Killing for Love: Thriller (German Edition)
sich direkt zu Terris Gesicht beugte. »Es ist Mr.Ransom. Er gibt Ihnen Ihr Frühstück.«
Terri Owens große blaue Augen bewegten sich von einer Seite zur anderen und von oben nach unten, als suchte sie nach ihrem früheren Ehemann. Aber schließlich gelang es ihr, aufzuschauen und ihn anzublicken. Er zog sich einen hochlehnigen Stuhl neben ihr Bett und setzte sich zu ihr.
»Sie haben die üblichen zwanzig Minuten«, erinnerte Lila ihn, ehe sie leise das Zimmer verließ.
Eine kurze Weile blieb sie in der Tür stehen und beobachtete, wie Mr.Ransom die Plastikhaube von dem Frühstücksgedeck nahm.
»Du bekommst Eier, Speck und ein Brötchen.« Er hob das Portionspäckchen Marmelade hoch. »Und noch Traubengelee.«
Lila bezeugte stumm, wie er sich mit Sanftmut und Geduld der Aufgabe widmete, ähnlich einer Mutter, die einen Säugling füttert. Währenddessen sprach er mit Terri, erzählte ihr, was für ein schöner Aprilmorgen es war und dass alle Frühlingsblumen blühten. Wehmütig schüttelte Lila den Kopf und ging zum Schwesterntresen zurück.
Ich frage mich, ob Terri Owens ahnt, was für ein Glück sie hat. Einen Mann wie Mr.Ransom findet man ein Mal unter einer Million Männern, o ja! Und so, wie sie auf und davon ist, ihn und den winzigen Jungen sitzen ließ und solche Schande über seine und ihre Familie brachte, sollte man meinen, dass er sie hasst. Man würde denken, dass er sie nie wiedersehen wollte.
Tja, die Liebe ist eine seltsame Sache. Sie kann uns wahrlich alle zu Narren machen.
»Du musst das übrigens nicht machen«, bemerkte Mike.
»Ich will aber«, erklärte Lorie. »Das ist das Mindeste, was ich für Shelley tun kann.«
»Du hast schon all unsere Fragen beantwortet, meine und Wainwrights, und eine Aussage unterschrieben. Das sollte reichen. Lass Griffin Powell deine Aussage lesen und …«
Die Türglocke unterbrach Mike. Lorie und er sahen erst einander an, dann zur Tür.
»Sie sind da«, flüsterte Lorie.
Mike ging zur Tür und öffnete. Jack Perdue und Buddy Pounders hatten ihre Gäste vom Wagen auf die Veranda begleitet. Mike hatte Jack gebeten, heute Nachmittag zu ihnen zu kommen, und Buddy wachte draußen vor dem Haus.
Mit seinen einsdreiundneunzig überragte Griffin Powell die meisten anderen Männer, auch Mike und Jack, die beide knapp einsneunzig waren. Der ehemalige Quarterback füllte den eleganten Anzug mit seinen breiten Schultern und den muskulösen Armen ziemlich gut aus. Allein die Statur des Mannes war einschüchternd; bedachte man, dass er überdies Milliardär war, wunderte Mike nicht mehr, dass er in dem Ruf stand, stets zu bekommen, was er wollte – auf die eine oder andere Art.
Nicole Powell stand neben ihrem Mann, eine große attraktive Brünette mit selbstbewusster Ausstrahlung. Sie reichte Mike die Hand. »Freut mich, Sie wiederzusehen, Sheriff Birkett, trotz der Umstände.«
»Gleichfalls, Ma’am.« Er hielt ihnen die Tür auf. »Kommen Sie herein! Lorie wartet im Wohnzimmer.«
»Wir wissen sehr zu schätzen, dass Miss Hammonds zu diesem Treffen bereit ist«, sagte Nic.
»Sie und Miss Gilbert haben sich auf Anhieb glänzend verstanden«, erzählte Mike. »Sie waren im Begriff, Freundinnen zu werden.«
Nic Powell betrat das Wohnzimmer als Erste. Sie schritt direkt auf Lorie zu und sprach leise mit ihr, während die beiden Frauen sich die Hände schüttelten.
»Setzen Sie sich doch bitte!«, lud Lorie sie ein.
Sie saß in ihrem Lieblingssessel, hinter dem Mike Posten bezog, die Hände lose auf der Rückenlehne.
Sobald alle anderen Platz genommen hatten, bat Griffin Powell: »Sofern es Ihnen möglich ist, Miss Hammonds, erzählen Sie uns bitte, was Sie von dem Tag vor Shelleys Ermordung noch in Erinnerung haben!«
»Den ganzen Tag?«, fragte Lorie.
»Ja, den ganzen Tag, angefangen damit, wie Sie aufgestanden sind, bis zum Zubettgehen.«
»Okay. Ich … hmm … muss überlegen. Shelley war schon aufgestanden, als ich aufwachte. Wir tranken Kaffee, frühstückten, redeten und …«
»Worüber haben Sie geredet?«, hakte Powell ein.
»Ich weiß nicht mehr genau. Über nichts, eigentlich. Wie ich es hasse, in meinem eigenen Haus eingesperrt zu sein. Dass wir vielleicht beide anfangen sollten, zu stricken.« Lorie lächelte matt. »Shelley war eine sehr sympathische Frau. Ich mochte sie richtig gern.« Tränen glänzten in ihren Augen. »Sie erzählte mir, dass ihre Eltern tot wären, sie aber eine Schwester in Phoenix und ein paar kleine Neffen
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