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Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Titel: Killing Beauties: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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nehmen?«
    »Ja.«
    »Und wenn ich dir schwöre, dass ich mich benehmen kann, dass ich nicht herumlaufen werde wie ein Wahnsinniger und Ms. Hughes zu Tode erschrecke, wirst du mir dann glauben?«
    »Ja. Wenn du mir noch in einer weiteren Sache die absolute Wahrheit sagst.«
    »In welcher?«
    »Verrat mir, was du vor ein paar Minuten gedacht hast, als ich dir erzählt habe, dass es ein Spiel für den Kerl ist, zu töten, und dass er irgendein irrsinniges Punktesystem verwendet.«
    »Du weißt, was ich gedacht habe.«
    »Sprich es laut aus.«
    »Wie viele Punkte war Jenny für ihn wert?« Judd starrte sie an. »Ist es das, was du hören wolltest?«
    »Ja.«
    Judd wischte sich den Mund mit seiner Serviette ab, zerknüllte sie und warf sie auf den leeren Teller. »Können wir jetzt gehen?«
    »Sicher.« Sie nahm die Rechnung, ließ ein großzügiges Trinkgeld liegen und ging zur Kasse.

Kapitel 7
    E r verbrachte die Nacht in einem preisgünstigen Motel in Mississippis Hauptstadt, in Jackson, benutzte einen gefälschten Ausweis und bezahlte bar. Wie so oft am Morgen eines »Kills« wachte er früh auf, begierig darauf, das Spiel noch einmal zu spielen. Auf der Fahrt von Jackson nach Tupelo war nichts Besonderes vorgefallen, die lange Strecke auf der Interstate 55 zwischen Jackson und Batesville öde und trostlos. Er nahm den Highway 278, um von Oxford nach Tupelo zu gelangen, einer mittelgroßen Stadt in Mississippi.
    In der Vergangenheit hatte er sich mehr Zeit genommen, die schöne, kleine Blume zu studieren, bevor er ihren lebenspendenden Stiel kappte. Aber das war am Anfang gewesen, als Zeit keine Rolle spielte und sich die Jahre scheinbar endlos vor ihm erstreckten.
    Seltsam, dass fünf Jahre so schnell vergehen konnten. Das alte Sprichwort stimmte, dass die Zeit umso schneller verflog, je mehr Spaß man hatte. Was als Jux begonnen hatte, hatte sich zu einer Leidenschaft entwickelt, die größer und verzehrender war, als er sich je hatte vorstellen können. Wer hätte ahnen können, dass dieses Leben-und-Tod-Spiel derart viel Spaß machen würde?
    Am Todesspiel teilzunehmen machte ihn so high wie nichts anderes. Es übertraf sämtliche Drogen, mit denen er über Jahre hinweg experimentiert hatte.
    Er fand den Gedanken schrecklich, dass das alles bald ein Ende hätte, dass das Spiel in weniger als zwei Monaten vorüber sein würde. Und er hatte fest vor zu gewinnen. Sein Leben hing davon ab.
    Als er mit dem Ford Taurus, den er mit seinem gefälschten Ausweis gemietet hatte, die Straße entlangfuhr, in der Sonya Todd lebte, rief er sich wieder die Informationen ins Gedächtnis, die er über sie gesammelt hatte. Sie war fünfunddreißig, geschieden, hatte keine Kinder und lebte allein. Sie leitete die Highschool-Band, aber weil heute Samstag war und keine Proben auf dem Stundenplan standen, bestand eine gute Chance, dass sie zu Hause war.
    Sollte er heute Kontakt zu ihr aufnehmen? Sich ihr vorstellen, als wäre er irgendein harmloser Fremder? Oder sollte er sie einfach aus der Ferne beobachten und auf den perfekten Moment warten, vielleicht heute Abend, um sie zu überraschen?
    Während der langen, langweiligen Fahrt hierher hatte er sich verschiedene Szenarien ausgemalt. Seine Lieblingsvorstellung war die, dass er einfach an ihrer Haustür klingeln, sich vorstellen und sich nach zum Verkauf stehenden Häusern in der Nachbarschaft erkundigen würde. Wenn er für irgendetwas ein besonderes Talent hatte, war es, schauzuspielern, sich zu verstellen. Als Kind hatte er seine Schwestern mit seinen Mätzchen unterhalten, hatte sie amüsiert, damit sie ihn mit ihren Sticheleien in Ruhe ließen: Rollmops. Fettwanst. Schwabbelbauch.
    Er hatte gelernt, ihre Quälereien in Scherze auf eigene Kosten zu verwandeln, was Mary Ann und Marsha gefiel. Sie betrachteten ihn als ulkigen kleinen Bruder. Fett und rotbackig. Leicht zu manipulieren. Mary Ann hatte nie erfahren, dass er derjenige gewesen war, der ihre Katze vergiftet hatte, und Marsha dachte immer noch, eine der Angestellten hätte ihr Abschlussballkleid gestohlen, das ihre Mutter auf einer Shoppingtour in Paris gekauft hatte. Aber er wusste es besser. Das Kleid, in kleinste Fitzelchen zerschnitten, hatte er in dem Wäldchen in der Nähe seines Elternhauses verbrannt, zusammen mit den Überresten zahlreicher Kleintiere, die er mit großem Vergnügen zu Tode gequält hatte.
    Er sah seine Schwestern nicht oft dieser Tage, nur bei Hochzeiten, Beerdigungen und gelegentlich an

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