Killing Beauties: Thriller (German Edition)
hätte sagen sollen, biss Maleah sich auf die Lippen. »Entschuldige, ich habe geredet, ohne nachzudenken. Das ist eine meiner Schwächen. Ich weiß doch, dass du mit …« Maleah schüttelte den Kopf. »Es tut mir leid. Ich bin nervös und rede viel zu viel.«
»Ist schon gut«, versicherte Lindsay ihr. »Ich bin mir sicher, ein paar von den Kollegen haben dich in meine Geschichte mit Griff und Judd eingeweiht. Angie vielleicht, schließlich habt ihr zwei in Griffin’s Rest zusammengearbeitet.«
»Sie hat nicht getratscht. Ganz bestimmt nicht.«
»Keine Panik. Es ist kein Geheimnis, dass ich nur aus einem einzigen Grund zur Powell Agency gekommen bin: um Griff zu helfen, den Beauty-Queen-Killer zu schnappen. Ich hatte persönliche Beweggründe. Nicht nur, weil ich bei der Polizei in Chattanooga die Partnerin des leitenden Detectives im Mordfall Jennifer Walker war, sondern auch, weil ich mich vor einer ganzen Zeit in Judd verliebt habe.«
Mit einem Ausdruck der Bewunderung in den großen, braunen Augen schaute Maleah Lindsay an und sagte: »Ich glaube, ich mag dich. Du bist geradeheraus und ehrlich.«
»Nun, ich glaube, ich mag dich auch.«
»Freunde?«
Lindsay nahm Maleahs Hand und schüttelte sie.
»Da gibt es etwas, was ich Mr. Powell mitteilen möchte«, sagte Maleah. »Aber weil ich neu bei der Agentur bin, bin ich mir nicht sicher, ob das angemessen ist. Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich es kurz mit dir bespreche?«
Neugierig wies Lindsay mit der Hand auf das Sofa in Griffins Suite und bedeutete Maleah, sich hinzusetzen. »Schieß los. Du kannst mir alles anvertrauen, egal, worum es sich handelt.«
»Setz du dich schon mal hin«, erwiderte Maleah. »Ich muss noch schnell etwas aus meiner Aktentasche holen.«
Maleah holte ihre Aktentasche vom Schreibtisch am Fenster und nahm neben Lindsay Platz. Sie legte die Tasche auf ihren Schoß, öffnete sie und zog einen Aktendeckel heraus. »Wirf mal einen Blick darauf. Ausschnitte aus Zeitungen und Zeitschriften und ein genaues Protokoll über diese Frau.«
Lindsay nahm die Akte, öffnete sie und starrte das Hochglanzfoto einer attraktiven, zierlichen Blondine an. Sie überflog den Artikel über die ehemalige Miss UT, die jetzt eine Schauspielerin, Bühnenautorin und Regisseurin war. Paige Allgood war in die Gegend von Knoxville gezogen und hatte vor, dort ihr eigenes Theater zu eröffnen, sobald es ihr gelungen war, eine kleine Schauspieltruppe aufzustellen, mit der sie ihre Stücke und die ihrer Autorenfreunde aufführen würde. Ms. Allgood war eine Witwe, die von ihrem sehr viel älteren Ehemann ein Vermögen geerbt hatte, mit dem sie sich nun einen langgehegten Traum erfüllen konnte.
»Das ist interessant, aber ich verstehe nicht …«
»Schau sie dir genau an«, sagte Maleah. »Siehst du nicht die Ähnlichkeit?«
Lindsay blickte das Foto erneut an, dann blätterte sie die Zeitungsausschnitte durch, ohne irgendeine spezielle Ähnlichkeit mit jemandem festzustellen, den sie kannte.
»Es tut mir leid, ich sehe nicht …«
»Diese Frau, diese ehemalige Schönheitskönigin, könnte meine Schwester sein oder auch deine. Sie ist zierlich, blond, hübsch und in unserem Alter. Sie ist dreißig. Ich bin neunundzwanzig.«
Lindsay hatte sich selber nie für hübsch gehalten. »Und?«
»Wenn wir sie, diese Paige Allgood, dazu bringen könnten, mit uns zusammenzuarbeiten, könnte ich für ein paar Wochen ihre Identität annehmen, zumindest bis zum ersten April, und vielleicht …«
»Verdammt! Du willst ihm eine Falle stellen und dich selbst als Lockvogel einsetzen.«
»Mir ist klar, dass wir nur wissen werden, ob er den Köder geschnappt hat, wenn er tatsächlich über mich herfällt, aber …«
»Griff wird niemals damit einverstanden sein.«
»Du kennst ihn sehr viel besser als ich, aber bist du dir wirklich sicher?«
»Ja, ich …« Lindsay betrachtete die Bilder von Paige Allgood. In der Tat ähnelte sie dieser Frau sogar mehr als Maleah. Sie hatte die gleiche schlanke Figur, die gleichen kleinen Brüste, wohingegen Maleah eine große Oberweite und eher die Form einer Sanduhr hatte. Egal, ob ehemalige Miss UT, die Frau war nicht annähernd so schön wie Maleah. Mit dem richtigen Make-up und der richtigen Frisur, vielleicht einer Perücke und anderen Klamotten könnte Lindsay für Leute, die sie nicht persönlich kannten, leicht als Paige Allgood durchgehen.
»Du bist beängstigend still«, stellte Maleah fest. »Ich kann beinahe
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