Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Killing time

Killing time

Titel: Killing time Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
Vom Netzwerk:
Kolleginnen«, er sah Bernie an, »und einige umwerfende Fitnesstrainerinnen mit fabelhaft durchtrainierten Körpern.«
    Der Mann war Abschaum. Er mochte sehr gut aussehen, kultiviert sein, gebildet und talentiert, aber dennoch war er Abschaum. Wenn es etwas gab, was Bernie hasste, dann waren es Männer, die mit ihren Eroberungen prahlten.
    »Haben Sie Stephanie jemals gezeichnet?«, fragte Bernie.
    »Wie bitte?«
    »Haben Sie Stephanie …«
    »Nein, ich habe sie nie gezeichnet. Warum fragen Sie?«
    »Pure Neugier«, antwortete Bernie. »Sie sind Künstler. Sie war, wie Sie sagten, eine schöne junge Frau. Ich dachte nur, Sie würden Ihre Freundinnen eventuell ganz gern zeichnen oder malen.«
    »Haben Sie je eine Ihrer Freundinnen skizziert oder gemalt?«, fragte Jim.
    »Ja«, antwortete Brandon. »Aber nicht Stephanie. Wie gesagt, wir hatten nur eine kurze Affäre.«
    »Hatten Sie an dem Abend einen Kurs, als Stephanie verschwand?« Jim beobachtete Brandon. Bernie vermutete, dass er auch ein Gespür dafür hatte, wenn jemand log.
    »Ich gebe keine Abendkurse«, erwiderte Brandon mit einem Hauch von Arroganz.
    »Wo waren Sie dann, als Stephanie verschwand?«, fragte Jim.
    »Und wo waren Sie an dem Tag, als sie ermordet wurde?« Bernie suchte in Brandons Gesicht nach Anzeichen dafür, ob er die Unwahrheit sagte.
    »Sie können doch nicht ernsthaft annehmen, dass ich etwas mit Stephanies Verschwinden und ihrer Ermordung zu tun habe!« Ein Ausdruck von Wut und Entsetzen legte sich auf Brandons klassisch hübsche Züge.
    Bernie nannte ihm die genauen Daten und ungefähren Zeiten des Verschwindens und der Ermordung und beobachtete ihn, während er überlegte. Er wirkte kein bisschen nervös. Entweder war er vollkommen unschuldig, oder er hatte die Kunst der Coolness perfektioniert.
    »Ich war hier, zu Hause, an dem Abend, als Stephanie verschwand.« Er hob eine Hand. »Und bevor Sie fragen – ja, ich war mit einer Frau zusammen, die Ihnen das bestätigen kann. Ihr Name ist Holly Burcham. Deputy Holly Burcham.«
    Bernie biss die Zähne zusammen und schluckte. Warum überraschte es sie nicht, dass einer ihrer weiblichen Hilfssheriffs mit Brandon Kelley schlief? Vielleicht lag es daran, dass Holly ihre Schwester schon seit ihren gemeinsamen Cheerleadertagen als ihre Rivalin betrachtete. Was immer Robyn hatte, wollte Holly auch.
    »Wann kam Holly hierher und wann fuhr sie wieder weg?« Bernie sah Brandon streng an, tat allerdings ihr Bestes, ihm nicht zu zeigen, wie angewidert sie von ihm war. Keine Frage, sein offener Mangel an Moral erinnerte sie an ihren Ex und beeinflusste mithin ihre Meinung zu dem Mann.
    »Sie kam gegen sieben und blieb die ganze Nacht. Wir sind früh ins Bett gegangen, haben aber erst ab Mitternacht geschlafen.« Brandon schnalzte leicht mit der Zunge und zwinkerte Bernie zu.
    Ekelpaket. Widerliches, arrogantes Ekelpaket. Bernie stöhnte innerlich und hätte ihm zu gern dieses lächerliche
Ich-bin-so-toll-im-Bett-
Lächeln aus dem Gesicht geschlagen.
    »Was ist mit dem Tag, an dem Stephanie ermordet wurde?«, fragte Jim sachlich. Weder sein Gesicht noch seine Stimme verrieten, was in ihm vorging.
    »Da war ich den ganzen Tag im College. Mein erster Kurs begann um acht und mein letzter endete um fünf. Und nein, ich habe den Campus die ganze Zeit nicht verlassen, wofür es Dutzende Zeugen geben müsste.« Brandon verschränkte die Finger und lehnte sich behaglich auf dem Sofa zurück, einen Ellbogen auf der Armlehne.
    »Falls sich Ihre Angaben bestätigen lassen, sind Sie raus dem Fall«, sagte Jim.
    »Wäre das alles?«, fragte Brandon.
    Jim stand auf und sah Bernie an. »Nur noch eine Frage: Kennen Sie irgendjemanden, der Stephanie etwas antun wollte? Jemanden, der etwas gegen sie, ihren Mann oder ihre Familie hatte?«
    Brandon zuckte mit den Schultern. »Nein, tut mir leid. Ich fürchte, dafür wusste ich zu wenig über Stephanies Privatleben. Wir waren ja nicht befreundet, sondern hatten lediglich eine Affäre, die ein paar Wochen dauerte, und mein Interesse an ihr beschränkte sich auf den gemeinsamen Sex.«
    Bernie stand auf, zwang sich, Brandon die Hand zu schütteln, und sagte: »Danke für Ihre Kooperationsbereitschaft.«
    Er hielt ihre Hand einen Moment zu lange fest. »Grüßen Sie Robyn von mir.«
    Es kostete Bernie einiges, sich ein mattes Lächeln abzuringen, bevor sie sich umdrehte und von der Veranda hinunterging. Sie wollte so schnell wie möglich von diesem Kerl weg, sonst lief sie

Weitere Kostenlose Bücher