Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition)

Titel: Killerspiele: Palinskis fünfter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Emme
Vom Netzwerk:
idiotisch sein konnte. Mario wusste wirklich nicht, was er davon halten sollte.
    »Genau das ist die Frage, die mich beschäftigt«, stellte er klar. »Wieso wurden Methoden angewendet, die idiotisch sind und bestenfalls für einen Kriminalroman taugen? Noch dazu für einen Krimi, der noch gar nicht erschienen ist?«
    Juri wackelte eigenartig mit dem fast kahlen Kopf. »Und wo hat das Ganze stattgefunden?«, wollte er jetzt noch wissen.
    »In Singen. Das ist eine …«, wollte Palinski antworten, aber Malatschew fiel ihm ins Wort: »… Stadt in Süddeutschland, nahe der Schweizer Grenze. Ich weiß, was und wo Singen ist.«
    Dieses einfache, wahrhaft unschuldige und mehrdeutige Wort, das unter anderem auch den Namen einer Stadt im Hegau bedeutete, hatte auf Juri eine verblüffende Wirkung gehabt. Er nahm sein Glas, von dem er bisher nur genippt hatte und leerte es in einem Zug. Dann schenkte er sich den noch im Krug befindlichen Rest nach und leerte das Glas erneut.
    »Also, was sagst du dazu?« Palinski wollte jetzt langsam eine Antwort auf seine Frage.
    »Ich denke, wir, das heißt du, solltest jetzt zahlen. Ich möchte einige Meter laufen, ehe wir uns irgendwo anders einen Nachtisch und einen Kaffee genehmigen.« Juri dachte offenbar nicht daran, das ursprüngliche Gespräch wieder aufzunehmen. Vielmehr starrte er Mario an und bewegte seinen Kopf leicht hin und her. Es war ein stummes Nein , das der Russe seinem Gegenüber zusandte. Das aber hatte keine Ahnung, warum. Mario erkannte nur, dass er hier keine Antwort mehr bekommen würde und rief nach der Rechnung.
    Enttäuscht musste Frau Sonja die beiden mehr oder weniger alkoholisierten Gäste heute mit der lediglich achthöchsten Pro-Kopf-Konsumation in der Geschichte des ›Kaiser‹ ziehen lassen.
     
    * * *
     
    Als Wiegele die Intensivstation im Uniklinikum Freiburg erreichte, zeigte der kleine Zeiger seiner Armbanduhr noch auf die Vier, während der große gerade auf die Drei sprang.
    Im Eingangsbereich kam ihm eine schon wieder viel besser aussehende Erika Vondermatten in Begleitung einer älteren Frau entgegen. Ihrer Mutter, wie sie erklärte.
    »Die Ärzte sind mit Justs Genesungsfortschritten zufrieden«, strahlte die werdende Mutter. »Vielleicht kann man sogar noch eine gewisse Sehkraft des linken Auges retten. Auf jeden Fall ist eine Netzhauttransplantation heute medizinisch kein Problem mehr, hat der Professor gemeint.«
    Just Vondermatten hatte all seinen Optimismus offenbar für seine Frau aufgebraucht, denn auf Wiegele machte er einen eher verzweifelten, niedergeschlagenen Eindruck. Er bemühte sich zwar um ein Lächeln, als sein Chef das Zimmer betrat. Aber der Versuch ging daneben, denn plötzlich hatte der junge Kommissar Tränen in den Augen.
    »Gott, ist das eine beschissene Situation«, lamentierte er los, kaum dass sich der Hauptkommissar gesetzt hatte. »Was soll bloß aus mir werden?«
    »Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst«, räumte Wiegele ein. »Aber genauso gut könntest du tot sein. Wenn du dich vorschriftsmäßig angeschnallt hättest, wärst du wohl kaum mehr unter uns. Also sieh nicht das halb leere Glas, sondern das halb volle.« Dann informierte er den Schwerverletzten über den aktuellen Stand der Ermittlungen. »Wir haben auch dein Diktiergerät gefunden. Das war sehr clever, einen Bericht auf Band zu sprechen. Ich denke, dass wird uns sehr helfen, die Täter zu finden.« Jetzt flunkerte Wiegele ein wenig, um Just etwas aufzubauen.
    »Ich glaube, ich weiß sogar, wer die Frau in dem Wagen war, aus dem heraus mich dieser komische Strahl im Auge getroffen hat«, ließ Vondermatten jetzt eine kleine Bombe los.
    Zuerst meinte Wiegele, sich verhört zu haben. »Du glaubst was?«, entfuhr es ihm. »Weißt du, was ich jetzt verstanden habe? Dass du weißt, wer die Frau in dem anderen Auto war.«
    » Das habe ich ja auch gesagt«, bestätigte de r Schwerverletzte, der sich jetzt wieder voll im Griff zu haben schien.
    »Plötzlich war der Wagen auf gleicher Höhe neben mir. Sie hat mich angelacht, ist sich mit der Zungenspitze langsam über die Lippen gefahren. Immer hin und her. Du weißt schon, provokant, ganz so, wie man das auch in Pornovideos sehen kann.«
    Wiegele war aus dem Alter schon einige Zeit raus, konnte sich aber durchaus vorstellen, was sein Kollege meinte.
    »Dann hat sie, das musst du dir einmal vorstellen, eine Brust, ich glaube, es war die linke, aus dem Bikinioberteil geholt und mir so hingehalten.« Er

Weitere Kostenlose Bücher