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Killing for Love: Thriller (German Edition)

Killing for Love: Thriller (German Edition)

Titel: Killing for Love: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Griffs rechte Hand und hatte großen Respekt vor ihm. Nur fand sie seine förmliche Art und diese militärische Haltung ein bisschen einschüchternd, bisweilen beinahe furchteinflößend. Gleich beim ersten Mal, als sie die Security-Leitung auf Griffins Rest übernommen hatte – diese Position rotierte unter den Agenten –, war es ihr seltsam und zugleich rührend vorgekommen, dass der strenge, distanzierte Sanders und die liebenswerte, offenherzige Barbara Jean ein Paar waren. Es war für jeden offensichtlich, dass Barbara Jean ihn bewunderte und er sie auf seine Weise liebte.
    Erst nachdem Maleah sich mit Nic angefreundet hatte, erfuhr sie von ihr, dass Sanders vor Jahren seine Frau und sein Kind verloren hatte. Falls sie Näheres dazu wusste, hatte Nic es nicht für angebracht gehalten, es Maleah zu erzählen. Sanders selbst schwieg sich genauso wie Griff über seine Vergangenheit aus, wenn nicht gar noch eiserner. Barbara Jean hingegen war wie ein offenes Buch. Alle wussten, dass sie seit einem schweren Autounfall gelähmt war und nach vielen Operationen und jahrelanger Physiotherapie auch keine Chance mehr bestand, dass sie jemals aus dem Rollstuhl herauskäme. Aber sie empfand es als Glück, dass sie überlebt hatte, und genoss jeden Tag ihres Lebens. Das Thema jedoch, über das sie nicht sprach, obwohl alle in der Powell Agency Bescheid wussten, war, dass ihre jüngere Schwester eines der Opfer des Schönheitsköniginnenmörders gewesen war, der auch die erste Frau von Griffs gutem Freund Judd Walker ermordet hatte.
    Maleah war ganz in ihre Erinnerung an das letzte Mal versunken, das sie die Walkers gesehen hatte – Judd und seine zweite Frau mit ihren beiden kleinen Töchtern –, als das Telefon klingelte. Sie erkannte die Nummer sofort: Griffins Rest.
    »Hallo?«
    »Ich habe deine Nachricht bekommen«, sagte Sanders.
    »Dann weißt du, dass ich dein Okay möchte, eine neue Klientin aufzunehmen.«
    »Lorie Hammonds ist eine Freundin deiner Schwägerin, richtig?«
    »Ja, Lorie und Cathy sind sehr gut befreundet.«
    »Und Miss Hammonds hat zwei Briefe erhalten, in denen ihr Leben bedroht wurde?«
    »Ja.«
    »Hast du die örtlichen Behörden benachrichtigt?«
    »Habe ich. Ich war gestern Abend bei Sheriff Mike Birkett.«
    »Aber du glaubst, dass die Powell Agency parallel ermitteln sollte?«
    »Ja, pro bono allerdings. Miss Hammonds ist nicht reich.«
    »Verstehe.«
    Maleah konnte an seinem Ton erkennen, dass Sanders überlegte, ihre Bitte abzuschlagen. »Hör zu, ich mache hier Urlaub, aber mit deiner Zustimmung würde ich Lorie als Klientin übernehmen und unbezahlt an dem Fall arbeiten, solange ich noch frei habe.«
    Stille.
    Sag doch was, verdammt! Sein beharrliches Schweigen bedeutete zumindest, dass er über ihren Vorschlag nachdachte.
    »Abgemacht«, stimmte er schließlich zu. »Du hast dir zwei Wochen Urlaub genommen, um in Dunmore zu bleiben. Fang in der Zeit mit den Ermittlungen an, und wenn du bis dahin Beweise hast, dass Miss Hammonds’ Leben in Gefahr ist, übernehmen wir den Fall.«
    Sie unterdrückte einen erleichterten Seufzer. »Danke. Heißt das, dass ich auf unsere Ressourcen zugreifen kann?«
    »Sicher. Aber solange du mich nicht von der Notwendigkeit überzeugen kannst, weitere Agenten in den Fall einzubeziehen …«
    »Ich glaube nicht, dass Lorie jetzt schon Personenschutz braucht – und falls doch, kümmere ich mich darum.«
    »Gut, du hast freie Hand. Und solltest du irgendetwas brauchen, solange Griffin und Nicole weg sind, lass es mich wissen.«
    »Ja, danke.«
    »Auf Wiederhören, Maleah«, sagte Sanders, der allzeit vollendete, wenn auch etwas strenge Gentleman.

    Vier Mal hatte Lorie sich an diesem Morgen umgezogen. Für gewöhnlich dauerte das morgendliche Baden; Frisieren, Schminken und Anziehen ungefähr eine Stunde, wenn sie sich beeilte, noch kürzer. Heute jedoch hatte es geschlagene zwei Stunden verschlungen. Als sie mit ihrem ersten Outfit vor dem Spiegel stand, hatte sie entsetzt festgestellt, dass ihre Brüste in dem gelben Kaschmirpullover, den sie letzte Weihnachten von Cathy und Jack bekommen hatte, viel zu groß wirkten. Sie wollte ganz bestimmt nicht, dass Mike ihr vorwarf, sie würde mit ihrem Sexappeal auf sich aufmerksam machen oder gar einen seiner Deputys verführen wollen. Das zweite Outfit war viel zu weit in die andere Richtung ausgeschlagen, denn in dem langärmeligen wadenlangen Kleid wirkte sie, als wollte sie sich betont unattraktiv stylen.

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