Killing for Love: Thriller (German Edition)
Teufel fällt ihr ein, die Kinder herzubringen?«, raunte Mike, der schon zur Tür eilte.
Bis er aufgeschlossen und die Tür geöffnet hatte, standen seine beiden Kinder vor ihm. Lana Ladner, die heute Abend für den Wachdienst vor Lories Haus eingeteilt war, hatte weder seine Mutter noch die Kinder aufgehalten, sondern sie alle zur Tür begleitet.
Hannah warf sich ihrem Vater in die Arme, der sie auffing, an sich drückte und sie wieder losließ. M. J. grinste breit, sichtlich froh, Mike zu sehen.
»Hi, Miss Lorie!«, rief er.
Hannah lief von ihrem Vater zu Lorie und ergriff ihre Hand.
»Was macht ihr hier?«, fragte Mike, der seine Mutter streng beäugte.
»Wir kommen zum Abendessen«, antwortete Nell. »Die Kinder vermissen dich, und sie haben gefragt, ob wir euch nicht besuchen können.«
»Du hättest vorher anrufen sollen«, bemerkte Mike.
»Ach, na guck, auf diese Idee bin ich gar nicht gekommen!« Ein verschlagenes Schmunzeln huschte über ihr Gesicht.
»Ich fürchte, ich kann nichts außer Sandwiches anbieten«, mischte Lorie sich ein. »Aber ich könnte Hühnchen auftauen und …«
»Nicht nötig. Ich habe das Essen mitgebracht. Mike, gehst du bitte zum Wagen raus und bringst den Picknickkorb rein? Er steht auf der Rückbank.«
»Ich helfe Dad!«, rief M. J.
»Ja, und deine Schwester kann auch mitgehen und eurem Dad helfen«, schlug Nell vor.
Mike bedachte seine Mutter mit einem Stirnrunzeln, tat aber, was sie verlangte. Kaum waren Mike und seine Kinder außer Hörweite, wandte Nell sich lächelnd an Lorie.
»Wie geht es dir?«
»Ganz okay.«
»Behandelt mein Sohn dich gut?«
»Mike ist sehr gut zu mir.«
Nell seufzte. »Tja, wurde auch höchste Zeit! Dieser Junge ist mindestens so starrköpfig wie sein Vater, Gott hab ihn selig!« Sie ging ins Wohnzimmer und setzte sich auf das Sofa. »Also, taut er ein bisschen auf?«
»Wie bitte?«, fragte Lorie.
»Ist Mike aufgetaut, was dich betrifft? Ich weiß, dass du gesagt hast, er behandelt dich gut, aber ist er … seid ihr beide …« Nell räusperte sich. »Hat er dich wenigstens schon mal geküsst?«
Lorie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Ob sie Nell Birkett sagen sollte, das ginge sie nichts an, oder ob sie ihr auf der Stelle ihr Herz ausschütten sollte.
»Zwischen Mike und mir gibt es nach wie vor eine gewisse … Anziehung«, gestand Lorie. »Aber selbst wenn etwas passieren würde, was nicht der Fall ist, wissen wir beide, dass es keine gemeinsame Zukunft geben kann.«
»Blödsinn!«
Lorie sah sie fragend an.
»Du hast einen dummen Fehler gemacht, als du noch ziemlich jung warst, und Mike vergrößerte das Problem noch, indem er sich die letzten neun Jahre wie ein kompletter Idiot benahm. Aber, meine Liebe, man sieht es euch an der Nasenspitze an, dass ihr euch liebt. Wenn jemals zwei Leute richtig ineinander verliebt waren, dann seid ihr zwei es. Daran hat sich seit euren Teenagertagen nichts geändert.«
»Das ist nicht wahr! Mike ist vielleicht scharf auf …« Gütiger Gott, wie konnte sie Mikes Mutter gegenüber über solche Sachen reden?
Noch ehe Nell etwas erwidern konnte, kamen Mike und die Kinder herein. Mike trug einen Picknickkorb, M. J. eine rotweiße Kühlbox.
»Bringt die Sachen in die Küche!«, wies Nell sie an. »In der Kühlbox sind Kartoffelsalat, gefüllte Eier und Eistee. Alles andere ist in dem Korb.« Sobald ihr Sohn und ihre Enkel folgsam in die Küche getrottet waren, legte Nell einen Arm um Lorie und flüsterte ihr zu: »Wenn du ihn willst, gehört mein Sohn dir.«
Lorie hatte keine Ahnung, was sie auf solch eine Bemerkung erwidern sollte. Dennoch fing sie beinahe an, zu glauben, dass sie die Chance tatsächlich nutzen und Mike verführen könnte. Wahrscheinlich würde er zumindest einen Anflug von Widerstand leisten, bevor er nachgab. Doch sosehr sie sich auch nach einer heißen Liebesnacht mit ihm sehnte: Sie wollte mehr, viel mehr. Sie wollte ein Happy End für sie beide.
Tyler Owens sprach mit Lila Newton, als er auf die Pflegestation kam. Er besuchte seine Mutter mehrmals die Woche für eine Viertel-, manchmal auch halbe Stunde. Für gewöhnlich tauchte er gegen halb acht Uhr abends, kurz vor Lilas Schichtende auf. Und ab und zu brachte er Blumen oder ein kleines Geschenk für seine Mutter mit. Den Schwestern und Pflegehelfern stellte er einmal wöchentlich ein großes Kuchentablett hin.
»Wie geht es meiner Mutter heute?«, erkundigte er sich.
»Sie hatte einen guten
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