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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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ich mich jetzt nicht ein bisschen mehr freuen?
    Egal, das ist wahrscheinlich nur der Schock von vorhin, der noch ein bisschen nachwirkt, denke ich mir. Rein objektiv betrachtet haben wir jedenfalls einen Grund zum Feiern, und ich gebe der Kellnerin ein Zeichen, uns noch eine Flasche zu bringen.



 
    12

     
    Den Akku eines Handys aufzuladen ist die einfachste Sache der Welt – wenn man über das dazugehörige Ladekabel verfügt und es nicht, wie ich in meinem Gefühlschaos, bei der Abreise schlicht und einfach vergessen hat.
    Das Problem an der Sache ist, dass es unzählige Handymarken mit noch mehr unterschiedlichen Ladekabeln gibt, und weder Sepia noch Sonja noch die hilfsbereiten Menschen vom Hotel haben dasselbe doofe Modell wie ich. Bleibt mir also gar nichts anderes übrig, als mich in Geduld zu üben – und vielleicht kennt ja Bodo irgendwo in der Stadt einen Handyshop, den ich morgen aufsuchen kann.
    Da ich jetzt aber wenigstens weiß, dass ich von Gerhard nichts Schlimmes zu befürchten habe, tut das meiner guten Laune keinen Abbruch. Denn die Wahrheit ist: Ich habe Wichtigeres zutun.
    Mein Verhältnis zu Bodo abzuchecken zum Beispiel.
    Um dafür eine optimale Ausgangslage zu schaffen, bade ich erst mal ausgiebig, dann mache ich mir eine raffinierte Hochsteckfrisur und schminke mich sorgfältig. Als Bekleidung wähle ich diesmal ein weißes Ensemble, bestehend aus einem kurzen Rock und einer weit geschnittenen Bluse, die nicht allzu aufdringlich ist und dennoch nicht alles verbirgt, was einen Mann interessieren könnte.
    Als ich Sonja und Sepia von ihrem Zimmer abhole, muss ich feststellen, dass ich mir wegen Sepia auch diesmal keine Sorgen zu machen brauche – sie trägt eine hautenge Lackhose zu einem Top aus Leopardenfellimitat –, aber Sonja wieder einmal umwerfend aussieht in ihrem figurbetonten, lachsfarbenen Kleid.
    »Du erinnerst dich noch, was wir wegen Bodo ausgemacht haben?«, frage ich sicherheitshalber nach.
    »Ist doch Ehrensache, Heidi. Ich habe mir auch extra etwas Schlichtes angezogen, damit Bodo nicht auf falsche Gedanken kommt«, lächelt Sonja.
    »Wir schnappen doch einer guten Freundin nicht den Kerl weg«, ergänzt Sepia gönnerhaft, und wir sehen ihr einige Sekunden lang wortlos zu, wie sie mit ihren sehnigen Händen den nicht vorhandenen Busen nach oben zu schieben versucht.
    Es ist schon nach sechs, als wir den Hafen erreichen, und ich bemerke sofort, dass neben Bodo eine Segeljacht festgemacht hat, die am Vormittag noch nicht da gewesen war.
    »Die sieht ja vielleicht niedlich aus«, meint Sonja. »Irgendwie antik, findet ihr nicht?«
    »Du kannst ja mal anfragen, ob der Kapitän noch zu vergeben ist«, scherze ich.
    »Nein, nein, Segelboote könnt ihr vergessen«, schiebt sich Sepia sofort dazwischen. »Mit denen fahren meistens arme Schlucker, die die Boote bei Charterfirmen mieten und sich den Sprit für eine Motorjacht nicht leisten können.«
    »Und woher willst du das wissen?«, frage ich.
    »Bekannte von mir fahren regelmäßig Törns«, klärt sie uns auf. »Glaubt mir, das sind alles arme Würstchen.«
    Okay, wenn sie das sagt. Mir kann’s ja egal sein, wartet doch schon der Besitzer einer Motorjacht auf mich.
    »Da seid ihr ja endlich. Ich dachte schon, ihr versetzt mich.« Bodo sitzt bereits an Deck vor einem Bier und wirkt regelrecht erleichtert, als er uns sieht.
    »Keine Angst«, beschwichtige ich ihn. »Solange du genug Verduzzo an Bord hast, wirst du mich nicht los.«
    »Ein bisschen was habe ich noch«, grinst er. »Aber das ist hoffentlich nicht der einzige Grund, weshalb du mich besuchst. Gebt Acht mit der Passarella«, mahnt er dann.
    »Ich weiß, es soll Leute geben, die da manchmal daneben treten«, kann ich mir nicht verkneifen zu sagen, und mit ein paar schnellen Schritten bin ich drüben bei ihm.
    Bodo begrüßt mich mit zwei Wangenküsschen, und unpassenderweise macht er dasselbe auch bei Sonja und Sepia. Ich schlucke meinen Ärger schnell hinunter und unterziehe ihn dann einer unauffälligen Musterung. Er trägt kakifarbene, kurze Hosen, dazu legere Flip-Flops und ein weißes Hemd, das seine tiefe Bräune zusätzlich betont. Ich muss schon sagen: Richtig gut sieht er aus.
    »Setzt euch doch«, sagt er dann. »Was wollt ihr trinken?«
    »Heidi erwähnte vorhin einen sagenhaften Weißwein, den du an Bord hast«, meint Sepia.
    »Verduzzo Friulano, das dachte ich mir schon«, sagt Bodo überschwänglich. »Wollt ihr mit runterkommen und das Boot von

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