Killing time
Vater, der sich auf dem Stuhl umdrehte und sie ansah. »Daddy, was machst du denn hier?« Sie warf Bernie einen verärgerten Blick zu. »Warum musstest du …?«
»Bernie hat ihn nicht herbestellt«, sagte Jim. »Das war ich.«
»Oh.«
Raymond drückte ihre Schulter und sah dann zu Jim. »Als wir vor ein paar Minuten zu Robyns Auto kamen, fanden wir eine weiße Plastiktüte, die an den Griff der Fahrertür gebunden war.« Er hielt die Tüte in die Höhe. »Da drin sind ein Brief, eine Zeichnung von Robyn und eine billige Perlenkette. Sie hat nichts angefasst, also sind die einzigen Fingerabdrücke auf der Tüte meine … und hoffentlich die des Mannes, der ihr die Sachen schickt.«
R. B. stand auf und breitete die Arme aus. Robyn flog ihm buchstäblich in seine Arme. »Es wird alles gut, meine Kleine.«
»Oh, Daddy, ich habe solche Angst.«
Raymond gab Jim die weiße Plastiktüte.
Der legte sie auf Bernies Schreibtisch. »Ich bezweifle, dass unser Täter irgendwelche Fingerabdrücke hinterlassen hat. Bisher ist ihm noch kein einziger Fehler unterlaufen. Er benutzt Materialien, die man überall kaufen kann, ruft von unterschiedlichen Telefonen an, die sich nicht zu ihm zurückverfolgen lassen, und ist uns ständig einen Schritt voraus.«
»Was können wir denn tun?«, fragte Raymond. »Ich will alles tun, um euch zu helfen, Robyn zu beschützen.«
Robyn löste sich aus der Umarmung ihres Vaters und lächelte Raymond an. »Er möchte nicht, dass mir etwas zustößt, wo wir doch gerade beschlossen haben zu heiraten.«
»Was?«, fragten R. B. und Bernie im Chor.
Robyn ging wieder zu Raymond und hakte sich bei ihm unter. »Mir wäre es entschieden lieber, ihr würdet meine Hochzeit planen und nicht mein Begräbnis.«
»Robyn!«, rief Bernie entsetzt.
»So was will ich hier nicht hören. Hast du mich verstanden, mein Mädchen?« R. B. hustete und räusperte sich laut.
»Schon gut, Daddy. Aber ich bin nicht naiv. Mir ist durchaus klar, in welcher Gefahr ich mich befinde. Dieser Wahnsinnige hat es auf mich abgesehen.«
»Ich sorge dafür, dass du rund um die Uhr von einem Deputy bewacht wirst«, sagte Bernie.
»Das hast du bei Abby auch getan«, erinnerte Robyn sie.
»Wir achten darauf, dass du ausschließlich von erfahrenen Hilfssheriffs beschützt wirst. Und wir werden ihnen allen einbleuen, dass sie
niemandem
vertrauen dürfen«, erklärte Jim. »Ich halte es übrigens für eine gute Idee, wenn du vorerst wieder bei deinen Eltern einziehst.«
»Das versteht sich ja wohl von selbst.« R. B. sah seine Jüngste streng an. »Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie deine Mutter reagiert, wenn sie davon erfährt.«
»Gäbe es einen Weg, diese Sache von ihr fernzuhalten, würden wir es machen«, sagte Bernie. »Aber es gibt keinen.«
»Vielleicht sollten wir Robyn irgendwo anders hinbringen«, schlug Raymond vor. »Wenn sie nicht in Adams Landing ist, kann der Kerl nicht an sie ran, oder?«
»Falsch«, erwiderte R. B. »Wir wissen verdammt noch mal nicht, wer er ist oder wie er es schafft, den Ermittlern ständig voraus zu sein. Wenn du sie von hier wegbringst, wird er irgendwie herausfinden, wo Robyn ist, und …« R. B. blickte zu Jim. »Dieser
Heimliche-Bewunderer
-Killer hat früher schon gemordet, in anderen Bundesstaaten, stimmt’s?«
»Ja, das stimmt. Wir sind uns ziemlich sicher, dass Abby sein zehntes Opfer war.«
Robyn stöhnte leise und begann zu schwanken. Raymond hielt sie fest, damit sie nicht umfiel.
»Verdammt. Verdammt.« R. B. schlug seine rechte Faust in die offene linke Hand und ging fluchend im Zimmer auf und ab. »Wir können nicht sicher sein, dass er Robyn nicht aufspürt, wenn wir sie außerhalb von Adams Landing verstecken. Nein, hier, wo wir sie beschützen können, ist sie besser aufgehoben. Wir werden sie Tag und Nacht keine Minute allein lassen.« Er kniff die Augen zusammen und sah seine ältere Tochter an. »Wir postieren einen Hilfssheriff im Haus, und Raymond und ich passen zusätzlich auf sie auf.« Sein Gesicht verfärbte sich zornesrot. »Bei Gott, er wird sie nicht in die Finger bekommen.«
Robyn und Bernie gingen zu ihrem Vater und legten von beiden Seiten jeweils einen Arm um ihn.
Jims Handy läutete. Mist. Er sah Bernie an. »Ich muss da rangehen.« Er signalisierte ihr, dass er das Gespräch in der Zentrale annehmen würde. Sie nickte.
Nachdem er aus Bernies Büro gegangen war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, klappte er sein Handy auf und
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