Killing time
dieses Bild gezeichnet hatte, verstand es vortrefflich, ihre erotische, verführerische Seite einzufangen, die sie normalerweise nur im Schlafzimmer zeigte. Entweder war der Mann früher einmal ihr Liebhaber gewesen, oder er wusste instinktiv, wie sie unmittelbar nach dem Beischlaf aussah.
Sie hatte nur mit einem einzigen Mann geschlafen, der einen Anflug von künstlerischer Begabung besaß. Das war damals auf der Highschool gewesen – Tim Burcham, Holly Burchams Cousin. Aber Tim war danach aufs College gegangen, Architekt geworden und wohnte heute irgendwo in Virginia.
Ihr fiel beim besten Willen niemand in Adams Landing ein, der künstlerisch veranlagt war, bis auf den Kunstprofessor drüben am Gemeinde-College, Dr. Brandon Kelley. Vor ungefähr sechs Monaten begann er, alle paar Wochen in ihren Salon zu kommen, wo er sich die Haare schneiden und die Finger maniküren ließ. Sie hatten harmlos miteinander geflirtet, aber er hatte nie irgendwelche Annäherungsversuche gemacht. Könnte er ihr heimlicher Verehrer sein? Wenn ja, würde sie für ihn vielleicht sogar Ron Hensley in die Wüste schicken.
Als sie gerade alle Sachen einsammelte, die auf ihrem Küchentisch lagen, läutete das Telefon. Hastig stopfte sie alles in die kleine Schachtel, in der die Sachen angekommen waren, stand auf und nahm den Hörer vom Wandtelefon ab.
»Hallo.«
»Abby?«
Sie erkannte die Stimme nicht und fragte sich, ob
er
es war. Vor Aufregung erschauderte sie. »Ja, hier ist Abby. Wer sind Sie?«
»Oh, tut mir leid, dass ich mich nicht gleich vorgestellt habe. Hier ist Reverend Donaldson. Ich wollte fragen, ob ich heute Abend für ein paar Minuten bei Ihnen vorbeikommen könnte.«
Reverend Donaldson? »Ich … ähm … ja, sicher. Aber warum?«
»Ihre Schwiegermutter, Glenda Miller, bat mich, mit Ihnen zu sprechen.«
Diese alte Hexe! »Worüber sollen Sie denn mit mir sprechen?«
»Das möchte ich lieber nicht am Telefon sagen.«
»Na, dann kommen Sie nur her, und erzählen Sie mir, was meine Schwiegermutter auf dem Herzen hat.«
»Danke. Ich kann in einer Viertelstunde bei Ihnen sein.«
»Passt es auch in einer halben Stunde?«
»Ja, gut. In einer halben Stunde also.«
Schäumend vor Wut, legte Abby den Hörer auf. Was war bloß in ihre Schwiegermutter gefahren? Hatte Glenda von ihrer Affäre mit Ron Wind bekommen und jagte ihr nun den neuen Pfarrer auf den Hals? Oder war es etwas anderes?
Mit ihrem Geschenkpäckchen unterm Arm eilte Abby ins Schlafzimmer, warf die Schachtel aufs Bett und wühlte ihren Kleiderschrank durch. Sie sollte das Richtige tragen, wenn der gute Reverend ihr einen Besuch abstattete.
Robyns Orgasmus kam einer Ganzkörperexplosion gleich. Sie wand sich stöhnend und griff nach Raymonds Kopf zwischen ihren Schenkeln. Ihr Herz raste, ihr Körper stand in Flammen, und ihr Verstand wurde zu Butter.
»O Gott, das war sagenhaft«, sagte sie.
Er ließ seinen Mund über ihren Venushügel, ihren Bauch und ihren Nabel zu ihren Brüsten wandern. Als er sich über sie beugte und begann, erst eine, dann die andere Brust zu liebkosen, bog Robyn sich ihm entgegen und klammerte sich an ihn.
»Ich will dich in mir spüren«, hauchte sie.
»Noch nicht.«
»Doch, bitte.«
»Ich will dich schützen«, sagte er.
»Ich nehme die Pille.«
»Trotzdem sollte ich ein Kondom benutzen, und ich habe leider keines bei mir.«
Sie blickte zu seinem unglücklichen Gesicht auf und lächelte. »Das macht nichts. Ich habe welche im Nachttisch.« Sie nickte nach rechts. »Such dir eins aus.«
Er rutschte von ihr herunter, zog die Nachttischschublade auf und betrachtete die große Auswahl. »Hast du bestimmte Vorlieben?«
»Ein schlichtes Durchschnittsgummi tut’s schon.«
Er nickte, suchte in dem Vorrat und holte ein Kondom heraus. Da seine Finger so stark zitterten, dass er die Packung nicht aufgerissen bekam, kniete Robyn sich hin, krabbelte neben ihn und nahm ihm das kleine Päckchen ab.
»Lass mich das machen.« Sie riss die glänzende Plastikfolie auf, nahm das Kondom heraus und stieg aus dem Bett. »Ich streife es dir über.«
Als sie vor ihm auf die Knie ging, holte er tief Luft und stöhnte. Sie lächelte, als sie den Ausdruck in seinem Gesicht sah – eine Mischung aus Angst, Hoffnung und Ungläubigkeit. Wie herrlich es war, mit einem Mann im Bett zu sein, der solche Ehrfurcht vor ihr hatte. Sie liebte das Gefühl von Macht, das er ihr gab.
Robyn streckte die Hand aus und umfasste seinen erigierten
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