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Killing for Love: Thriller (German Edition)

Killing for Love: Thriller (German Edition)

Titel: Killing for Love: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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einen Beistelltisch im Wohnzimmer, bevor er ein einzelnes Blatt aus dem anderen zog, es auseinanderfaltete und laut vorlas: »›Mitternacht naht. Sprich deine Gebete, und bitte um Vergebung! Regle deine Angelegenheiten! Du stehst auf der Liste. Sei vorbereitet! Du weißt nicht, wann du an der Reihe bist. Wirst du die Nächste sein, die stirbt?‹«
    »Warum hat sie mir diese Briefe nicht gezeigt?«, fragte Tagg. »Wieso hat sie sie vor mir versteckt?«
    Holt betrachtete die Umschläge genauer. Maschinengeschrieben, kein Absender, einer in Knoxville, Tennessee, abgestempelt, bei dem anderen war der Poststempel bis zur Unkenntlichkeit verschmiert. Beide Nachrichten waren identisch.
    »Haben Sie eine Ahnung, wer Ihrer Frau die geschickt haben könnte?«
    Tagg schüttelte den Kopf. »Ich bin sicher, dass sie niemanden in Knoxville kannte.«
    »Wo die Briefe abgeschickt wurden, kann wichtig sein oder auch nicht. Wesentlich sind die Nachrichten. Sie haben recht, das sind eindeutig Morddrohungen.«
    »Glauben Sie, derjenige, der Hilary umgebracht hat, ist derselbe, der diese Briefe geschrieben hat?«
    »Ich halte es jedenfalls für sehr gut möglich.«
    »Kann man irgendwie herausbekommen, wer …«
    »Wahrscheinlich nicht«, unterbrach Holt ihn, »aber ich schicke sie per Nachtexpress an unser Labor.«
    »Sollte ich sie nicht der Polizei zeigen?«
    »Darum kümmere ich mich. Unser Labor macht sich sofort an die Arbeit. Bei der Polizei kann es Wochen dauern … oder länger.«
    Tagg holte tief Luft. »Ja, Sie haben recht. Die Polizei ist nach wie vor keinen Schritt weiter. Ich bin ziemlich sicher, dass sie glauben, ich wäre in irgendwelche krummen Geschäfte verwickelt und meine Frau wurde von einem skrupellosen Geschäftspartner ermordet. Aber da irren sie sich. Ich habe versucht, es ihnen zu erklären, nur glauben sie mir leider nicht. Deshalb setze ich mein ganzes Vertrauen in die Powell Agency, und ich erwarte, dass Sie die Wahrheit entdecken und herausfinden, wer Hilary umgebracht hat.«
    »Das Einzige, was ich Ihnen versprechen kann, ist, dass wir all unsere verfügbaren Ressourcen nutzen werden, um den Mörder Ihrer Frau zu finden, und wir hören nicht auf, zu suchen, bis wir den Täter gefunden haben oder Sie uns sagen, dass wir aufhören sollen.«
    »Verstanden.«

    Sanders trank von dem heißen Tee, den Barbara Jean ihm eben in Griffins Büro gebracht hatte. Während der letzten Jahre hatte er sich angewöhnt, sich auf sie als Freundin, Geliebte und Assistentin zu verlassen. Sie bedeutete ihm mehr, als sie jemals ahnen würde. Seine Liebe für sie war tief und aufrichtig. Für sie würde er sein Leben geben. Barbara Jean besaß ein liebenswertes, sanftes Wesen und eine natürliche, warme, gütige Persönlichkeit, wohingegen er still, streng und ziemlich introvertiert war. Er zog seine eigene Gesellschaft der anderer vor.
    Nach dem Tod seiner Frau vor langer Zeit hatte er geglaubt, er wäre nie wieder imstande, eine andere zu lieben. Und es hatte keine mehr gegeben, die ihm etwas bedeutete, bis Griffin vor drei Jahren Barbara Jean nach Griffins Rest holte. Sie war die einzige Zeugin gewesen, die möglicherweise den Mörder ihrer Schwester identifizieren konnte, weshalb ihr Leben in Gefahr gewesen war. Hier hatten sie Barbara Jean rund um die Uhr bewachen können, bis der Mörder endlich gefasst war. Bis dahin allerdings war sie längst ein Mitglied ihres Haushalts geworden und hatte gern die Stelle bei der Powell Agency angenommen. Dann, nach und nach, hatte Sanders sich in sie verliebt.
    Während er seinen Tee trank, dachte er an Holt Keinans Anruf wegen des Hilary-Chambless-Mordes. Er hatte Holt am Montag mit Tagg nach Memphis geschickt, wo er die privaten Ermittlungen aufnehmen sollte, und heute Morgen war ein neuer Beweis aufgetaucht. Tagg hatte zwei Drohbriefe entdeckt, die seine Frau vor ihrem Tod erhalten hatte. Die Frage war nun, warum sie die Briefe versteckt hatte, statt sie ihm zu zeigen.
    »Ich schicke die Briefe per Übernachtkurier an unser Labor«, hatte Holt ihn informiert. »Zwar bezweifle ich, dass sich darauf irgendetwas Hilfreiches findet, aber es muss gemacht werden, und wir können es weit schneller als die Polizei.«
    Sanders wünschte, Griffin wäre hier. Im Umgang mit den Behörden war Griffin um Klassen besser als er, und jemand musste dem Memphis PD erläutern, warum ihnen die Briefe nicht sofort ausgehändigt wurden. Aber vielleicht konnten alle Erklärungen aufgeschoben werden, bis

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