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Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Titel: Killing Beauties: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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manchmal hat man keine andere Wahl, als das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen.« Griffins abwesende Augen sagten ihr, dass er an etwas vollkommen anderes dachte als an den jüngsten Mordfall.
    »Fahren wir nach Tupelo?«, fragte sie.
    »Ja, ich habe Jonathan angerufen und ihm gesagt, er soll den Jet für heute Morgen abflugbereit machen.«
    »Wer begleitet uns?«
    Griffin grinste. »Du nimmst also an, dass du mitkommst?«
    »Ich habe von Anfang an an diesem Fall gearbeitet. Dass ich mit nach Tupelo komme, ist keine Annahme, sondern schlicht und einfach eine Tatsache.«
    »Nur wir beide und Judd fliegen.«
    »Nic Baxter wird sich ein Bein ausreißen, um vor uns da zu sein«, sagte Lindsay.
    »Umso mehr Grund für uns, uns auf die Socken zu machen«, sagte Griff. »Willst du Judd Bescheid sagen, oder soll ich …«
    »Ich gebe ihm Bescheid. Er ist noch oben.«
    Als sie sich umdrehte, um zu gehen, streckte Griff die Hand aus und griff nach ihrem Arm. »Dass er sich Mühe gibt, sich von seiner besten Seite zu zeigen, bedeutet noch nicht, dass er sich in irgendeiner Weise geändert hat. Denk daran.«
    Sie schluckte schwer, nickte und eilte dann aus dem Arbeitszimmer.

    Judd stand am Fenster und blickte auf die öde Winterlandschaft hinaus. Er hatte – höchstens – vier Stunden geschlafen. Vier Stunden waren viel für ihn, zumal er diese vier Stunden durchgeschlafen hatte. Es hatte Nächte gegeben, in denen er kein Auge zugetan hatte und aufgeblieben war und durch das alte Jagdhaus gegeistert oder lange Nachtspaziergänge durch die Wälder unternommen hatte. In anderen Nächten war er gegen zwei, drei Uhr morgens eingenickt und hatte bis Tagesanbruch geschlafen. Und dann waren da noch die Nächte gewesen, in denen er bis zum Umfallen getrunken hatte.
    War er in den vergangenen Jahren wirklich zum Alkoholiker geworden? War seine Trinkerei mehr als ein sporadisches Sich-in-Selbstmitleid-Suhlen? Hätte nicht jeder nach irgendeinem Mittel gegriffen, den Schmerz ein wenig zu lindern, wenn er zu groß wurde, selbst wenn es nur vorübergehende Erleichterung brachte? Gewiss hätte das jeder getan. Deshalb wurden Menschen drogenabhängig … und deshalb wurden sie Alkoholiker.
    Was machte das schon? Es war schließlich nicht so, dass sein Leben ihm oder irgendjemand anders etwas bedeutete.
    Das stimmt nicht , rief er sich in Erinnerung. Lindsay McAllister bedeutet es sehr wohl etwas.
    Die Frau war verrückt, ihre Zeit mit ihm zu verschwenden. Er hatte versucht, sie davon zu überzeugen, ihn zu vergessen, ihn abzuschreiben. Das war es schließlich, was er wollte.
    Wollte er das wirklich?
    Griffs Worte hallten in seinem Kopf wider. Du warst voll und ganz abhängig von ihrer Fürsorge, hast doch geradezu danach geschrien …
    Er hasste es zuzugeben, dass sein alter Freund recht hatte, aber verdammt noch mal, er war abhängig von Lindsay. Er hatte sie gebraucht. Fast vier Jahre lang hatte er sie benutzt und ausgenutzt, und sie hatte immer weiter zu ihm gestanden. Bis vor sechs Monaten. Und trotz der Sache, die zwischen ihnen vorgefallen war, hatte sie ihn nicht ganz aufgegeben.
    Du willst sie , gestand Judd sich ein. Du willst sie so sehr, sehnst dich so sehr nach ihr, wie sich ein Verdurstender nach Wasser sehnt.
    In jener Nacht vor sechs Monaten, in der er sie beinahe vergewaltigt hätte, hatte er sich eingeredet, er täte das nur, um sie abzuschrecken, sie zu zwingen, den armseligen Bastard in ihm zu sehen, der er war. Aber das war nicht der einzige Grund gewesen.
    Du wolltest Sex mit ihr haben.
    Na, na, keine Halbwahrheiten , sagte er zu sich selbst. Sei ganz ehrlich. Du wolltest Lindsay lieben. Und das hat dir eine Höllenangst eingejagt. Es macht dir eine Höllenangst, was du für sie empfindest.
    Zum Teufel, die Tatsache, dass sie ihn überhaupt etwas empfinden ließ, war Grund genug für ihn, sie zu hassen.
    Wie aufs Stichwort rief Lindsay seinen Namen und klopfte sacht an seine Schlafzimmertür. »Judd? Bist du wach? Ich muss mit dir reden.«
    »Komm rein«, sagte er, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass er noch nicht angezogen war. Nicht so lange, bis sie die Tür öffnete und ihn mit großen Augen anstarrte, die vollen, rosa Lippen leicht geöffnet.
    »Du hast mich schon mit weniger gesehen«, sagte er, dann bückte er sich und nahm seine abgetragene Jeans vom Fußboden, wo er sie am vergangenen Abend hingeschleudert hatte.
    Sie erwiderte nichts, bis er seine Jeans über die Unterhose gezogen hatte. »Er

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