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Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition)

Titel: Kind des Bösen: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Mosby
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Gedanken, der sich in meinem Kopf breitmachte, überging ich.
    Und das ergibt keinen Sinn.
    Nach ein paar quälenden Sekunden meldete sich die Polizistin wieder zu Wort.
    »Und wie kommen wir dem Täter auf die Spur?«
    Ich nickte. Das war eine sehr vernünftige Frage, auf die ich auf die Schnelle keine Antwort parat hatte.
    »Es gibt eine ganze Reihe von Strategien, mit denen wir vorgehen können. Die Tür-zu-Tür-Befragung in dem Viertel haben wir gemacht. Sie hat nichts ergeben. Im Augenblick führen wir sie im Garth-Komplex durch. Vielleicht haben wir dort mehr Erfolg. Aber selbst wenn das nicht der Fall sein sollte, dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass er sich die Orte aus einem bestimmten Grund ausgesucht hat. Er wusste, dass sie für seine Zwecke abgelegen genug waren. Und auch wenn keine Verbindung zu bestehen scheint, gibt es dennoch eine.«
    Ein winziger Strohhalm, an den man sich klammern konnte. Den Killer verband ein wenn auch abseitiges Verhältnis mit den Orten, die er sich ausgesucht hatte. Wäre er mit einem GPS-Gerät ausgestattet gewesen, das jede seiner Bewegungen aufzeichnete, dann würden die Daten zeigen, dass er, aus welchem Grund auch immer, irgendwann an diesen Stellen gewesen war. Seine Bewegungen würden sich wie ein langer Faden durch seine Vergangenheit ziehen, und irgendwann würde dieser Faden auch im Quadrateviertel und im Garth-Komplex zu finden sein. Das wären im Augenblick zwar die einzigen beiden Stücke des Fadens, die wir in der Hand hielten, denen wir aber mit fortschreitenden Ermittlungen weitere hinzufügen würden, um allmählich ein deutlicheres, klareres Bild des Mannes zeichnen zu können.
    Hoffte ich jedenfalls.
    »Im Übrigen«, fuhr ich fort, »müssen wir die kriminaltechnischen Untersuchungen abwarten, und das dritte Opfer muss noch identifiziert werden. Ich nehme an, dass wir nach der Befragung in dem Komplex, bei der wir auch Angaben zur Kleidung der Toten machen, ihre Identität ziemlich bald herausbekommen. Wenn wir Glück haben, kommt sie sogar aus der Gegend.«
    Ein dritter Polizist meldete sich: »Alle Familien befragen?«
    »Und Freunde und Bekannte. Wie Detective Fellowes schon sagte, scheint alles darauf hinzudeuten, dass diese Personen nur zufällig Opfer eines Verbrechens wurden. Das muss aber nicht unbedingt so sein. Vielleicht, und in diese Richtung gehen unsere Ermittlungen, vielleicht wollte er letzte Nacht nur die erste Frau umbringen, und die anderen beiden waren rein zufällig am Tatort, so dass ihm gar nichts anders übrigblieb, als sich auch ihrer zu entledigen. Aber vielleicht gibt es auch etwas, das alle Opfer miteinander verbindet.«
    Leere Blicke starrten mich an. Allzu verständlich – aber noch einmal, möglich war es. Aber abgesehen davon, wie unwahrscheinlich dies auch sein mochte, war diese Option immer noch angenehmer als die Alternative: dass nämlich der Killer die ganze Nacht zufällig dort gewartet hatte, während die Leichen neben ihm in den Sträuchern langsam auskühlten und er sich an seiner nächtlichen Tätigkeit auch noch ergötzte.
    Komm wieder auf den Boden, Hicks.
    » Okay«, sagte ich. »Sie alle haben die Akten. Sollten Sie sich damit noch nicht vertraut gemacht haben, tun Sie das bitte jetzt. In der Zwischenzeit lassen Sie uns die Aufgaben durchgehen und festlegen, wer was übernimmt.«
    Ich wurde dieses Gefühl nicht los, während ich die Aufgaben zuteilte, das Gefühl, dass es sich nicht um normale Morde handelte. Dass sie, obwohl sie in meine Architektur eines Verbrechens passen mussten, dies irgendwie nicht taten. Dass bei ihnen irgendetwas … anders war. Etwas, von dem ich nicht glauben wollte, dass es möglich war.
    Etwas Seltsames.
    Etwas Böses.

    Eine halbe Stunde später hatte sich die Mehrzahl der Sergeants in alle Himmelsrichtungen zerstreut, um sich den zugewiesenen Arbeitsaufträgen zu widmen. Nur ein paar saßen noch hinten im Raum an ihren Schreibtischen, wo sie besprachen, wie sie vorgehen wollten.
    Ich hatte schon vorher aufwendige Fälle bearbeitet, als Sergeant und neuerdings auch als Detective, und es ist immer dasselbe. Ein großer hallender Raum, in dem die Officers ein und aus gehen, sich Aufgaben abholen oder Berichte abliefern. Das unaufhörliche Klingeln der Telefone. Menschen, die leise hinter halbhohen Trennwänden sprechen. Ungeachtet der Art der Ermittlung geht von einem Einsatzraum bei dringlichen Fällen oft eine positive Energie aus. Es ist dieses Quirlige, das sich auf einen

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