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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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und nur du allein weißt, was ich gelitten habe und welche Qualen ich ertrug, um ein guter Mensch zu werden und der Stellung würdig zu sein, die ich innehabe.«
    Tränen der Reue liefen Matthew über die Wangen. Übermannt von Schuld und Reue, sank er bäuchlings auf den Boden und betete schluchzend. Er weinte bis zur Erschöpfung, bis er außerstande war, noch ein Wort zu sprechen. Er schloss die Augen, spürte den weichen Teppich an seiner Wange und seufzte.
    Bilder von Abby Miller gingen ihm durch den Kopf. Von der nackten Abby, die ihre Arme ausbreitete und ihn bat, mit ihr zu schlafen.
    Er riss die Augen auf. »Verdammt seist du, Abby. Verdammt seist du, Robyn. Ihr werdet für eure Verderbtheit büßen. Wenn ihr eure Lasterhaftigkeit nicht ablegt, werdet ihr auf ewig im Höllenfeuer schmoren.«
     
    Robyn stand in der kleinen Küche ihres Apartments und legte die Sandwiches, die sie gerade gemacht hatte, auf zwei Teller, die sie auf den Tresen stellte. Dann füllte sie zwei Gläser mit Eistee. Raymond war noch im Bad, so dass ihr ein wenig Zeit blieb, sich zu überlegen, was sie ihm sagen wollte. Er war zwar nicht der erste Mann, der ihr seine Liebe gestanden hatte, aber er könnte durchaus der erste sein, der
Ich liebe dich
sagte und es auch meinte.
    Sie mochte Raymond. Sie hatte ihn stets gemocht, schon als sie noch ein Kind war. Er war ein süßer Junge gewesen und zu einem sehr netten Mann herangewachsen.
    Robyn lachte. Für gewöhnlich ging sie nicht mit netten Männern aus. Sie zog die bösen Buben vor, Nichtsnutze wie Paul Landon – reich, gutaussehend und wertlos. Oder eingebildete, selbstbewusste Hengste wie Ron Hensley und Brandon Kelley. Und dann war da noch die ganz besondere Art – Unnahbare wie Jim Norton.
    Das Letzte, was sie wollte, war Raymond Long verletzen. Aber sie würde ihn nicht belügen, indem sie ihm sagte, dass sie ihn liebte. Das tat sie nicht, jedenfalls nicht so, wie er sie erklärtermaßen liebte. Aber sie mochte ihn sehr gern. Und der Mann war ein begnadeter Liebhaber, einer jener seltenen Exemplare, die nicht nur die eigene Befriedigung im Kopf hatten, wenn sie mit einer Frau ins Bett stiegen. Allein damit nahm er Robyn schon für sich ein. Nun, wahrscheinlich konnte er so bei den meisten Frauen punkten, denn welche Frau wollte nicht begehrt, angebetet und vor allem verwöhnt werden?
    »Du müsstest mir nichts zu essen machen«, sagte Raymond, als er komplett angezogen und mit einem schüchternen Lächeln aus dem Bad kam. »Ich würde es verstehen, wenn du mich schnell loswerden willst.«
    »Sei nicht albern.« Sie zog die Revers ihres halblangen Satinmorgenmantels weiter zu und kam um den Tresen herum, der den Küchen- vom Wohnzimmerbereich trennte. »Ich hatte noch kein Abendessen und dachte mir, du auch nicht.«
    »Das ist sehr nett von dir.« Er grinste ein wenig verlegen.
    Er ist hinreißend, dachte sie. Schließlich begegnete sie selten Vierunddreißigjährigen, die nach dem Liebesakt noch so süß schüchtern waren.
    Robyn zog einen der Barhocker heraus, klopfte auf das Sitzpolster und sagte: »Komm, lass uns essen.« Als er näher kam, lächelte sie ihn aufmunternd an. »Und vielleicht sollten wir bei der Gelegenheit reden.«
    Offensichtlich besorgt angesichts ihres Vorschlags, erstarrte Raymond und legte die Stirn in Falten. »Hör zu, ich weiß, dass ich mich lächerlich gemacht habe, als ich dir heute Abend sagte, ich liebe dich. Es ist mir einfach so rausgerutscht. Glaub mir, ich erwarte nicht, dass du …«
    Robyn eilte zu ihm, legte ihm die Arme um den Hals und küsste ihn. Als sie den Kopf wieder hob, sah sie, dass er die Augen geschlossen hatte, als würde er beten. »Mach die Augen auf und sieh mich an.«
    Er tat, wie sie ihm sagte.
    »Du hast tolle Augen«, sagte sie und strich dazu mit den Händen über seinen Rücken bis zu seinem Po. »Und du bist ein wunderbarer Liebhaber.« Diese Feststellung trieb ihm die Schamröte ins Gesicht, und Robyn musste unweigerlich lachen.
    »Hat dir das vor mir noch keine Frau gesagt?«
    Statt zu antworten, starrte er sie sprachlos an, und sie konnte an seinen Augen ablesen, was in ihm vorging.
    Robyn hob die Hände wieder und verschränkte die Finger in seinem Nacken. »Ich bin nicht in dich verliebt.«
    Plötzlich und unerwartet, als gäbe es eine Art sensorische Verbindung zwischen ihnen, fühlte Robyn deutlich, wie er erst enttäuscht war und sich dann dem fügte, was für ihn wie eine Abfuhr anmuten musste.
    »Aber

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