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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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Buckingham Palace«, ruft Sonja plötzlich aus.
    Tatsächlich, neben dem Haupttor befinden sich zwei kleine Wachhäuschen, in denen Wachsoldaten mit unbeweglichen Mienen stehen.
    »Ob die sich auch nicht rühren dürfen wie die in England?« Sepia tritt neugierig näher.
    »Scheint so«, murmle ich. »Fragt sich nur, ob die überhaupt echt sind?«
    »Probieren wir’s aus«, schlägt Sepia vor. »Heidi, geh hin und gib ihm einen Kuss, und ich mache ein Foto.«
    »Bist du verrückt? Das kannst du schön selber machen, wenn du so scharf darauf bist«, lehne ich entrüstet ab.
    Obwohl, jetzt im Näherkommen erkenne ich, dass das adrette Burschen sind, und sie rühren sich tatsächlich keinen Millimeter. Das macht mich neugierig. Ich trete näher an den einen heran und betrachte ihn eingehend. Er hat sympathische Grübchen und verzieht keine Miene.
    »Nun sei kein Frosch, küss ihn schon!«, ruft Sepia, während sie ihre Kamera in Position bringt.
    »Oder besser noch: Mal ihm einen Schnauzer auf die Oberlippe!«, wird jetzt auch Sonja übermütig.
    »Einen Teufel werd ich, dafür ist der doch viel zu niedlich«, wehre ich ab.
    »Sehr freundlich von Ihnen, Mademoiselle, und Sie würden sich damit auch strafbar machen«, sagt im selben Moment der Wachsoldat.
    Das kommt so überraschend, dass mir ein spitzer Schrei entfährt. Der Wachsoldat steht auf einmal ganz locker da und lächelt mich an. Ich fühle, wie mir die Röte ins Gesicht schießt.
    »Oh, verzeihen Sie, ich wollte nicht … ich meine, ich wusste nicht dass Sie Deutsch sprechen, sonst hätte ich auf keinen Fall …«, stammle ich verlegen herum.
    »Kein Problem, so was kommt öfter vor«, beruhigt er mich.
    »Und Sie dürfen sich … bewegen ?«, hauche ich fasziniert. Kaum ist das draußen, komme ich mir auch schon wie der allerletzte Trampel vor.
    Sein Lächeln verstärkt sich. »Aber natürlich, wir sind hier schließlich nicht in England. So, jetzt muss ich Sie verlassen, Mademoiselle.«
    »Werden Sie abgelöst?«, frage ich.
    »Nein, ich will nur mal eine rauchen.«
    »Das dürfen Sie auch?«, wundere ich mich.
    »Ja sicher, warum denn nicht? Au revoir, Mademoiselle«, höre ich noch, dann ist er weg.
    »Was hat er denn gesagt?«, will Sepia wissen, die zu weit weg gestanden hat, um unseren kurzen Wortwechsel mitzukriegen.
    »Wollte er dich etwa anbaggern?«, schiebt sich auch Sonja neugierig heran.
    Meine Freundinnen! An etwas anderes können die wohl nicht denken. Aber ich betrachte das als gute Gelegenheit, um meine Position auszubauen.
    »Definitiv«, behaupte ich.
    Die beiden machen große Augen.
    »Ist ja irre«, entfährt es Sepia. »Und, was hast du ihm geantwortet?«
    »Na, was wohl? Dass ich kein Interesse habe, natürlich. Ich hab’s euch doch schon gesagt, ich bin hier nicht auf Männerfang. Glaubt ihr mir jetzt endlich?«
    Sepia braucht ein paar Sekunden, bis sie das verdaut hat.
    »Du hast wohl nicht alle Tassen im Schrank! Falls es dir nicht aufgefallen ist: Der Typ sah aus wie Antonio Banderas, und du lässt ihn einfach gehen!«, ruft sie vorwurfsvoll aus.
    »Wer sagt denn, dass er überhaupt Interesse an uns hatte? Vergiss den Typen«, mischt sich Sonja ein. »Sehen wir lieber zu, dass wir in den Palast kommen.«
    Sepia starrt mich ein paar Sekunden lang unschlüssig an. »Okay. Da drüben ist der Eingang«, deutet sie dann auf eine Tür an der Seite des Gebäudes.
    Wir kaufen uns Tickets, und als wir den Palast betreten, überkommt mich plötzlich ein ganz merkwürdiges Gefühl. Dieser Fürstenpalast ist auf einmal kein fremdes Gebäude für mich, sondern verströmt im Gegenteil eine seltsam vertraute Atmosphäre. Der Traum fällt mir wieder ein, von mir und Albert und den Dellberts in diesem antiken Schlafgemach.
    Ob das etwas zu bedeuten hatte? War es vielleicht eine Vorahnung? Wartet hinter diesen geschichtsträchtigen Mauern womöglich eine Überraschung auf mich?
    Ein Geheimnis?
    Oder gar … ein Fürst?
     
    Endlich! Albert spricht zu mir. Seine Stimme ist weich und melodisch, und sein Deutsch hat einen hinreißenden Akzent.
    Dabei habe ich ihn anfangs gar nicht verstanden, weil er französisch sprach. Das war jedoch keine böse Absicht von ihm, sondern meine eigene Schuld, weil ich der freundlichen Dame vom Empfang vor lauter Freude, dass ich ihr »Parlez-vous français?« verstanden hatte, spontan mit »Oui« geantwortet hatte. Daraufhin hat sie an dem tragbaren Reiseführer ein Knöpfchen gedrückt und mir die Kopfhörer

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