Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Killing Beauties: Thriller (German Edition)

Titel: Killing Beauties: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
Vom Netzwerk:
Schule, in ihrer Heimatstadt Bessemer, hatte sie und ihren Bruder Tony nur noch stolzer gemacht, als sie beide ihren Master-Abschluss von der University of Alabama in Händen hielten.
    LaShae seufzte tief, als sie die Treppe in den ersten Stock hinaufging. Sie war müde nach einem langen Tag beim Sender. Anschließend hatte sie mit ihrem Mann zu Abend gegessen, um die Einzelheiten ihrer Trennung zu besprechen. Rodney war erst vor einer Woche ausgezogen, nach einer ihrer heftigen Auseinandersetzungen. Keiner von ihnen hatte es mit einer Scheidung eilig. Aus vielerlei Gründen war ihnen daran gelegen, ihre Ehe wieder zum Laufen zu bringen. Martin war der Hauptgrund. Sie beide vergötterten ihren Sohn. Ein anderer Grund war, dass Rodney vorhatte, für den Senat zu kandidieren. Ihm war klar, dass eine Familie für ihn bei den Wahlen von Vorteil war. Und LaShae hatte ihre eigenen Gründe, Mrs. Rodney Goodloe zu bleiben. Ihr Ehemann war ziemlich vermögend, und sie genoss den Lebensstil, den sie führten. Obwohl ihre Talkshow auf dem Lokalsender recht beliebt war, hegte sie keine falschen Hoffnungen, jemals den großen Treffer zu landen und die nächste Oprah Winfrey zu werden. Nein, sie konnte von Glück sagen, beim Lokalfernsehen in einer Großstadt wie Birmingham gelandet zu sein, das wusste sie.
    Als sie an Martins offen stehender Zimmertür vorbeiging, blieb sie einen Moment stehen und blickte hinein. Ihr vier Jahre alter Sohn schlief tief und fest in dem antiken Gitterbett, das einst seinem Großvater Goodloe gehört hatte. Anders als Rodney machte sich LaShae nichts aus Antiquitäten … einer von vielen Punkten, in denen sie sich unterschieden. Vor fünf Jahren, als sie geheiratet hatten, waren ihnen diese Unterschiede belanglos erschienen, aber nun waren aus Maulwurfshügeln Berge geworden.
    LaShae schlich auf Zehenspitzen ins Kinderzimmer und blieb am Bett ihres Sohnes stehen. Lächelnd blickte sie auf ihn hinab. Er war so ein schönes Kind. Sein Körperbau, schmal, schlank, wies eine große Ähnlichkeit mit ihrem auf. Sein schwarzes Haar war dicht und unbändig wie Rodneys, sein Gesicht wie das seines Vaters rund, die Wangen voll.
    Sie wollte ihn wecken, ihn hochheben und in die Arme schließen. Sie hatte nie geglaubt, dass sie jemanden so sehr würde lieben können, nicht, bis sie diesen perfekten kleinen Jungen zur Welt gebracht hatte. Eine weitere Sache, für die sie Rodney dankbar sein konnte. Er hatte ihr so viel gegeben. Sie sollte ihn lieben.
    Sie hatte ihn geliebt. Aber eben nicht so sehr und nicht auf die Art und Weise, wie sie ihn hätte lieben sollen.
    Was wird es für dich bedeuten, mein süßer Kleiner, wenn dein Daddy und ich uns scheiden lassen?
    Er lag da in seinem unschuldigen Glück und wusste nichts von den Eheproblemen seiner Eltern. Als Rodney ausgezogen war, hatten sie Martin erzählt, sein Vater müsse eine Zeitlang nachts arbeiten. Partner in einer der angesehensten Anwaltskanzleien von Birmingham zu sein, war sehr zeitaufwendig für Rodney, und ab und zu hatte sie den Eindruck, dass er Martin ebenso vernachlässigte wie sie.
    »Ich möchte keine selbstsüchtige Entscheidung treffen«, flüsterte sie ihrem Sohn zu. »Ich verspreche dir, ich werde das tun, was das Beste für uns alle ist, vor allem für dich.«
    Als sie aus dem Zimmer schlich, hörte sie nicht, dass ihre Tante Carol gekommen war. Als sie plötzlich der Schwester ihrer Mutter gegenüberstand, schnappte sie nach Luft.
    »Ich wollte dir keine Angst einjagen, Kind.«
    »Das hast du nicht«, sagte LaShae, »du hast mich nur erschreckt.«
    Ihre Tante, die mittlerweile auf die siebzig zuging, war kurz nach Martins Geburt bei ihnen eingezogen. Weder LaShae noch Rodney hatten ihr Kind in eine Krippe geben oder eine Fremde im Haus haben wollen, die es großzog. Tante Carol war ein Gottesgeschenk für die ganze Familie gewesen.
    »Hatten Rodney und du ein schönes Abendessen?«, fragte Tante Carol.
    LaShae legte den Arm um ihre eins siebenundfünfzig kleine Tante, die sie um gut achtzehn Zentimeter überragte. »Das Abendessen war ausgesprochen nett. Aber bevor du noch mehr sagst … nein, wir werden uns nicht scheiden lassen. Und ja, wir versuchen es mit einer Trennung auf Probe.«
    »Trennungen sind nie gut. Er wird sich umschauen, und ehe du dich’s versiehst, wird er was mit einer anderen Frau anfangen.«
    LaShae lächelte nachsichtig. Sie konnte ihrer Tante kaum sagen, dass es nicht Rodney war, der sich umgeschaut hatte. Sie

Weitere Kostenlose Bücher