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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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gar so hoch sind – und das spart nebenbei auch Heizkosten –, und den antiken Krempel aus dem Salon Louis  V würde ich rausschmeißen und stattdessen ein Wasserbett und einen Großbild-Plasmafernseher reinstellen. Aus dem Salon Mazarin würde ich dann ein Damenzimmer machen und aus dem angrenzenden Soldatenzimmer einen Fitnessraum. Au ja, das wäre was. In dem müssten die Gardesoldaten dann in engen Radlerhosen mit nackten Oberkörpern trainieren, und meine Freundinnen und ich könnten ihnen durch einen venezianischen Spiegel zusehen, während wir uns Schnitzel mit Fritten reinziehen …
    Ein Schulterklopfen reißt mich aus meinen kreativen Gedanken. Es ist Sonja, wie ich mit leichter Verärgerung feststelle.
    »Wie sieht’s aus bei dir, bist du durch?«, fragt sie mich.
    »Ja, im Großen und Ganzen schon«, meine ich mit einem abschließenden, wehmütigen Rundblick. »Hast du eine Ahnung, wo Sepia steckt?«
    »Vorhin hab ich sie noch im Spiegelsaal gesehen.«
    So weit brauchen wir jedoch gar nicht zu gehen. Sepia kommt uns schon in der Herkulesgalerie entgegen.
    »Ganz schön verstaubt, die Hütte, was?«, grinst sie.
    »Also, mir gefällt es«, erwidert Sonja.
    »Ja, es ist nicht schlecht«, gesteht auch Sepia ein. »Gibt es hier noch was anderes zu besichtigen?«
    Sonja zieht den Reiseführer hervor und blättert darin.
    »Wie wär’s mit dem Napoleonischen Museum?«, meint sie dann.
    »Was gibt es dort?«, will Sepia wissen.
    Sonja runzelt die Stirn, während sie liest. »Ach, das Übliche: Alte Bilder, Urkunden, Dokumente …«
    »Langweilig«, winkt Sepia ab. »Sonst noch was?«
    »Ein Automuseum, das müsste irgendwo an der Westseite des Palastes sein.«
    »Was denn für ein Automuseum?«, schalte ich mich ein.
    »Eine Sammlung von Albert: alte Autos, über fünfzig Stück.«
    »Nichts für mich.« Diesmal bin ich es, die abwinkt.
    Wieder so eine Sache: Fünfzig alte Autos, wo doch jeder weiß, dass die Dinger mit den Jahren immer reparaturanfälliger werden. Geht’s vielleicht noch ein bisschen unvernünftiger?
    »Etwas zu trinken wäre mir eigentlich lieber«, seufze ich.
    »Ganz deiner Meinung«, nickt Sonja.
    »Wisst ihr was, ich ziehe mir noch schnell das Automuseum rein, und danach treffen wir uns bei dem kleinen Restaurant unten an der Kathedrale, okay?«, schlägt Sepia vor.
    »Du meinst, da, wo es vorhin so gut nach Pizza gerochen hat?«, frage ich.
    »Genau.«
    »Super Idee.«
    Das Lokal heißt Le Petit , und anscheinend haben die in der Küche einen Ventilator so angebracht, dass die betörenden Düfte direkt in den Gastgarten geleitet werden. Es ist völlig unmöglich, hier nur etwas zu trinken.
    »Ich denke, ich werde eine kleine Pizza nehmen«, erwähne ich beiläufig, nachdem wir ein schattiges Plätzchen gefunden haben.
    »Alles klar«, sagt Sonja, während sie die Speisekarte studiert. »Dann nehme ich die Escargots in Kräutersauce.«
    Die Kellnerin kommt an unseren Tisch, und wir bestellen. Zum Trinken einigen wir uns auf eine Flasche Rotwein, ich für meinen Teil natürlich mit Diätcola.
    Dann krame ich mein Handy aus der Tasche, um zu kontrollieren, ob sich in der Zwischenzeit jemand gemeldet hat. Als ich das Display aufklappe, durchzuckt es mich siedendheiß: Zwei Nachrichten in Abwesenheit!
    Okay, Heidi, keine Panik. Tief durchatmen. Jetzt schlägt die Stunde der Wahrheit.
    Mit zitternden Fingern überprüfe ich, von wem die Nachrichten sind, und erhalte umgehend die Bestätigung: Die erste ist von Gerhard, die zweite von Honzo. Und das unmittelbar hintereinander, wie ich an den Zeiten ablesen kann.
    »Du meine Güte, Heidi, du bist ja bleich wie ein Gespenst!«, ruft Sonja besorgt aus. »Was hast du denn?«
    Ich bin jedoch zu keiner Antwort fähig, stattdessen rufe ich die erste Textmitteilung – die von Gerhard – ab.
    »Heidi, was ist denn los?«, dringt Sonjas Stimme wie durch dicke Watte zu mir durch.
    »Nachricht von Gerhard Sommer«, steht da, und dann: »Liebste Heidi, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll …« – Ich muss weiterblättern – »… deshalb brauchte ich auch so lange, um mich bei Dir zu melden …« – wieder blättern – »… und ich kann nur hoffen, dass Du mir eines Tages verzeihen wirst …« – wieder blättern, und dann: nichts mehr!
    Aber nicht etwa, weil mein treuloser Exverlobter nicht mehr geschrieben hätte, sondern weil mein gottverdammter Akku seinen Dienst aufgegeben hat.
    »Das darf doch wohl nicht wahr sein«, stöhne ich

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