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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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war sie die Unersetzlichste, die Notwendigste für ihr Überleben.
    »Ich komme bald wieder«, versprach er.
    »Bleib so lange, wie du musst«, sagte sie. »River muss sich wieder sicher fühlen. Ich glaube nicht, dass sie das jetzt tut.«
    Sie war der Ansicht, River müsse wissen, dass sie ihnen alles sagen konnte, dass sie nicht zu verbergen brauchte, was sie tat. Hawk war nicht sicher, ob Owl Recht hatte, aber er war vernünftig genug zu schweigen und zu hoffen, dass sie sich nicht irrte.
    Er rief Cheney und ging nach draußen und die Treppe hinauf zur Straße. Der Tag war klar und hell, der Himmel eine blaue Kuppel und leer bis auf die dünnsten Wolken. Er blickte auf und blinzelte unwillkürlich, denn diese Helligkeit war unerwartet und irgendwie fehl am Platz. Die Welt sollte nicht so klar sein, wenn sich das Leben so bewölkt anfühlte.
    Eine jähe Windbö brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Die Luft war kalt, beißend und scharf. Er duckte sich in die Jacke und rief Cheney zu sich. Dann zog er ein altes T-Shirt aus der Tasche, das River gehörte, ließ den großen Hund daran schnuppern und sagte ihm, er sollte sie verfolgen. Cheney zögerte nicht. Er drehte sich um und ging die Straße entlang, schwang den großen Kopf von einer Seite zur anderen, die Schnauze konzentriert gesenkt. Hawk folgte und ließ den Blick in die dunklen Eingänge und Gassen zwischen den Gebäuden zucken, hielt Wache. Er wusste, sie würden River finden. Er hatte Cheney schon öfter Leute verfolgen lassen. Sobald er den Geruch erfasst hatte, fand der große Hund immer, was er suchte.
    Sie gingen die First Avenue entlang zur Stadtmitte, und dann bog Cheney abrupt zum Hafen ab. Zusammen zogen der junge Mann und der Hund durch die Trümmer und über das gerissene Pflaster zum öligen Schimmer der Elliott Bay, deren Oberfläche im hellen Sonnenlicht glitzerte. Zwei Spinnen erschienen in einer Tür und zogen sich sofort wieder zurück. Hawk und Cheney gingen weiter. Eine Möwe lag auf der Straße, die anmutige Gestalt gebrochen, die glatten Federn verfilzt von Dreck und Blut. Nichts zeigte, wie sie gestorben war. Hawk betrachtete sie, musste an fliegende Dinge denken, die aus der Luft geholt wurden, und wandte den Blick ab.
    Cheney ging direkt zu den Piers, ohne einen Umweg einzuschlagen, arbeitete sich stetig voran, schattendunkel sogar im hellen Sonnenlicht. Hawk blieb dicht bei ihm, vorsichtig und aufmerksam. Der Wind blies aus der Bucht, als wäre es schon Winter, und trieb ihm Tränen in die Augen, als er dagegen anblinzelte. Der Gestank von Fäulnis stieg ihm in die Nase, ließ ihn das Gesicht tief in den Kragen seiner Jacke ziehen in dem Versuch, dem Geruch zu entgehen. Er fragte sich, ob das Wasser der Bucht sich wohl jemals erholen würde. Er nahm an, die Natur würde vielleicht im Laufe der Zeit, wenn man sie in Ruhe ließ, eine Möglichkeit finden, es zu heilen. Aber er konnte nicht sicher sein, ob es so etwas wie Heilung jemals geben würde.
    Cheney blieb plötzlich stehen und sträubte das Fell. Hawk blieb ebenfalls stehen und sah sich um. Dann entdeckte er eine Bewegung südlich am Wasser, drunten bei den Kränen. Eine Gruppe dunkler Gestalten, die offenbar rote Armbänder trug, arbeitete sich durch den Müll und zog dann weiter. Ein anderer Stamm, den er nicht kannte. Einige kamen auch von außerhalb der Stadt, um Vorräte zu suchen, Stämme, die in den Hügeln hinter der Stadt lebten, in den ehemaligen Vorstädten. Einige waren sehr gefährlich, so schlimm wie die Krächzer. Einer war vor einem Jahr oder so in die Stadt gezogen, Straßenkinder mit harten Augen und ohne eine Spur Zurückhaltung, wenn es darum ging zu töten. Es wäre schlimm für den Rest von ihnen gewesen, wenn die Gruppe nicht den Fehler gemacht hätte, sich mit einer der Echsengemeinden anzulegen. Als es vorbei war, waren nur noch die Echsen übrig gewesen.
    Er wartete, bis die Gestalten mit den Armbändern außer Sicht waren, dann drängte er Cheney weiter. Sie gingen auf die Ebene am Ende der James Street und auf die Docks zu. Cheney nahm erneut Witterung auf und kehrte an die Arbeit zurück. Er ging nach Süden und blieb dann stehen und sah sich verwirrt um. Einen Augenblick später trabte er weiter, nach Norden auf die Überreste des Aquariums zu. Hawk fragte sich, was River dort wohl machte. Dort hatte Sparrow sie vor beinahe vier Jahren gefunden, eine Waise, die auf der Suche nach Essen durch die Gebäude streifte.
    Cheney ging weiter, dann

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