Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
Vom Netzwerk:
ausrechnete.
    Der Vollidiot legte die Schachtel Patronen trotzdem wieder auf den Stapel.
    Porter wandte sich ab und seufzte. Sollte er sich schon jetzt in Richtung Grenze aufmachen? Oder vielleicht doch lieber warten, bis die Messe für die Nacht dichtmachte?
    Er entschloss sich für die zweite Option. Manchmal sollten ja Wunder geschehen.
    Und vielleicht würde ihm eins widerfahren.
    Jack
    Bullen und Knarren gehörten zueinander wie Bullen und Donuts. Obwohl ich noch nie ein großer Fan von Donuts gewesen bin, außer ab und zu ein Boston Crème, konnte ich das Gleiche nicht für Waffen behaupten.
    Letztes Jahr war die KUGELN - UND - MIEZEN - WAFFEN - UND - MESSER - SHOW -Messe in Chicago, und ich bin zusammen mit meinem Partner Herb Benedict hingegangen. Wir wollten uns eine Selbstladepistole aussuchen.
    Meine Knarre, eine .38-Kaliber Colt Detective Special, wog fünfhundertfünfundneunzig Gramm und fasste sechs Patronen. Sie wurde nicht mehr hergestellt, und die Kollegen machten sich bereits über mich lustig. Der letzte Gag war ein Foto von mir, mit Photoshop bearbeitet, auf dem ich mit einem Baseballschläger abgelichtet bin. Darunter haben sie geschrieben: » Lt. Daniels endlich mit neuer Waffe«.
    Ich mochte Revolver, denn sie blockierten nie. Bei einem meiner ersten Fälle wäre ich fast draufgegangen, denn ich hatte mich auf einen Selbstlader verlassen. Letztes Jahr aber war mir eine Heckler & Koch P2000 aufgefallen, die genauso viel wog wie meine, aber zehn .357-Kaliber-Patronen fassen konnte. Ich mochte, wie sie schoss, wie sie sich anfühlte, wie sie nicht blockierte, obwohl ich auf dem Schießstand zweihundertmal hintereinander abdrückte. Ich war kurz davor, sie zu kaufen, als Herb auf einmal von einer Lebensmittelvergiftung überfallen wurde– in aller Öffentlichkeit suchte sie sich explosionsartig ihren Weg ins Freie und schoss ihm aus beiden Körperöffnungen. Sie war, wie der Zufall es wollte, von Donuts verursacht worden war. Ich brachte ihn ins Krankenhaus und wollte zur Messe zurückfahren, war aber zu spät dran. Und obwohl es reichlich Waffenmessen in Illinois gab, auf denen ich die HK P2000 bestellen konnte, kam das Leben immer wieder dazwischen, sodass ich nie dazu gekommen war.
    Heute aber hatte mein Captain mich dazu gezwungen, den Tag freizumachen und nach Indiana zur KUGELN - UND - MIEZEN - WAFFEN - UND - MESSER - SHOW betitelten Messe zu fahren, um mir endlich die Pistole zu holen. Es machte mir auch nichts aus, weil der Verkäufer letztes Jahr ein recht hübsches Exemplar von Mann abgegeben hatte. Zwar wohnte ich gerade mit jemandem zusammen, aber es lief derzeit nicht so besonders. Es würde also nicht schaden, wenn ich mich ein wenig umsah. Mein Freund war der Grund, warum ich in letzter Zeit immer mehr Überstunden schob. Es war einfacher zu arbeiten, als mich mit dem Grund unserer wachsenden Unzufriedenheit auseinanderzusetzen.
    Die Messe fand in einem riesigen Zelt auf dem Parkplatz neben Porter’s Guns and Ammo statt. Die eine Hälfte war voller Verkaufsstände, während in der anderen eine Reihe verschiedener Vorführungen stattfand. Obwohl es draußen recht kalt war, reichte die Körperhitze der Leute im Zelt aus, und ich bereute es, meine Designerjacke nicht im Wagen gelassen zu haben.
    Mindestens neunzig Prozent der Anwesenden waren Männer, und die meisten von ihnen waren bewaffnet. Eigentlich sollte man denken, dass es bei einer solchen Veranstaltung strikte Regeln bezüglich Waffen, insbesondere geladener Waffen gab. Schließlich könnte zu jeder Tages- und Nachtzeit irgendein Streit ausbrechen, der zwangsläufig in einer Schießerei enden würde. Tatsächlich aber war das Gegenteil der Fall. Wenn jeder bewaffnet war, wollte jeder zeigen, wie gut er sich benehmen konnte.
    Die restlichen zehn Prozent der Anwesenden bestanden hauptsächlich aus jungen Frauen in Bikinis. Das waren die in der Werbung versprochenen Miezen. Sie flatterten in Stöckelschuhen durch die Gegend und verteilten Broschüren von diesem oder jenem Stand sowie Vorführungszeitpläne.
    Im Hintergrund plapperte irgendein Ansager etwas über die Geschwindigkeits-, Energie- und so weiter -unterschiede zwischen einer .40-Kaliber S&W und einer .357-Kaliber. Ich hörte mit halbem Ohr zu, während ich mich durch die Menge bewaffneter Männer kämpfte. Auf einer Karte der Stände, die mir eine Mieze in die Hand gedrückt hatte, fand ich endlich meinen Verkäufer– Theel Firearms. Nach drei Minuten und zwei

Weitere Kostenlose Bücher