Killing for Love: Thriller (German Edition)
würde er mit dem Teufel ins Bett gehen. Und es wäre nicht das erste Mal.
Ihr Lachen veränderte sich rasch und wurde von einer heftigen Hustenattacke abgelöst. Als sie sich wieder gefangen hatte, verkündete sie: »Demnächst komme ich dich mal besuchen und hole mir all deine Versprechen und die Gefallen ab, die du mir schuldest.«
Er bezweifelte stark, dass es jemals dazu käme. Ihre Eitelkeit hielt sie von einem Besuch bei ihm ab, denn sie wollte lieber, dass er sie erinnerte, wie sie früher gewesen war. Wie er von gemeinsamen »Freunden« in L.A. hörte, hatte Laura Lou sich in letzter Zeit nichts mehr liften oder straffen lassen, war dürr wie ein Skelett und hatte sich mit ihren vier Schachteln Zigaretten pro Tag ein Emphysem eingehandelt, das sie zwang, ständig einen tragbaren Sauerstoffbehälter bei sich zu haben.
»Ich würde dich wirklich gern wiedersehen«, log er. »Wir hatten gute Zeiten, nicht?«
Sie hatte gute Zeiten erlebt, er die Hölle. Doch letztlich hatte er sich diese Hölle selbst gemacht. Laura Lou war lediglich der Teufel gewesen, den er sich als Peiniger auswählte.
»Ja, das hatten wir«, bestätigte sie mit einem Anflug von Wehmut in ihrer Raucherstimme. »Aber deine Freundin will sicher nicht, dass ich komme.«
»Momentan bin ich mit niemandem zusammen«, versicherte er ihr. Immerhin entsprach das der Wahrheit. Ehe er all seine Süchte nicht in den Griff bekommen hatte, kam eine feste Beziehung nicht in Betracht.
»Was ist mit den Mädchen in Arkansas los?« Wieder ging ihr Lachen in einen Hustenanfall über.
»Passt du gut auf dich auf? Dieser Husten klingt echt übel.« Ihm war vollkommen schnurz, wie krank sie war, ob sie lebte oder starb. Nein, nicht ganz. Er brauchte sie noch eine Weile lebend, lange genug, um seine Ziele zu verwirklichen. Er brauchte das Geld der alten Kuh. Bei dem Gedanken, wie Laura Lou reagieren würde, wenn sie eine Ahnung hätte, wofür er das Geld verwandte, das sie ihm schickte, lächelte er.
»Ich habe eine üble Nebenhöhlenentzündung«, erklärte sie. »Anscheinend ist sie chronisch, also muss ich wohl damit leben.« Sie hustete wieder heftig, dann kam sie ohne Umschweife zum Thema. »Also, wie viel brauchst du dieses Mal?«
»Wie kommst du darauf, dass ich dich anrufe, um dich um mehr Geld zu bitten?« Jedes Mal spielte er dasselbe Spiel mit ihr. Zwei Dinge nämlich wusste er über Laura Lou: erstens, dass sie die Aufmerksamkeit brauchte, die er ihr während der Ferngespräche zukommen ließ, und zweitens, dass sie ihm das Geld schicken würde, das er brauchte.
»Süßer, ich kenne dich.«
»In- und auswendig«, bestätigte er.
»Okay, wie viel?«
»Tausend müssten reichen.«
»Soll ich sie wieder telegraphisch auf das Konto in Fayetteville schicken?«
»Ja, danke. Auf William Geisman.«
»Ich hoffe, du verwendest das Geld sinnvoll«, sagte sie. »Aber falls nicht … wenn du irgendetwas Illegales machst, pass auf, dass sie dich nicht schnappen!«
»Guter Tipp! Aber du warst schon immer eine ganz Gewiefte. Mach dir meinetwegen keinen Kopf. Ich habe von einer Meisterin gelernt, wie ich mit Mord davonkomme.«
Lorie beendete das Gespräch, legte auf und drehte sich zu Mike um.
»Du weißt schon, was Maleah mir erzählt hat, stimmt’s?«
Er nickte. »Derek rief heute Morgen bei Jack an, und Jack hat mir alles erzählt, als er vorhin anrief. Aber er sagte auch, dass Maleah dich anrufen und dir alles selbst sagen will.«
»Sonny Deguzman ist tot, und der Mitternachtsmörder hat ihn nicht ermordet.«
»Ja, wie es scheint, starb er vor ungefähr sechs Monaten bei einer Messerstecherei in einer Kneipe in Madrid. Er hatte unter falschem Namen gelebt, deshalb hatten sie bei Powell solche Probleme, ihn zu finden.«
»Was die Opferliste unseres Mörders weiter verkürzt. Die einzigen Schauspieler aus Mitternachtsmaskerade, die jetzt noch übrig sind, sind Jean, Terri und ich.«
»Und alle drei werden rund um die Uhr bewacht. Jean Misners Mann hat einen ganzen Trupp Bodyguards für sie engagiert, so dass ständig zwei Mann bei ihr sind. Terri Owens liegt in einer Privatklinik und dort in einem geschützten Trakt, wo kein Besucher unbemerkt zu ihr kommt. Und du hast mich und meine Deputys.«
»Warum kriegen sie ihn nicht?«, fragte Lorie, was eher laut gedacht war, denn sie erwartete nicht, dass Mike eine Antwort parat hatte.
Er legte einen Arm um ihre Schultern.
Sogleich verspannte sie sich, und er ließ sie prompt wieder los.
Sie
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