte er noch.
    Es würde andere Frauen geben. Andere Frauen, die er in diesem Keller foltern würde.
    Frauen wie Charlene.
    Bullen halfen Huren nicht. Den Bullen ging das am Arsch vorbei.
    Moni nicht.
    Durch die Haustür gelangt man direkt ins Wohnzimmer. Eine Couch, Vorhänge, ein Teppich.
    Moni schnappt sich den Teppich, wirft ihn sich über. Sie zündet die Couch mit dem Lötkolben an, dann die Vorhänge. Danach wirft sie das Gerät auf den Boden und rennt auf die Straße.
    Es ist früh am Morgen. Der Bürgersteig fühlt sich kalt an. Sie ist barfuß, steht unter Schock. Ihr Arm tut unbeschreiblich weh, aber sie fühlt sich leichter als Luft.
    Ein Wagen hält neben ihr an.
    Ein Freier. Auf der Pirsch. Lässt das Beifahrerfenster herab, fragt, ob sie Lust hätte.
    » Kein Bedarf mehr«, entgegnet Moni.
    Sie geht davon und wirft keinen Blick zurück.

11 – Eine Schar Raben
    Gary, Indiana, 2003
    Javier Estrada
    Seit Westpennsylvania hatte Javier ein Paket an Bord. Er war auf dem Weg nach Boise, um es dort bei einem fetten Trucker namens Jonathan abzuliefern. Dann nahm er die große Reklame neben der Straße wahr.
    Die ersten, kurz hinter der Grenze zu Indiana, waren noch schwer zu deuten gewesen.
    HABEN SIE KUMWUMS ?
    In Richmond hieß es dann…
    HOLEN SIE SICH KUMWUMS !
    …und es nervte ihn. Irgendein Werbequatsch. Das Einzige, was man in diesem Land gut konnte, war, Leuten irgendeinen Scheiß anzudrehen.
    Als er westlich von Greenfield war, kam endlich die Lösung des Rätsels:
    KUMWUMS : KUGELN UND MIEZEN WAFFEN UND MESSER SHOW
    Javs Ärger schmolz dahin, wenn auch nur ein bisschen.
    Eine Messe. Waffen, Pistolen. Hmmmm.
    Eigentlich hasste er diese Dinger. Oder besser, die Leute, die sie besuchten. Bauerntrampel mit kurzen Schwänzen, dem Kopf voller Scheiße und keinerlei Vorstellung von der Schönheit und Funktion einer perfekt gefertigten Waffe. Vollidioten, die gar nicht erst begreifen konnten, was es hieß, sie dafür zu benutzen, wofür sie geschaffen waren.
    Und sie waren nicht dazu geschaffen, um

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