Killing Beauties: Thriller (German Edition)
mit warnender Stimme.
»Wenn ich das tue, geschieht es nicht absichtlich.«
Griff knurrte.
»Ich … ähm … ich bin mir nicht sicher«, gab Judd zu. »Ich habe jahrelang in einem schwarzen Loch gesteckt und versuche jetzt, mich daraus zu befreien. Vielleicht gelingt es mir. Vielleicht nicht.«
»Wenn du nicht aufpasst, wirst du Lindsay in dasselbe schwarze Loch hineinziehen, weil sie weiterhin verzweifelt an dir festhält und versucht, dich mit einer Hand aus diesem Loch herauszuziehen.«
»Glaubst du, ich weiß das nicht?«
»Weißt du es denn wirklich? Diese Frau würde für dich sterben, und alles, was du in den vergangenen vier Jahren getan hast, ist …«
»Du hattest recht, ich habe sie gebraucht.«
Griff verließ den Highway 459 und folgte Lieutenant Watsons Beschreibung. Er reagierte so lange nicht auf Judds Bemerkung, bis er an einer roten Ampel anhielt, dann blickte er seinen alten Freund direkt an.
»Wie kann ich dir helfen?«
Griff sah Hoffnung in Judds nervösem Lächeln. »Als Erstes brauche ich Hilfe, um mit dem Trinken aufzuhören.« Er fuhr sich mit der Hand über den Mund. »Ich habe seit Tagen keinen Tropfen mehr angerührt, und es wird schwerer, nicht einfacher.«
»Komm mit uns zurück nach Griffin’s Rest. Lass Yvette …«
»Ich habe schon mit ihr gesprochen, und sie hat mir angeboten, mit mir zu arbeiten. Aber ich möchte nicht Lindsay da mit hineinziehen, und wenn ich nach Griffin’s Rest komme, wird sie auch dort sein. Ich will diese eine Sache allein durchstehen, ohne dass sie um mich ist.« Judd blickte Griff an, von Mann zu Mann.
»Ich verstehe. Wir werden die beste Entzugsklinik im ganzen Süden für dich auftreiben.«
»Danke. Und ich will das nicht aufschieben. Sobald wir wissen, was es mit diesem neuen Fall auf sich hat, werde ich mich anmelden.«
»Hör mal, ich treffe mich mit Lieutenant Watson in einer Bar«, sagte Griff. »Wenn ich gewusst hätte, dass du versuchst aufzuhören, einen Entzug machen willst …«
»Dreh jetzt nicht um, um mich ins Hotel zurückzubringen«, sagte Judd. »Ich will hören, was er zu sagen hat. Ich muss dabei sein.«
»Dir bricht doch schon der Schweiß aus, wenn du nur daran denkst …«
»Ich werde eine Cola bestellen, und wenn ich die leisesten Anstalten mache, etwas Stärkeres zu ordern, gib mir ’nen Tritt in den Hintern.«
»Darauf kannst du dich verlassen«, sagte Griff.
Maleah brauchte weniger als fünfzehn Minuten, um die Vorbereitungen für ein Abendessen für sechs Personen in Griffs Suite zu treffen. In der Zeit hatte Lindsay Rick und Holt angerufen, um sie für den Abend zur Lagebesprechung einzuladen.
»So, das haben wir ja ziemlich schnell erledigt«, sagte Lindsay und blickte Maleah lächelnd an, wobei sie sich bemühte, die neue Powell-Agentin nicht zu aufdringlich in Augenschein zu nehmen.
Maleah war vor ein paar Monaten eingestellt worden, direkt vor Weihnachten, und hatte gerade erst das obligatorische Sechs-Wochen-Training absolviert, zu dem jeder neue Powell-Agent verpflichtet war. Egal, was der neue Angestellte für einen Hintergrund hatte – ob er bei der Polizei, beim Militär, bei der Söldnerarmee gewesen war oder frisch vom College kam –, Griff schickte ihn in sein eigenes spezielles Ausbildungslager. Manche schafften es, andere nicht.
Lindsay konnte beim besten Willen nicht verstehen, warum eine Frau von Maleahs Aussehen und Intelligenz als private Ermittlerin arbeiten wollte, auch wenn die Agenten der Powell Agency als die besten in der ganzen Branche galten.
»Ich schätze, du weißt, dass das mein erster praktischer Einsatz ist«, sagte Maleah. »Ich war überrascht, dass Mr. Powell mich mitgenommen hat und Angie eine andere Agentin zu Ms. Hughes’ Überwachung zur Seite gestellt hat.«
»Griff überträgt neuen Agenten gern die unterschiedlichsten Aufgaben, um ihre Fähigkeiten auf den verschiedenen Gebieten zu testen, so kann er feststellen, wofür sie in der Agentur am besten geeignet sind.«
»Du hast offenbar fast ausschließlich mit ihm die Beauty-Queen-Killer-Fälle bearbeitet, ist das richtig?«
»Größtenteils. Ich habe hin und wieder einen anderen Auftrag erledigt, aber in erster Linie, ja.«
»Ich habe von den Kollegen ein bisschen was über Mr. Walker gehört, und ich muss sagen, er ist gar nicht so, wie ich es erwartet hatte. Er wirkt nicht wie der Brutalo, der er angeblich sein soll.« Als ihr klar wurde, dass sie etwas gesagt hatte, was sie lieber nicht
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