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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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ihre Gegnerin um Gnade winseln und ihr Leben aushauchen würde.
    Als sie lächelte, blitzten ihre spitzen Zähne auf, und die rote Färbung ihrer Schnauze wurde intensiver. Sie spannte die Klauen und fuhr damit sanft über ihren schuppigen Körper. Dieser Tod würde hinreißend sein!
    Sie brauchte beinahe eine Stunde, um die hinteren Wellblechhütten zu erreichen und die mit der falschen Wand zu finden. Die Ritterin war so selbstsicher gewesen – oder vielleicht so sehr in Eile –, dass sie sich nicht die Mühe gemacht hatte, sie wieder zu schließen. Delloreen erkannte, dass ein Geländefahrzeug fehlte, das die Frau sich offenbar genommen hatte. Das konnte sie dem intensiven Maschinengeruch entnehmen: Die Gejagte hatte das Geländefahrzeug vor nicht allzu langer Zeit hier herausgefahren. Auch die Maschine hatte ihren eigenen Geruch, so deutlich zu erkennen wie der des weiblichen Ritters. Es würde leicht sein, sie zu verfolgen, wenn Delloreen jetzt schnell wieder aufbrach. Vor allem, wenn sie sich dem Tempo und der Ausdauer der anderen anpassen konnte.
    Aber sie würde selbst ein Fahrzeug brauchen, eines, das sie so schnell und sicher vorantrug wie das andere ihre Gegnerin.
    Sie betrachtete den riesigen Harley Crawler, der im Schatten stand. Sie überprüfte den Motor und stellte fest, dass er ohne Energie war, aber sie nahm auch an ihm den Geruch der Ritterin wahr und folgte ihm zu einer Stelle, wo die Frau die Energiezellen verborgen hatte. Delloreen brachte die Zellen zurück, setzte sie wieder ein und startete den großen Motor der Harley. Er setzte sich mit einem Ruck in Bewegung und schüttelte sie gewaltig durch.
    Sie lächelte, als die Vibrationen sie erschütterten.
    Es würde genügen.

24
    Kirisin wartete eine ganze Woche lang darauf, dass Arissen Belloruus ihn zu sich rief. Er blieb geduldig, sagte sich, er wolle nichts überstürzen und nicht aus Frustration handeln und dass die Beschäftigung des Königs mit der elfischen Geschichte und seine Besprechungen mit den Beratern eben Zeit brauchten. Es war ja nicht so, dass es den König nicht interessiert hätte, was aus der Ellcrys und dem Elfenvolk wurde, er musste nur vorsichtig sein und wollte das Richtige tun. Kirisin sah aus seiner Perspektive deutlicher als der König, dass die Entscheidung, das zu tun, worum die Ellcrys bat, eine vollkommene Selbstverständlichkeit darstellte. Aber er war nur ein Junge, und ihm fehlten die Weisheit und die Erfahrung der Älteren.
    Er sagte sich das alles, aber selbst das konnte nichts an seiner Auffassung ändern, dass er es mit einer Familie hinterhältiger Feiglinge zu tun hatte.
    Das war eine schreckliche Sache, aber seit er zu dem Schluss gekommen war, dass sowohl der König als auch Erisha ihn angelogen hatten, hatte er nichts anderes mehr denken können. Erishas Verrat war schlimmer, denn sie war eine Auserwählte. Auserwählte zu sein, band sie auf eine Weise aneinander, wie selbst Blut es nicht vermochte, und seit man sich erinnern konnte, hatte kein Auserwählter jemals einen anderen verraten.
    Aber Kirisin versuchte, seinen Zorn zu zügeln, und ging seiner Arbeit nach. Er beschäftigte sich mit den anderen im Garten und kümmerte sich um die Ellcrys und den Boden, in dem sie wurzelte. Er vollzog die morgendlichen Begrüßungen und abendlichen Abschiede. Er lächelte und witzelte mit Biat und den anderen – wenn auch nicht mit Erisha, die ihn die meiste Zeit kaum beachtete – und versuchte sein Bestes, so zu wirken, als wäre alles in Ordnung. Anscheinend hatte er damit auch Erfolg. Niemand schien zu bemerken, dass etwas nicht stimmte, oder erwähnte auch nur mit einem weiteren Wort, was geschehen war.
    Der Baum schwieg ebenfalls. Kirisin war sich sicher, dass die Ellcrys wieder mit ihm sprechen würde, dass ihre Not, als sie mit ihm gesprochen hatte, so deutlich geworden war, dass sie es einfach erforderlich machen würde. Er wünschte sich bei jedem Sonnenaufgang, wenn er ihr mit den anderen einen Guten Morgen wünschte, und bei jedem Sonnenuntergang, wenn sie ihr Gute Nacht sagten, dass etwas geschah. Er betete um einen kleinen Austausch, eine Erinnerung an das, was zwischen ihnen vorgefallen war, und sei es eine Warnung oder Mahnung. Aber nichts geschah. Die Ellcrys schwieg.
    In seiner Freizeit schrieb er Tagebuch, schrieb alles auf, was ihm durch den Kopf ging, selbst seine Gedanken über den König und seine Tochter. Er versuchte, sich die Gedanken des Königs auszumalen, versetzte sich an Arissen

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