Killing time
ungemachten Bett zurück. Als sie gerade gemeinsam auf die Matratze fielen, um sich ein weiteres Mal zu lieben, klingelte Jims Telefon.
»Ich könnte es einfach läuten lassen«, sagte er.
»Nein, kannst du nicht. Vielleicht ist es Kevin oder was Berufliches.« Sie schubste ihn sanft Richtung Telefon.
Mit einer schnellen, fließenden Bewegung stieg er aus dem Bett und nahm das Telefon von der Station. »Ja?«
Bernie ging auf die Knie und rutschte zu ihm, da sie vorhatte, ihn zu necken, während er telefonierte. Dann jedoch sah sie seinen Gesichtsausdruck und wusste instinktiv, dass etwas passiert sein musste.
»Okay. Ja, es war richtig, dass Sie mich angerufen haben«, sagte Jim. »Ich sage Bernie Bescheid. Wir treffen uns in einer Stunde in ihrem Büro.«
Jim legte das Telefon auf und drehte sich zu Bernie um. »Das war Raymond Long.«
»Was ist los? Ist Robyn etwas zugestoßen?«
Jim saß auf der Bettkante und zog Bernie auf seinen Schoß. »Als Robyn und Raymond gestern Abend in ihr Apartment kamen, fanden sie eine Nachricht, die unter der Tür durchgeschoben war.« Bernie wurde stocksteif, und Jim rieb ihr besänftigend den Rücken. »Einige Zeit später erhielt sie einen Anruf von einem Kerl, dessen Stimme sie nicht erkannte.«
Bernie schüttelte den Kopf. »Nein. Nein, sag das nicht.«
Jim nahm sie in die Arme. »Dieser Kerl erzählte Robyn, er wäre ihr heimlicher Bewunderer und die Nachricht, die sie fand, wäre von ihm.«
Bernie begann, heftig zu zittern, während ihr Verstand sich bemühte, die Tatsache zu erfassen, dass der Serienmörder, der sich als heimlicher Bewunderer ausgab, ihre kleine Schwester als sein nächstes Opfer auserwählt hatte.
Bernies Vater kam vor Raymond und Robyn in ihr Büro. Bevor Jim und sie vor fünfundzwanzig Minuten hergefahren waren, hatte er R. B. angerufen und ihm nur gesagt, dass Bernie seine Hilfe in dem Fall bräuchte und neue Informationen ans Licht gekommen wären. Er konnte ihm unmöglich am Telefon erzählen, dass eine seiner Töchter von einem eiskalten, berechnenden Killer ins Visier genommen wurde.
R. B. kam in Anzug und Krawatte in die Zentrale geeilt und sah Bernie an. »Okay, Mädchen, die Angelegenheit ist hoffentlich sehr dringend, denn deine Mutter ist alles andere als erfreut, dass ich den Gottesdienst und die Sonntagsschule verpasse.«
»Komm in mein Büro, Dad«, bat Bernie ihn. Er folgte den beiden. »Und schließ bitte die Tür hinter dir.«
R. B. machte die Tür zu und blickte abwechselnd Bernie und Jim an. »Was ist los? Ich sehe euch doch an, dass es etwas Schlimmes ist.«
»Dad …« Bernie schluckte und versuchte es noch einmal. »Er hat sein nächstes Opfer ausgesucht.«
»Wer? Der heimliche Bewunderer? Der Killer?«, fragte R. B.
Bernie nickte.
»Woher wisst ihr das? Hat sich jemand an euch gewandt und …«
»Ja.«
»Wann?«
»Vor ungefähr einer Stunde. Er hat gestern Abend eine Nachricht unter ihrer Tür durchgeschoben und sie später angerufen, um ihr zu sagen, dass er ihr heimlicher Bewunderer ist.«
»Dieses Schwein.« R. B. kratzte sich am Hinterkopf und verzog das Gesicht. »Das könnte der Durchbruch sein, den wir brauchen, um den Bastard zu schnappen. Er hat sich endlich eine Frau ausgesucht, die klug genug ist, um von Anfang an Angst vor dem Kerl zu haben, statt sich geschmeichelt zu fühlen.«
»Dad …«
Jim wusste, wie schwierig es für Bernie war.
»Was ist denn, Kleines?«, fragte R. B. »Du benimmst dich reichlich komisch.«
»R. B., die Frau, die die Nachricht und den Anruf erhielt, ist Robyn«, sagte Jim. »Raymond hat mich heute Morgen angerufen. Er war gestern Abend bei ihr, als sie die Nachricht fand und der Kerl anrief. Raymond bringt sie gerade her. Sie müssten gleich kommen.«
»Robyn?« R. B. fiel auf den nächsten Stuhl. »Er hat sich meine Jüngste als nächstes Opfer ausgeguckt?«
»Oh, Daddy.« Bernie lief zu ihrem Vater, kniete sich vor ihn hin und nahm seine Hand. »Wir werden sie beschützen. Wir sorgen dafür, dass er nicht in ihre Nähe kommt.«
»Da hast du verdammt recht«, knurrte R. B. zornig.
Ein leises Klopfen an der Tür verriet ihnen, dass noch jemand gekommen war. Alle drei starrten auf die Tür. Bernie stand gerade auf, als Jim schon quer durchs Büro zur Tür schritt und sie öffnete. Da stand Robyn. Raymond hatte sich schützend hinter sie gestellt und eine Hand auf ihre Schulter gelegt.
»Da sind wir«, sagte Robyn und blickte an Jim vorbei zu ihrem
Weitere Kostenlose Bücher