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Kim Schneyder

Kim Schneyder

Titel: Kim Schneyder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ich hab den Prinzen verzaubert! Hilfe
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anders verhalten, sobald neugierige Touristen an uns vorbeipilgern. Wir reden dann plötzlich furchtbar gestelzt, und beim Trinken spreizen jetzt plötzlich alle ihre kleinen Finger ab.
    Und Moment mal, seit wann verwendet Sepia überhaupt eine Zigarettenspitze? Also bitte, das ist doch lächerlich!
    Ich überlege, ob ich sie darauf ansprechen soll, doch dann horche ich in mich hinein, und dann dämmert es mir: Ich finde das irgendwie … cool! Nicht Sepias Zigarettenspitze, die sieht ganz klar bescheuert aus, aber der Umstand, dass die Leute uns für reich und prominent halten, das hat eindeutig was.
    Es ist inzwischen nach acht geworden, die Dämmerung bricht langsam herein, und nach und nach gehen die Lichter der Stadt an. Es ist ein gänzlich unwirkliches Panorama, und ich beginne mich seltsam schwerelos zu fühlen – was aber natürlich auch am vielen Wein liegen könnte, den ich inzwischen intus habe.
    »Und was machen wir nun mit dem angebrochenen Abend?«, dringt Sepias laute Stimme plötzlich in meine Glückseligkeit. »Was haltet ihr davon, wenn wir in einen dieser angesagten Klubs gehen?«
    »Da bin ich sofort dabei«, nickt Sonja eifrig. »Bodo, du kennst dich hier doch aus, was würdest du vorschlagen? Jimmy’z Disco soll ziemlich angesagt sein, habe ich gehört.«
    Aber Bodo winkt schnell ab. »Ohne mich. Dort ist es bloß sauteuer und laut, und um diese Jahreszeit gerammelt voll mit hohlköpfigen Angebern. Außerdem wäre es ein ziemlicher Fußmarsch, das liegt ganz drüben bei Larvotto.«
    Sonja ist enttäuscht, und ich, ehrlich gesagt, auch ein bisschen. »Ja, meinst du? Hm, was schlägst du sonst vor?«
    »Hinten im Stadtkern gibt es ein paar nette Bars, da gehe ich meistens hin, wenn ich mich unterhalten will«, erklärt er. »Wir können uns damit aber Zeit lassen, jetzt ist da noch nicht viel los«, fügt er hinzu.
    »Alles klar, dann trinken wir hier noch einen«, sage ich fröhlich, um die Stimmung nicht kippen zu lassen.
    »Worauf du wetten kannst«, nickt Bodo. »Oh, schon wieder leer. Entschuldigt, bin gleich wieder da.«
    Nanu. Als er aufsteht, bewegt er sich wie unter schwerem Wellengang. Bloß, dass es den hier im Hafen gar nicht gibt.
    Währenddessen sehe ich aus den Augenwinkeln einen Mann in mittleren Jahren die Pier entlangschlendern. Ich halte ihn für einen Touristen und beachte ihn in würdevoller Herablassung nicht weiter, als er plötzlich auf unserer Höhe stehen bleibt und etwas zu uns herüberruft.
    »Was will er?«, raune ich Sonja zu.
    »Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, er hat etwas von einer Party gesagt«, antwortet sie. Sie tauschen ein paar Worte aus.
    »Und?«
    »Also, wenn ich ihn richtig verstanden habe, will er uns zu der Party einladen «, sagt Sonja.
    »Echt?«, sage ich verblüfft. »Wo denn?«
    Sonja wechselt wieder ein paar Sätze mit dem Mann, dann deutet er auf eine der Jachten an einer anderen Pier.
    »Auf der White Cloud«, übersetzt Sonja, »und wenn mich nicht alles täuscht, ist das die große Jacht da hinten.«
    »Er lädt uns zu einer Promiparty ein?«, zischt Sepia zwischen mühsam zusammengepressten Lippen hervor. »Haben wir ein Schwein!«
    »Ja, sieht so aus«, meint Sonja halblaut zu uns. Und dann wieder irgendetwas auf Französisch zu dem Mann.
    Er lächelt, winkt noch einmal lässig und geht dann wieder.
    »Und, was hast du gesagt?« Sepia platzt fast vor Neugierde, und mir geht es nicht viel anders.
    »Na, was wohl? Dass wir kommen, natürlich!«
    »Das ist ja der Wahnsinn«, jubelt Sepia. »Ist euch überhaupt bewusst, was das bedeutet?«
    »Nein, was denn?«
    »Na, dass wir die Promileiter hochklettern!«, erklärt sie begeistert. »Überlegt doch mal: Wir sind erst zwei Tage hier und sitzen schon auf dieser Jacht, was an sich schon toll ist. Und jetzt: Runter von der kleinen Jacht, rauf auf die große. Und dafür mussten wir noch nicht einmal mit jemandem schlafen!«
    »Habe ich was versäumt?« Es ist Bodo, der gerade wieder mit einem vollen Tablett hochkommt. »Wer will hier mit jemandem schlafen?«
    »So war das nicht gemeint«, bremse ich. »Gerade war so ein Typ da und hat uns auf eine Party eingeladen.«
    Bodo zieht eine Augenbraue hoch. »Eine Party? Wo denn?«
    »Da drüben auf der White Cloud.«
    »Auf der White Cloud? Die ist ein ziemlich dicker Brummer«, meint er erstaunt.
    »Also ist es wirklich die große Jacht da hinten. Und wem gehört sie?«, fragt Sonja.
    »Keine Ahnung, aber sie fährt unter österreichischer

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