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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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setzen konnten.
    »Einen Penny für Ihre Gedanken«, sagte Jim.
    »Ich denke über Derek Lawrences Täterprofil von unserem Mörder nach.«
    »Was ist damit?«
    »In einigen Punkten ist es sehr detailliert, und dennoch ist es insgesamt zu allgemein gehalten, als dass es uns weiterhilft. Von den Persönlichkeitsmerkmalen, die er aufgelistet hat, lassen sich viele bei einer ganzen Reihe von Männern nachweisen.«
    »Als da wären?«
    »Mr. Lawrence glaubt, dass irgendwann in der Vergangenheit des Täters eine Person, die den Opfern ähnelt, eine Rolle in einem traumatischen Erlebnis spielte. Und dieses Erlebnis war so traumatisch, dass es bei ihm den Wunsch auslöste zu töten.«
    »Rache. Die ist immer ein starkes Motiv.«
    »Eine hübsche, junge, beliebte Brünette hat ihm etwas Schreckliches angetan …«
    »Oder jemand hat dieser jungen Frau etwas Schreckliches angetan, jemand, der unserem Täter wichtig war.«
    »Sehen Sie, das meine ich ja. Lawrences Profil lässt zu viele widersprüchliche Interpretationen zu. Wie vielen Männern über fünfundzwanzig wurde schon einmal das Herz gebrochen? Sie sind nicht zu Mördern geworden. Und was für einen Menschen ein traumatisches Erlebnis ist, muss es nicht notwendig auch für einen anderen sein.«
    »Oft eignen sich Täterprofile mehr dazu, bestimmte Verdächtige auszuschließen, statt einen speziellen Verdächtigen zu finden.«
    »Das Problem ist nur, dass wir überhaupt keine Verdächtigen haben.«
    »He, Dad, Bernie, guckt mal her«, rief Kevin. »Ich habe Boomer Apportieren beigebracht.« Kevin warf einen kleinen Stock, und Boomer rannte ihm hinterher. Dann nahm er das Stöckchen ins Maul, legte sich flach hin und zernagte es in winzige Stücke.
    Jim und Bernie mussten über den Hund, vor allem aber über Kevins Gesichtsausdruck lachen.
    »Ach, Boomer, jetzt hast du’s vermurkst.« Kevin eilte zu Boomer, der wie von der Tarantel gestochen aufsprang und weglief, weil er glaubte, Kevin wollte mit ihm Fangen spielen.
    Der Junge gab es auf und kam zu Jim und Bernie zurück. Er nahm sich sein Limonadenglas, stellte das Tablett aufrecht auf den Boden und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. »Es ist richtig schön heute Abend, nicht, Dad?«
    Jim sah zu Bernie und grinste. Dann blickte er Kevin an. »Ja, das ist es wirklich.«
    »Bernie kann ziemlich gut kochen«, sagte Kevin.
    »Ja, das kann man wohl sagen.« Jim hob sein Glas hoch. »Und sie macht eine prima Limonade.«
    »Tja, ich bin eben ein Naturtalent«, entgegnete sie im Scherz. »Ich kann Zitronen auspressen und mit Zuckerwasser verrühren wie sonst keine.«
    Kevin lachte. Es tat gut, ihn lachen zu hören und vergnügt mit seinem Vater herumalbern zu sehen. Bernie wünschte, sie könnte diese Nacht aufbewahren, wie einen Film, den man auf Video aufzeichnete, um ihn sich wieder und wieder anzusehen. Wenn es etwas gab, das sie sich mehr als alles auf der Welt wünschte, dann war es, Jim und Kevin für immer in ihrem Leben zu haben. Hätte sie einen Wunsch frei, wäre es der, Jims Frau und eine Mutter für seinen Sohn zu sein.
    Boomer kam auf sie zugerannt und sprang Kevin auf den Schoß, wobei er ihm beinahe das Glas aus der Hand stieß. Im selben Moment klingelte Jims Handy. Bernie zog sich der Magen zusammen. Gütiger Gott, betete sie, lass es bitte keine Nachricht von einer weiteren Entführung sein.
    Jim nahm sein Handy vom Gürtel, klappte es auf und meldete sich. »Captain Norton hier.« Nachdem er kurz zugehört hatte, sah er zu Kevin. »Ja. Mhm. Wie geht es Mary Lee?«
    Kevin riss die Augen weit auf und zupfte an Jims Ärmel.
    »Ist das Allen?«, fragte er. »Sag ihm, ich will mit Mom reden. Bitte.«
    »Kevin würde gern mit seiner Mutter sprechen«, sagte Jim.
    Bernie konnte an Jims Gesichtsausdruck erkennen, dass ihm Allen Clarks Antwort nicht gefiel. »Ja, ich verstehe. Ich kriege das schon irgendwie hin.«
    Bernie spürte, dass etwas nicht in Ordnung war. Der arme Kevin. Sogleich erwachten ihre mütterlichen Instinkte, die sie drängten, Kevin zu beschützen.
    Jim hörte noch eine Weile zu und wurde zusehends ernster und angespannter.
    »Ich will mit Mom reden«, wiederholte Kevin.
    »Hören Sie, Allen, sagen Sie Mary Lee, dass …« Er fluchte leise vor sich hin, und Bernie wurde klar, dass Allen Clark einfach aufgelegt haben musste.
    »Was ist denn?«, fragte Kevin. »Ist Mom okay?« Boomer schleckte ihm das Gesicht ab.
    Nachdem Jim sein Handy zugeklappt und wieder an den Gürtel geklemmt hatte,

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