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Killerwelle

Titel: Killerwelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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erkundigte mich, wo Sie den wohl verbringen könnten. Sie erzählte mir, dass Ihre Familie gelegentlich das Strandhaus eines alten Freundes namens David Werner benutze. Die Grundbücher lieferten mir dann innerhalb von zehn Sekunden diese Adresse.«
    MacD ärgerte sich über sich selbst. In ihrer Hast hatte er es versäumt, die Nachbarn zu bitten, nicht zu erwähnen, dass sie zum Haus der Werners abgereist seien. Overholt hatte sie gefunden, ohne sich sonderlich anstrengen zu müssen. Für John Smith wäre es sicherlich genauso einfach gewesen, dachte er düster und verwünschte sich wegen dieses Versäumnisses.
    »Beeindruckend«, sagte er schließlich.
    »Mein Junge, ich habe das Spionagehandwerk noch bei Allan Dulles persönlich erlernt. Also – wissen Sie, wo die Oregon ist?«
    »In Monte Carlo.«
    »Hervorragend. Ich fürchte, dann muss ich Sie bitten, Ihren Urlaub abzubrechen und mich zu begleiten. Die Zeit drängt.«
    »Und wohin geht die Reise?«
    »Zur Naval Air Station in Pensacola, wo, wenn ein Kollege von mir Erfolg gehabt hat, ein Jet bereitsteht, um Sie zur Oregon zu bringen.«
    »Warum die Eile?«
    »Es tut mir leid, Mr. Lawless, aber ich muss darauf bestehen, dass wir sofort aufbrechen. Ich erkläre Ihnen alles, wenn wir in der Luft sind.«
    Dass ein Achtzigjähriger die Strapaze auf sich genommen hatte, quer über den Kontinent zu fliegen, sagte MacD, dass es sich um eine höchst wichtige Angelegenheit handeln musste. »Geben Sie mir eine Minute.«
    Er wandte sich um und gewahrte zu seiner Überraschung, dass sein Vater trotz allem doch nicht auf ihn gehört hatte. Seine Eltern und seine Tochter standen in der Türöffnung und starrten den Hubschrauber und seinen distinguiert wirkenden Passagier an. Alle drei schienen zu wissen, dass er diesen Mann begleiten würde. Pauline und Kay hatten vom Weinen gerötete Augen, und auch sein Vater biss die Zähne zusammen, um gegen Tränen anzukämpfen. Abschied zu nehmen war für sie genauso schwierig, wie es für Overholt schwer war, dabei zuzuschauen, vor allem da er wusste, dass die kleine Pauline soeben erst in den Schoß der Familie zurückgekehrt war.
    Fünf Minuten später saßen die beiden im Hubschrauber und trugen Helme mit einer privaten Sprechfunkfrequenz, damit die Besatzung nicht mithören konnte. Der Lademeister, der Overholt aus dem großen Helikopter geholfen hatte, ignorierte seine Passagiere so gut es ging, während der Chopper vom Strand abhob und Kurs nach Osten nahm, zu der gut einhundertfünfzig Kilometer entfernten Marinebasis.
    »Ich muss mich noch einmal bei Ihnen bedanken, Mr. Lawless«, begann Overholt. »Ich weiß, dass Sie eigentlich noch ein wenig länger bei Ihrer Familie bleiben wollten.«
    »Sie können mich MacD nennen.«
    Overholt speicherte diesen seltsamen Spitznamen und nickte. »Na schön, MacD. Vor ein paar Tagen ist es im Zusammenhang mit den nationalen Nuklear-Codes zu einem Sicherheitsleck im Weißen Haus gekommen.« Er hob Einhalt gebietend eine Hand, als ob er geradezu die Fragen sehen konnte, die nun durch MacDs Kopf rasten. »Es war eine Demonstration dessen, was unsere hellsten Köpfe schließlich als etwas identifiziert haben, das Quantencomputer genannt wird. Wissen Sie, was das ist?«
    »Zurzeit ist so eine Maschine noch reine Theorie, aber irgendwann in nächster Zeit wird sie die Blechkisten, die wir heute benutzen, wohl so überflüssig machen wie Bildschirmröhren.«
    »Ganz richtig. Allerdings ist sie keine Theorie mehr. Eine dieser Maschinen wurde benutzt, um in die Datenbanken der NSA einzudringen und die am strengsten gesicherte Zahlenfolge der Welt herauszuholen. Begleitet wurde diese Demonstration von einer Liste mit den Forderungen, alle Truppen aus Afghanistan und dem Mittleren Osten abzuziehen, die Gefangenen in Guantanamo freizulassen, sämtliche Hilfsmaßnahmen für Israel abzubrechen und so weiter.«
    »Kommt das von Al Kaida? Es klingt ja fast wie ihr Manifest.«
    »Bislang wissen wir das noch nicht, aber es wird aus Gründen, die ich gleich erläutern werde, eher für unwahrscheinlich gehalten. Der Präsident hat nicht sofort reagiert, und um die gleiche Uhrzeit folgte am nächsten Tag eine weitere Mitteilung – ein Fax, genau genommen – mit dem Inhalt, dass das Blut an den Händen des Präsidenten klebe. Nur kurze Zeit später ist der Acela-Express mit einem Güterzug zusammengestoßen. Es gab zweihundert Tote.«
    »Mein Gott. Ich habe im Radio davon gehört. Es hieß, das sei ein

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