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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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nur für sie und ein paar ihrer besten Freundinnen, die ebenfalls brünett waren. Sie rief diesen Club in ihrem ersten Jahr an der Leighton ins Leben. Da war sie sechzehn.«
    Jims Magen krampfte sich zusammen. »Wie viele Mitglieder hatte dieser
Zobel-Mädchen
-Club?«
    »Ach Gott, das weiß ich nicht genau. Es ist Jahre her. Nicht viele auf jeden Fall, vier oder fünf vielleicht, Heather mitgezählt.« Hilary lachte. »Ich wollte damals unbedingt schnell alt genug sein, um aufgenommen zu werden.« Sie fuhr sich mit den Fingern durch das seidige, rote Haar. »Aber ich fürchte, ich hatte so oder so die falsche Haarfarbe.«
    »Können Sie bitte versuchen, sich möglichst genau daran zu erinnern, wie viele Mitglieder es waren und wie sie hießen?« Da ihm klar war, dass sein Ton an Zurechtweisung grenzte, ergänzte er rasch: »Bitte?«
    »Ja, natürlich, warten Sie. Da waren Heather und Shannon.«
    »Shannon Elmore.«
    Hilary legte die Stirn in Falten. »Sie wurde auch umgebracht, und eine Zeit lang dachten wir … Die Polizei konnte nie beweisen, dass die Morde zusammenhingen. Shannon wurde über ein Jahr später ermordet, und obwohl es gewisse Ähnlichkeiten gab …«, sie holte tief Luft. »Aber das wissen Sie ja alles bereits, nicht wahr?«
    Jim nickte. »Können Sie sich an die Namen der anderen Clubmitglieder erinnern?«
    »Ich versuch’s, aber das ist nicht leicht. Sie müssen nämlich wissen, dass Familien aus dem ganzen Bundesstaat ihre Kinder auf die Leighton schicken. Es ist eine der angesehensten Privatschulen in den Südstaaten.«
    »Wenn Ihnen ein Vorname einfällt, eine Beschreibung …irgendetwas.«
    »Da war ein Mädchen aus Tennessee. Ich weiß ihren Namen nicht mehr. Sie hat auch keinen Abschluss an der Leighton gemacht. Aus irgendwelchen Gründen ging sie am Ende ihres ersten Jahres von der Schule.«
    »War ihr Name Courtney Pettus?«
    »Könnte sein. Ich bin ihr nur ein einziges Mal begegnet … auf Heathers Geburtstagsparty, und da waren Hunderte.«
    »Sagt Ihnen der Name Sara Hayes etwas?«
    »Hmm … Sara Hayes klingt, als hätte ich ihn schon mal gehört. Ich bin ziemlich sicher, dass eines der
Zobel-Mädchen
Sara hieß, aber bei dem Nachnamen weiß ich nicht genau. Sie hat mit Heather zusammen den Abschluss gemacht, aber danach gingen sie auf unterschiedliche Colleges.« Hilary blickte Jim prüfend an. »Warum fragen Sie mich über die
Zobel-Mädchen
aus?«
    »Reine Neugier. Ich greife nach jedem Strohhalm.« Jim stand auf. »Ich vermute, Sie haben kein Jahrbuch von der Leighton-Schule mehr, oder? Eines aus dem ersten Jahr ihrer Schwester?«
    »Nein, bedaure, habe ich nicht. Aber meine Mutter bewahrt vielleicht noch Heathers Jahrbücher auf.«
    »Meinen Sie, Sie könnten mir eine Kopie machen und sie mir schicken?«
    »Wozu brauchen Sie …«
    »Wenn Sie glaubten, es könnte uns helfen, den Mörder Ihrer Schwester zu fangen, würden Sie mir dann eine Kopie des Jahrbuches schicken?«
    »Ja, das würde ich.«
    »Ich lasse Ihnen meine Adresse und Telefonnummer da.«
    »Okay, ich sehe, was ich tun kann, Captain Norton.«
    »Ich bin Ihnen sehr dankbar.«
     
    Abbys Beisetzung war verschoben worden, bis ihr Ehemann aus dem Nahen Osten einfliegen konnte. Es war schwer zu sagen, wer heftiger trauerte – der Ehemann oder der Geliebte. Ricky Waynes Mutter klammerte sich an ihn, als wäre ihre Stärke das Einzige, was ihn davon abhielt, zusammenzubrechen. Deputy John Downs und der pensionierte Sheriff R. B. Granger standen während der gesamten Trauerzeremonie rechts und links neben Ron Hensley. Fast ganz Adams Landing war da und ungefähr die Hälfte der Bevölkerung aus dem Bezirk. Als Friseuse und Kosmetikerin mit jeder Menge zufriedener Stammkunden, war Abby weithin bekannt und beliebt gewesen.
    Bei der Masse der Trauergäste hätte wahrscheinlich niemand bemerkt, wenn er nicht zur Trauerfeier und hinterher noch mit zu den Millers nach Hause gekommen wäre. Er hatte sein Beileid bekundet, mit jedem gesprochen, den er kannte, und sich dann hinaus in den Vorgarten begeben, wo die Leute im Septembersonnenschein standen.
    Abby war seine größte Enttäuschung gewesen. Bis zum Ende hatte sie sich gegen ihn gewehrt. Ganz gleich, wie oft er sie bestrafte, was für große Schmerzen er ihr zufügte, sie gab kein einziges Mal zu, dass sie ihn liebte. Es war ein Fehler gewesen, sie auszuwählen. Bis auf ihr schönes dunkles Haar hatte sie nichts mit Heather gemein gehabt. Abby Miller war ein billiges

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