Killing for Love: Thriller (German Edition)
Tag aus. Ein Mann durfte der Versuchung nicht erliegen, erst recht nicht, wenn sie durch die Frau des eigenen Vaters verkörpert wurde. Renee zu meiden war unmöglich. Solange er für seinen Vater arbeitete, konnte er weder ihr noch dem brennenden Verlangen ausweichen, das ihn in ihrer Nähe überkam.
Er behandelte sie mit dem größten Respekt und begriff, dass ihre Zuneigung zu ihm die einer Stiefmutter zu ihrem Stiefsohn war. Aber wie sehr wünschte er, sie würde ihn nicht umarmen, ihm keine Wangenküsse geben und ihn nicht mit solcher Zärtlichkeit anlächeln! Jedes Mal, wenn er sich dabei ertappte, wie er sie anstarrte – zweifellos mit offensichtlichem Begehren –, schalt er sich für seine bösen Gedanken und kniete stundenlang im Gebet um Gottes Hilfe.
Genau wie sein Vater das Böse in sich hatte überwinden können, das ihn zu einem Leben in Wollust und Sünde verdammt hatte, kämpfte auch Heath gegen die Verderbtheit, die sein Vater ihm mitgegeben hatte, gegen das Böse, das von der Pornoindustrie genährt wurde. Stünde es in seiner Macht, solches Übel gänzlich von der Welt zu tilgen, täte er es. Doch vorerst musste er sich mit dem zufriedengeben, was er tun konnte, um andere vor der schändlichsten aller Sünden zu bewahren.
Heath betrat den Bürokomplex der Erlöserkirche. Er kam direkt von einem Geschäftsessen mit Larry Williamson, einem örtlichen Bauunternehmer, der in dem Ruf stand, ein gottesfürchtiger Familienvater zu sein. Die Erlöserkirche hatte Land weiter südlich in LaRue-County gekauft – fünfhundert Morgen, auf denen sie ein Jugendcamp errichten wollten. Die größten Förderer der Kirche hatten versprochen, je eine Viertelmillion zu den Baukosten beizusteuern. Heath konnte es gar nicht erwarten, seinem Vater zu erzählen, warum sie den Auftrag unbedingt Williamson Contractors geben sollten.
Er eilte durch das äußere Büro, begrüßte nur kurz die beiden Sekretärinnen und ging geradewegs auf das private Refugium seines Vaters zu. Dessen Assistentin Maggie Stevenson – eine mollige Frau, sechsfache Großmutter und gute Christin – war nirgends zu sehen, was bedeutete, dass sie noch Mittagspause machte.
In seiner Aufregung klopfte Heath nicht einmal an, ehe er die Tür aufriss. Was er sah, ließ ihn jedoch auf der Stelle erstarren. Vollkommen nackt saß Renee auf der Schreibtischkante, ihre Brüste nach vorn gereckt und ihre Schenkel weit gespreizt. Der Schreibtisch seines Vaters stand seitlich zur Tür. Grant Leroy befand sich zwischen den Schenkeln seiner Frau, seine maßgeschneiderte Hose offen über den Knien hängend, und rammte in sie hinein wie ein Schlagbohrer.
Gebannt von dem Anblick, konnte Heath sich nicht rühren. Den intimen Akt zwischen seinem Vater und seiner Stiefmutter zu beobachten, erregte Heath so sehr, dass sein Penis schmerzte.
Gütiger Gott im Himmel!
Lauf, du Narr, lauf weg!
Tatsächlich schaffte er es, sich umzudrehen; aber dann hörte er Renees orgiastische Schreie und konnte nicht anders, als sich zu ihr umzuschauen. Keuchend und seufzend sah sie zu ihm, beide Hände an den Hüften seines Vaters, um ihn zum Höhepunkt zu treiben.
Heath schluckte angestrengt. Ihm war klar, dass seine Miene gequält wirkte. Sie hatte ihn ertappt, wie er ihnen zusah, aber wusste sie, dass er sich danach sehnte, dort zwischen ihren Beinen zu sein?
Hinter dem Rücken seines Vaters winkte sie ihm zu, um ihm zu bedeuten, dass er verschwinden sollte, ehe sein Vater ihn bemerkte.
Heath rannte an Maggies Platz vorbei und durch das Vorzimmer, wobei er den anderen Sekretärinnen den Rücken zuwandte, damit sie seine Erektion nicht sahen. Sobald er sicher in seinem eigenen Büro war, verriegelte er die Tür, sank auf die Knie und betete.
Für den Rest des Tages war Lorie außerstande, an etwas anderes als den Kuss zu denken. Allein bei der Erinnerung an Mikes leidenschaftliche Liebkosung raste ihr Puls. Der Kuss hatte ungezähmt begonnen, fest, heiß und tief, war aber bald zu einem sinnlichen verharrenden Ausdruck ihrer beider Verlangen geworden.
Nach dem Kuss hatten sie lange dagestanden, Mikes Stirn an ihre gelehnt, beide außer Atem, während er ihre Hände seitlich von ihren Körpern hielt. Minutenlang sagte keiner von ihnen ein Wort. Schließlich hatte Mike sich von ihr gelöst und war aus der Küche gegangen.
Sie war ihm nicht gefolgt.
Stattdessen hatte sie die Küche aufgeräumt und dann, in der Abgeschiedenheit ihres Schlafzimmers, Cathy auf ihrem
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