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Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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hatte, das die Stimmung so gründlich verdarb. Wie ärgerlich, dass Charlie Patterson einen Anruf aus dem Büro in Huntsville bekommen hatte und über Nacht dorthin zurückgefahren war. Sonst wäre er mit ihnen zusammen zur Befragung von Brandon Kelley gefahren, und vielleicht wäre in seiner Anwesenheit gar nicht erst eingetreten, was immer Bernie in Rage versetzt hatte. Sie hatte ihn zwar nicht gerade angeschrien, ihn zusammengestaucht oder ihm freiheraus gesagt, dass sie total genervt war, aber man musste kein Genie sein, um zu erkennen, dass sie reichlich aufgebracht war.
    »Hier ist es, oder?«, fragte er, sobald er das Haus entdeckt hatte. Er wusste, dass es das richtige Haus sein musste, denn die Nummer war in einer Farbe auf den Bordstein gemalt, die im Dunkeln leuchtete. Und da das Verandalicht brannte, war auch die Hausnummer neben der Eingangstür deutlich zu erkennen.
    »Ja, das ist es.«
    Er fuhr in die Einfahrt und hielt an dem gepflasterten Weg, der von der Auffahrt zur Veranda führte. Sobald er den Motor ausgestellt hatte, öffnete er seine Tür, doch ehe er ausgestiegen war, sagte sie: »Sie müssen mich nicht zur Tür bringen.«
    Er zögerte eine halbe Sekunde, bevor er trotzdem aus dem Wagen stieg und erwiderte: »Das macht mir nichts.« Bis er auf der Beifahrerseite war, hatte sie die Tür bereits selbst geöffnet und war ausgestiegen. Eine Minute lang standen sie da und starrten einander an. Dann ging Bernie los. Jim holte sie ein, so dass sie Seite an Seite die Kühlerhaube umrundeten, den Gehweg entlang, und dann die Verandastufen hinaufgingen.
    Als sie an ihrer Tür waren, blieb Bernie stehen, wandte sich zu Jim um und sagte: »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    »Gute Nacht.«
    »Gute Nacht.« Er war schon auf halbem Weg wieder zu seinem Wagen zurück, als er anhielt, sich umdrehte und rief: »Haben Sie vielleicht Lust, irgendwo noch etwas essen zu gehen? Wir hatten kein Abendessen, und ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber mir knurrt der Magen.«
    Sie stand vor ihrer Tür, die Schultern durchgestreckt, und sah ihn an. »Um diese Zeit an einem Sonntagabend hat in Adams Landing nichts mehr auf.«
    »Machen Sie Witze? Einer von den Fast-Food-Läden muss doch länger als bis neun geöffnet sein.«
    »Nicht am Sonntag.«
    »Na großartig. Dann werde ich mich wohl mit Crackern und Erdnussbutter begnügen müssen, wenn ich nach Hause komme.«
    Als er weiterging, rief sie ihm nach. »Jim?«
    Er blieb stehen. »Ja?«
    »Möchten Sie hereinkommen und mit mir zu Abend essen? Ich bin sicher, dass meine Mutter mir die Reste vom Mittagessen vorbeigebracht und in den Kühlschrank gestellt hat. Sie überhäuft mich immer mit Essensresten, weil sie weiß, dass ich selten selbst etwas koche.«
    »Falls Sie glauben, ich würde ein solches Angebot abschlagen, dann kennen Sie mich aber schlecht.« Er eilte den Weg zurück und war bei ihr, noch bevor sie ihre Tür aufgeschlossen hatte.
    Als sie ins Haus traten, schaltete Bernie die Deckenbeleuchtung ein, und Jim blickte in ein großes, quadratisch geschnittenes Wohnzimmer. Er wusste nicht genau, was er erwartet hatte – vielleicht eine schlichte, farblose und rein funktionale Einrichtung –, aber auf jeden Fall war er überrascht, wie gemütlich der Raum wirkte. Die Sitzgruppe bestand aus sehr bequem aussehenden Sesseln und einem Sofa. Außerdem gab es mehrere antike Stücke. Die Wände waren in einem blassen Gelb gestrichen, mit einer Stuckkante oben und altmodischen Fußleisten unten. Seidenvorhänge mit Blumenmuster hingen vor den Holzjalousien an den Fenstern. Jim hatte plötzlich ein ganz seltsames Gefühl, als er hier in der Mitte des Zimmers stand. Er fühlte sich zu Hause, und das war ihm weiß Gott seit Jahren nicht mehr passiert. Was an Bernies Haus rief diese Reaktion in ihm hervor?
    Es liegt daran, dass dich dieses Haus, dieses Zimmer an das Haus deiner Großmutter Norton in Mississippi erinnert.
    »Setzen Sie sich, und machen Sie es sich bequem«, sagte Bernie. »Sie können den Fernseher, das Radio oder eine CD anstellen, während ich uns das Essen aufwärme. Mögen Sie lieber Schinken oder gebratenes Huhn? Mama hat heute beides serviert, und entsprechend tippe ich, dass ich auch beides anbieten kann.«
    »Ich bin nicht wählerisch. Mir wäre sowohl als auch recht.« Aber er setzte sich nicht. Stattdessen folgte er ihr durch das Haus in die Küche.
    Sie blickte sich um und sah ihn an. »Was ist?«
    »Ich komme mit in die Küche und helfe

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