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Killers: Roman (German Edition)

Killers: Roman (German Edition)

Titel: Killers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn , Blake Crouch
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schwer, der gesamte Körper herrlich taub.
    » Wir sind auf Bilder gestoßen, die in Ihrem Auto versteckt waren, Mr. Donaldson.« Der größere Beamte hatte eine Stimme wie ein Radio- DJ . » Auf einigen davon posieren Sie sogar mit Ihren Opfern.«
    » Mutmaßlichen Opfern«, verbesserte Donaldson ihn und setzte ein kleines, vertrauliches Lächeln auf.
    » Wir wollen diese Akten schließen, Mr. Donaldson.« Das war jetzt der Kleinere der beiden. » Wenn Sie mitspielen, können wir ein gutes Wort für Sie einlegen. Vielleicht kriegen Sie ja lebenslänglich statt die Todesstrafe.«
    Donaldson schloss die Augen. Sie versuchten noch eine Weile, auf ihn einzureden, aber als er nicht mehr auf sie reagierte, zogen sie endlich ab.
    Donaldson schlief alles andere als gut.
    Ihm schwirrten ständig Bilder durch den Kopf, wie er hinter einem Auto hergezogen wurde, wodurch er den Terror und die Schmerzen erneut durchlebte, diesmal jedoch in Zeitlupe. Sein Arm brach, ein erstes, ein zweites, ein drittes Mal. Jeder Bruch war so laut wie ein Pistolenschuss. Seine Beine und sein Arsch wurden vom Asphalt gefressen, nachdem sich seine Hose in Luft aufgelöst hatte. Lucy kicherte ihn an, in der Hand eine Flasche mit Zitronensaft, den sie genüsslich auf seine Wunden spritzte. Donaldsons Vater stand daneben und sah sich das Schauspiel an, blickte auf ihn hinab mit einem Gesichtsausdruck, der seinen Hass spiegelte.
    » Ich habe schon immer gewusst, dass du ein böser Junge bist.« Dad öffnete die Gürtelschnalle, zog den ledernen Riemen aus der Hose, klopfte sich mit der schweren Messingschnalle auf die Handfläche. » Schauen wir doch mal, ob wir dir Gottesfurcht einprügeln können.«
    Donaldson wachte auf, noch immer benebelt von den Schmerzmitteln, und war davon überzeugt, dass sein Vater neben dem Bett stand. Aber das konnte nicht sein Vater sein, er war zu blass, die Haare zu lang und schwarz.
    » Wer ist da?«, flüsterte Donaldson in die Dunkelheit seines Krankenzimmers.
    Keine Antwort.
    Aber Donaldson spürte, wie jemand ihn anstarrte. Er setzte sich auf und überlegte, ob Lucy es vielleicht irgendwie geschafft hatte, sich in sein Zimmer zu schleichen. Sofort durchfuhr ihn eine stechende Furcht und traf ihn mitten ins Herz.
    Donaldson fummelte nach dem Lichtschalter.
    Er blinzelte, als das Zimmer in grelles Licht getaucht wu rd e.
    Er war allein.
    » Freut mich, wenn Sie Albträume haben«, verkündete der Deputy aus dem Flur und nickte Donaldson rechthaberisch zu. » Die Sachen, die Sie angestellt haben– Sie sollten für immer und ewig von Ihren Taten heimgesucht werden.«
    Donaldson schaltete das Licht wieder aus und schloss die Augen.
    Da hast du dich gehörig getäuscht, Bullenschwein. Mich sucht nichts heim.
    Ich bin derjenige, der heimsucht.
    Aber als Donaldson wieder einnickte, begannen die Albträume von Neuem.
    Es war gegen zwei Uhr– mitten in der Nacht. Donaldson verspürte Schmerzen.
    Er wusste, dass das längst noch nicht alles war. Nein, es würde noch schlimmer werden– viel schlimmer.
    Wenn er nicht mit Handschellen an das Bettgestell gefesselt war, behandelten die Behörden ihn mit besonderer Vorsicht– genau, wie es ihm der Hinterwäldler-Sheriff versprochen hatte. Donaldson musste mit einem Plastiklöffel von Papptellern essen. Kaum hatte er sein Geschäft verrichtet, wurde ihm die metallene Bettpfanne fortgerissen, und alles, was auch nur im Entferntesten als Waffe verwendet werden konnte, selbst der Fernseher und die Schubladen seines Nachttischs, waren vorsorglich aus dem Zimmer entfernt worden. Dieser Schwanzlutscher Lanz und diese gottverdammten Feds hatten ihm sogar die Infusionen genommen. Wenn Donaldson vor Gericht kam, könnte sein Anwalt Protest gegen diese Behandlung einlegen.
    Aber Donaldson würde gar nicht erst vor Gericht kommen. Er musste so schnell wie möglich weg von hier.
    Er warf einen Blick auf den Deputy vor seiner Tür, der den Arsch auf den Stuhl gepflanzt und seinen Rücken Donaldson zugewandt hatte. Er starrte auf einen Fernseher, der im Schwesternzimmer stand. Aber mittlerweile hatte er sich seit gut zwanzig Minuten nicht mehr bewegt, und Donaldson schloss daraus, dass er eingeschlafen war.
    Die diensthabende Schwester machte ihre Runde jede halbe Stunde. Sie war ein dürres Frauenzimmer namens Winslow, und sie würde erst um halb drei wieder auftauchen.
    Donaldson schloss die Augen, konzentrierte sich auf sein übrig gebliebenes Ohr und lauschte den Geräuschen, die von

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