Killing time
ein Fläschchen Nagellack heraus.
»Morgen«, flüsterte er. »Morgen.«
Als erster Beschützer Robyns wurde Deputy Fuller eingeteilt. Während Bernie mit ihm, ihrem Vater, ihrer Schwester und Raymond hinaus zum Parkplatz ging, setzte sich Jim an Bernies Schreibtisch und öffnete ihre Mailbox. Er fand Griffin Powells Nachricht auf Anhieb, klickte sie an und betrachtete die Schülerliste, die dreiundfünfzig Namen in alphabetischer Reihenfolge enthielt. Eilig ging er die Liste nach bekannten Namen durch.
Shannon Elmore.
Das war nichts Neues, denn sie wussten ja bereits, dass Shannon mit Heather den Abschluss gemacht und zu deren Elite-Club von versnobten Brünetten gehört hatte.
Der Club der
Zobel-Mädchen.
Jim fand noch einen Namen.
Sara Hayes.
Also war das dritte Opfer des Mörders, wie Jim bereits vermutet hatte, auch auf der Leighton-Schule gewesen, hatte mit Heather den Abschluss gemacht und wahrscheinlich auch ihrem exklusiven Club angehört. Wenn er morgen das Jahrbuch bekam, würde Jim sich Sara Hayes Bild ansehen. Er tippte, dass Sara eine hübsche, beliebte Brünette war. Und er würde seinen letzten Cent darauf verwetten, dass ihr Mörder – der Mörder, auf dessen Konto alle zehn Opfer gingen – irgendwie mit der Leighton-Schule zu tun hatte.
[home]
28
D u dämliche Kuh! Was fällt dir ein, mir deine Schwester und ihren Neandertaler von einem Deputy auf den Hals zu hetzen.« Brandon Kelleys Wut entlud sich laut und deutlich übers Telefon. »Mein Anwalt wird das Sheriff-Büro von Adams County wegen Belästigung anzeigen, und wir zeigen dich vielleicht auch gleich wegen falscher Beschuldigung an!«
»Brandon, ich habe Bernie nicht gesagt, dass ich dich verdächtige, der Mörder zu sein, der sich als heimlicher Bewunderer ausgibt«, sagte Robyn. »Ich schwöre, das habe ich nicht getan. Aber sie und Jim befragen alle meine früheren festen Freunde … sicherheitshalber.«
»Ich war nie dein fester Freund, du hirnlose kleine Fotze. Wir haben hin und wieder zusammen gefickt, und das war alles.«
Robyn war entsetzt, und das nicht etwa, weil Brandon so ausfallend und herzlos war, sondern weil sein Verhalten ihr bewies, wie wenig Menschenkenntnis sie bei der Wahl ihrer früheren Liebhaber an den Tag gelegt hatte. Vor Raymond. »Brandon, bitte, rede nicht so mit mir. Hast du denn keine Ahnung, was ich momentan durchmache? Warum machst du …«
Robyns Bewacher für heute Abend nahm ihr den Hörer aus der Hand. »Dr. Kelley, hier spricht Deputy Scotty Joe Walters. Ich weiß nicht, was Sie zu Miss Granger gesagt haben, aber ich rate Ihnen dringend, sie nicht wieder anzurufen. Genaugenommen sollten Sie überhaupt davon absehen, in irgendeiner Form Kontakt zu ihr aufzunehmen, schon gar nicht persönlich.«
Robyn wusste nicht, was Brandon darauf sagte, musste aber lächeln, als Scotty Joe antwortete: »In meiner offiziellen Funktion als Deputy kann ich Ihnen darauf nicht antworten, aber inoffiziell, als Mann, rate ich Ihnen, sich nicht mit mir anzulegen, Dr. Kelley, denn ich hätte kein Problem damit, Ihnen Ihren dreckigen Arsch zu versohlen.« Scotty Joe drückte den AUS -Knopf des Telefons und gab es Robyn zurück. »Ich glaube nicht, dass er Sie noch mal belästigen wird.«
Robyn atmete erleichtert auf. »Danke.«
»Gern geschehen.«
Scotty Joe war einer der vielen Hilfssheriffs, die sich freiwillig als Leibwächter für Robyn gemeldet hatten. Da dem Bezirk die Mittel für zusätzliche Überstunden fehlten, leisteten sie alle den Personenschutz unentgeltlich. Als einziger Beamter, der das Gewaltpräventionsprogramm von Adams County betreute, stand Scotty Joe tagsüber nicht zur Verfügung. Deshalb hatte er sich für die Abendschicht als Leibwächter Robyns angeboten. Er war von fünf Uhr nachmittags bis neun Uhr abends bei ihr. Anschließend teilten sich zwei weitere Hilfssheriffs die Nachtschicht. Ron Hensley, der noch vom Dienst beurlaubt war, hatte darum gebeten, Robyn über Tag bewachen zu dürfen. Erst war Bernie nicht damit einverstanden gewesen, doch als Ron sie praktisch anflehte, für Robyn tun zu dürfen, was er für Abby nicht hatte tun können, hatte sie zugestimmt. Die letzten drei Nachmittage – Montag, Dienstag und heute – war Scotty Joe um Punkt fünf Uhr im Fitnesscenter erschienen, um Ron abzulösen. Da Robyn das Center mittwochs um acht Uhr schloss, waren sie gerade im Aufbruch gewesen, als ihr Handy läutete.
»Ich war blöd, mich jemals mit einem Idioten wie
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