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Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Titel: Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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beiden Seiten des Raums. Wir nickten ihnen zu, woraufhin sie aufstanden und gingen. Laura schloss die Tür, während ich Miller gegenüber Platz nahm. Einen Augenblick später setzte sie sich hinzu, wobei sie den Metallstuhl laut über den Boden schrappte.
    Miller würdigte uns keines Blickes. Er hing auf seinem Stuhl und wirkte um einiges kleiner, als ich erwartet hatte. Was er getan hatte, hatte ihn in der letzten Woche in meinem Kopf zu einem Ungeheuer heranwachsen lassen. Die Wahrheit aber nahm sich – wie immer – um einiges prosaischer aus. Auch wenn die Taten noch so unmenschlich sind, sie werden immer von Menschen verübt, und wenn man eine Art Dämon erwartet, muss die Wirklichkeit unweigerlich enttäuschend sein.
    Nicht böse, sagte ich mir.
    Tatsächlich hatte James Miller, wie er da in Handschellen auf dem Stuhl saß, nichts Besonderes an sich. Nicht mehr. Schwarzes T-Shirt, kurze Ärmel, die den Blick auf ganz normale Arme ohne jegliche Andeutung von Muskeln freigaben. Die Hände unter dem Tisch verborgen. Er war von durchschnittlicher Statur: Abgesehen von einem leichten Fettansatz um den Bauch, war er im Wesentlichen schlank. Würde er einem mit dem Einkaufsbeutel in der Hand auf der Straße begegnen, sähe man nicht den geringsten Anlass, sich Gedanken zu machen.
    Vicki Gibson, auf dem Heimweg erschlagen und durch diese Hecke gestoßen. Sie hätte bestimmt auch nicht zweimal hingesehen.
    War er nicht genauso vorgegangen? Diese pure Harmlosigkeit war es, die ihn so lange damit hatte durchkommen lassen.
    Mit einem Tastendruck schaltete ich den Recorder ein.
    »Detective Andrew Hicks. Vernommener: James Miller, wohnhaft Tavistock Place 18. Ebenso anwesend: Detective Laura Fellowes. Beginn der Vernehmung: 16:56, 23. Mai. Grund der Vernehmung: Verdacht, die Morde an Vicki Gibson, Derek Evans, John Kramer …«
    Während ich die Namen von dem Blatt vor mir ablas, schien es in dem Raum um mich herum immer stiller zu werden. Es gab zwölf Namen und vier weitere bisher nicht identifizierte Opfer. Als ich zum Schluss gekommen war – »nicht identifiziertes viertes Opfer, männlich« –, fühlte sich meine Haut kalt an.
    Ich sah zur Videokamera hinüber, die in der Ecke des Vernehmungsraums montiert war. Fast hundert Leute würden jetzt oben im Einsatzraum vor den Monitoren sitzen. Das normale Geschäft war in der ganzen Abteilung zum Erliegen gekommen. So viele Leute hatten an diesem Fall gearbeitet, und alles und jeder war irgendwie betroffen.
    »Okay, James. Haben Sie verstanden, was Ihnen zur Last gelegt wird und warum Sie heute hier sind?«
    Er nickte.
    »Das war ein Ja«, sagte ich. »Gibt es etwas, das Sie uns sagen möchten, James, bevor wir mit der Vernehmung beginnen. Möchten Sie eine Aussage darüber machen, was Sie mit diesen Morden zu tun haben?«
    Er rührte sich nicht.
    »Der Befragte verweigert die Antwort«, sagte ich. »James, zum Zeitpunkt Ihrer Festnahme waren Sie im Besitz eines Motorrollers, der auf Kate Barrett zugelassen war und zum Zeitpunkt ihrer Ermordung gestohlen wurde. Können Sie mir erklären, wie das Fahrzeug in Ihren Besitz gekommen ist?«
    Nichts.
    »Keine Antwort.« Ich schob ihm die Fotos über den Tisch. »Ich zeige dem Vernommenen jetzt eine Reihe von Fotos von den Gegenständen, die wir in seinem Besitz gefunden haben. Insbesondere ein Hammer, ein Schraubenzieher und ein Jagdmesser, von denen wir annehmen, dass sie bei den aufgeführten Morden zum Einsatz gekommen sind. James, erkennen Sie diese Gegenstände?«
    Ich ließ ihm Zeit.
    »Der Vernommene weigert sich, die Fotos anzusehen.«
    Ich beugte mich vor, versuchte ihm direkt in die Augen zu sehen, aber er senkte den Kopf noch weiter, um meinem Blick nicht zu begegnen.
    »James«, sagte ich. »Es liegen erdrückende Beweise gegen Sie vor. Und ich glaube, wir wissen beide, dass Sie diese Morde begangen haben. Es ist vorbei. Sie haben Menschen unsägliches Leid zugefügt, aber es ist passiert. Sie wären gut beraten, jetzt zu kooperieren. So können wir den Menschen, die durch Sie so viel haben erleiden müssen, ein wenig Frieden bringen und anfangen, jeden einzelnen Fall zum Abschluss zu bringen. Ihren eingeschlossen.«
    Keine Antwort.
    Ich lehnte mich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und dachte nach.
    »Wir haben mit Ihrem Vater gesprochen.«
    Das entlockte ihm den Hauch einer Reaktion.
    »Er hat uns erzählt, dass Sie Höhenangst haben. Er hat uns gesagt, dass Sie es nicht getan haben können, weil Sie

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