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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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Sheriff-Büro damit verschwendete herauszufinden, ob alle Opfer irgendwie über das College verbunden wären. Dabei hatte er gar nicht absichtlich Frauen ausgesucht, die hier studierten oder gar lehrten. Aber jetzt erwies es sich als Vorteil für ihn, da es die Ermittler auf eine falsche Spur lenkte.
    Wenn Sheriff Granger und ihr berühmter Chief Deputy wüssten, dass es einen weit wichtigeren Grund als den offensichtlichen gab, weshalb sie sich am Adams County Junior College umsehen sollten …
    Er würde die Gesetzeshüter hier genauso austricksen, wie er die anderen ausgetrickst hatte – in Georgia, in Tennessee, in North Carolina und in South Carolina. Er war ein kluger Mann. Er war schon ein kluger Junge gewesen. Aber die Frauen wussten Männer mit Köpfchen nicht zu würdigen, ebenso wenig wie Mädchen Jungen mit Verstand würdigten.
    Denk nicht an die Vergangenheit. Denk nicht daran, was damals passierte.
    Sie war das hübscheste, beliebteste Mädchen in der Schule gewesen, und er hatte sie angebetet, als sie noch gar nicht wusste, dass er überhaupt existierte. Das erste Mal, als sie ihn anlächelte, wäre er beinahe auf der Stelle tot umgefallen. Und als sie ihn eines Tages ansprach, hatte es ihm zunächst die Sprache verschlagen, bevor er unbeholfen etwas stammelte. Sie war so süß, so freundlich, so nett.
    Im Geiste sah er sie ganz deutlich vor sich – schmal und dunkelhaarig, mit großen braunen Augen und einem Lächeln, das die Polkappen zum Schmelzen bringen könnte. Sie trug immer rosa Lippenstift und Nagellack, kein schreiendes Pink, sondern einen blassen, damenhaften Rosa-Ton. Selbst jetzt noch konnte er ihr zartes Parfum riechen, einen blumigen Gardenienduft. Und er hatte nie das feine goldene Fußkettchen vergessen, das sie jeden Tag trug, ganz gleich ob sie lange Hosen, Shorts oder einen Rock anhatte. Ihre Eltern schenkten ihr zum sechzehnten Geburtstag eine Perlenkette, und bei jedem besonderen Anlass in der Schule, für den sich alle rausputzten, legte sie ihre Perlen an.
    Er hatte sie mit all der Unschuld und Leidenschaft eines sechzehnjährigen Jungen geliebt. Eine Jungfrau. Ein Streber. Ein Bücherwurm.
    Seine Gefühle schnürten ihm die Kehle zu. Die Erinnerungen waren schmerzlich und süß zugleich. Anfangs war alles Ekstase, und dann endete es in einer endlosen Qual. Tränen verschleierten ihm den Blick.
    Ihr Lachen hallte bis heute durch seinen Kopf. Egal wie viele Jahre vergangen waren, wie sehr er sich bemüht hatte zu vergessen, er würde niemals diesem höhnischen Lachen entkommen.
     
    Thomasina lag neben ihm, still und stumm wie der Tod. Nachdem er ihren Anus mit einem hölzernen Phallus malträtiert hatte, bis sie vor Schmerz schrie, hatte er sie umgedreht und sie mit brutaler Kraft vergewaltigt. Ganz gleich wie sehr sie sich bemühte, ihn zu befriedigen, er war niemals zufrieden.
    Er bestrafte sie, wenn sie sich wehrte, und auch dann, wenn sie jedem seiner Befehle gehorchte. Er genoss es, sie zu quälen, und fand ein sadistisches Vergnügen daran, ihr Schmerzen zuzufügen.
    In der Stille neben ihrem schlafenden Entführer liegend, hörte sie noch ihre eigene flehende Stimme in ihrem Kopf. Wieder und wieder hatte sie ihm gesagt, was er zu hören verlangte.
    »Ich liebe dich. Ich liebe dich mehr als irgendetwas oder irgendjemand anderen. Bitte, schlaf mit mir.«
    Vorsichtig blickte sie zur Seite und sah, dass seine Augen geschlossen waren und sein Mund offen. Zaghaft hob sie den Kopf ein wenig und riskierte einen genaueren Blick auf sein hübsches Gesicht.
    Thomasinas Herzschlag beschleunigte sich. Er schlief. Sie war wach. Sie hob ihre Arme und betrachtete ihre ungefesselten Handgelenke. Dann streckte sie einen Fuß nach dem anderen ein wenig in die Höhe, um sich zu vergewissern, dass sie nicht ans Bett gekettet war.
    Sie setzte sich behutsam auf, hielt inne und atmete ganz leise ein und aus, bevor sie seinen nackten Körper ansah. Ein makelloser Männerkörper.
    Ganz langsam stellte sie ihre Füße auf den Boden und saß da, die Arme vor den von Wunden übersäten Brüsten verschränkt. Inzwischen hatte sie jede Zeitorientierung verloren und keine Ahnung mehr, wie lange er sie in diesem unterirdischen Höllenloch gefangen hielt. Hier gab es keinen Unterschied zwischen Tag und Nacht, und die Zeit verlor ihre Bedeutung. Thomasina teilte ihr Leben nicht mehr nach Minuten und Stunden ein, sondern nach der Anzahl seiner Heimsuchungen. Und mit jedem seiner Besuche verlor sie sich

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