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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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noch Gefahr, sich unprofessionell zu verhalten.
    Bis Jim beim Wagen war, saß sie bereits auf dem Beifahrersitz und hatte ihren Sitzgurt angelegt. Jim stieg ein, steckte den Schlüssel in die Zündung und ließ den Motor an. Dann legte er den Arm auf die Lehne des Beifahrersitzes, so dass seine Hand hinter ihrem Kopf war.
    »Netter Bursche«, sagte Jim.
    »Ja, nicht wahr?«, erwiderte Bernie sarkastisch.
    »Das ist also der Typ Mann, den Ihre Schwester mag?«
    Da war er, der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Die Anspannung, die sich in ihr aufgestaut hatte, als sie mit diesem Widerling Brandon Kelley sprach, war schon beinahe zu viel gewesen, aber sie hatte es geschafft, die Beherrschung zu wahren. Und jetzt das! Sie dachte, sie könnte damit umgehen, dass Jim sich für Robyn interessierte, dass die beiden womöglich sogar zusammen ausgehen würden, ohne gleich zusammenzubrechen. Schließlich war Jim Norton nichts weiter als einer ihrer Untergebenen.
    Sicher doch. Er war nur der Mann, in den sie als Teenager unsterblich verliebt gewesen war, den sie aus der Ferne zum Idol erhoben hatte, wie so viele andere Mädchen es damals getan hatten. Und er war ja nur der erste Mann, der seit weiß Gott wie langer Zeit erstmals wieder ihre weibliche und sinnliche Seite zum Klingen brachte. Mehr war Jim Norton schließlich nicht für sie.
    »Robyn hat keinen speziellen Typ«, sagte Bernie und gab sich größte Mühe, ruhig zu sprechen. »Falls Sie also glauben, Robyn würde eventuell nicht mit Ihnen ausgehen, weil Sie nicht wie Brandon sind, ist Ihre Sorge unbegründet. Meine Schwester mag Abwechslung in ihren Männerbeziehungen. Und sie ist sehr beliebig in der Wahl ihrer Bettgefährten. Obwohl ich zugeben muss, dass sie dazu neigt, wenn sie vor die Wahl zwischen einem netten Kerl und einem echten Ekelpaket gestellt ist, dem Ekelpaket den Vorzug zu geben.«
    Jim sog die Wangen ein und stieß einen
Wenn-das-kein-Fettnäpfchen-war-
Seufzer aus, bevor er sagte: »Okay. Danke, dass Sie mich aufgeklärt haben.«
    »Gern geschehen«, sagte Bernie entschieden zu laut.
    Aber Jim schien sie gar nicht zu hören. Er lenkte den Truck rückwärts aus der Einfahrt auf den Feldweg zurück, ohne ein einziges Wort zu sagen oder sie auch nur anzusehen. Schweigend fuhren sie in die Stadt zurück, wobei Bernie sich minütlich blöder vorkam. Sie fragte sich, ob Jim eine Ahnung hatte, weshalb sie auf seine vollkommen normale Frage nach den Vorlieben ihrer Schwester so überzogen reagiert hatte. Begriff er, dass sie eifersüchtig war, weil er sich für ihre Schwester und nicht für sie interessierte? Gott, sie hoffte, dass die Antwort
nein
war.
     
    Jim verstand nicht, was mit Bernie los war. Wieso schien es, als wäre sie wütend auf ihn? Oder war sie aus einem anderen Grund aufgebracht, der gar nichts mit ihm zu tun hatte? Vielleicht nahm sie es ihrer Schwester übel, dass sie oft wechselnde Affären hatte und sich häufig die falschen Männer aussuchte.
    Wie Mary Lee. Noch etwas, das Robyn Granger mit seiner Exfrau gemein hatte. Und wenn ihn diese Gemeinsamkeit nicht abschreckte, war alles zu spät. Hatte er nicht geschworen, er würde auf seinen Verstand hören und nicht auf seinen Schwanz, bevor er sich je wieder ernsthaft auf eine Frau einließ? Schon, aber wer behauptete denn, dass es zwischen ihm und Robyn, falls sich da je etwas ergeben sollte, ernster werden würde? Soweit er bisher wusste, wollte sie gar keine feste Beziehung. Also wäre doch nichts dabei, wenn er die Lady ein wenig besser kennenlernte und ein bisschen Sex mit ihr hatte.
    »Sie müssen mir den Weg zu Ihnen nach Hause beschreiben«, sagte Jim. »Ich weiß nicht, wo Sie wohnen.«
    »Was?«
    »Ich soll Sie doch nach Hause fahren, nehme ich an. Oder soll ich Sie bei Ihrem Wagen absetzen? Ich vermute mal, Sie wohnen nicht mehr bei Ihren Eltern.«
    »Nein, ich habe ein eigenes Haus, und meine Leute haben mir den Jeep sicher schon dahin gebracht. Ich wohne in der East Jefferson Street. Das ist zwei Blocks von der Washington Street entfernt. Nummer hundertvier, das dritte Haus auf der rechten Seite. Ein alter Bungalow aus den Zwanzigern, blassgelb gestrichen und mit dunkelgrünen Läden.«
    Jim nickte und fuhr weiter. Er blieb still, weil Bernie es so lieber schien. Außerdem fiel ihm außer dem Fall, an dem sie arbeiteten, nichts ein, worüber sie reden könnten. Die Spannung zwischen ihnen war ihm sofort aufgefallen, und er wollte zu gern wissen, ob er etwas getan

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