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Kinder der Apokalypse

Kinder der Apokalypse

Titel: Kinder der Apokalypse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Brooks
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mächtiger Magie. Nichts kann sich gegen ihn wenden. Aber seine Macht hat Grenzen, sie hängt direkt von deiner eigenen Kraft ab. Wenn du müde wirst, wird auch der Stab müde. Wenn du achtlos wirst oder den Mut verlierst, bist du auch mit dem Stab in Gefahr. «
    »Was genau kann er tun?« , fragt sie ihn.
    »Das wirst du alles entdecken, wenn du ihn einsetzt. Du wirst es instinktiv wissen. «
    Sie hat sich immer noch nicht entschlossen, ob sie zustimmen soll, aber dann erzählt er ihr von den Sklavenlagern, von den Überfällen auf die befestigten Lager, die bereits begonnen haben, und von dem Schicksal der Menschen, die gefangen genommen wurden, und sie entscheidet sich. Als er geht, hat sie den Stab in der Hand, ihr neuer Auftrag immer noch ein schwaches Schimmern am Horizont ihres Verstehens, ein Rätsel, das sie Tag um Tag wird lösen müssen.
    Sie blickt ihm hinterher, bis er wieder im Schatten zwischen den Gebäuden steht, wo er zum ersten Mal erschien, eine große, reglose Präsenz. Dann erregt ein Geräusch ihre Aufmerksamkeit, und sie dreht sich instinktiv danach um.
    Als sie sich wieder den Häusern zuwendet, ist er weg. Etwas an der Art, wie er verschwunden ist – vielleicht das Tempo –, erweckt in ihr den Eindruck, er wäre nie hier gewesen.
    * **
    Es war beinahe Mitternacht, als Delloreen den Lagerkomplex erreichte und anfing, die geplünderten Wellblechbaracken sorgfältig zu durchsuchen. Sie hatte den weiblichen Ritter des Wortes von Anaheim aus verfolgt, von der Hotellobby aus, aus den Trümmern der Stadt und ins Land im Norden – eine langsame, anstrengende Jagd. Es war schwierig gewesen, aber nicht unmöglich. Delloreen konnte alles und jeden verfolgen, wenn sie erst Witterung davon hatte. Sie war mit den Instinkten von Tieren gesegnet, mit deren Gewohnheiten, mit den Fähigkeiten wilder Tiere, die ihr einen Vorteil über andere gaben. Dämonen waren veränderte Menschen, aber sie war immer mehr Tier als Mensch gewesen.
    Also hatte sie ihre Nase benutzt, um den Geruch ihrer Gegnerin aufzunehmen, nachdem sie aus dem Schutt der Hotelhalle gekrochen war und ihre Jagd begonnen hatte. Sie hatte den Geruch schnell wiedergefunden, hatte ihn geschmeckt, ihn sich gemerkt und war ihm gefolgt. Es war nicht schwer gewesen, obwohl es so viele andere Gerüche in der Hotelhalle gab. Es war ein deutlich zu unterscheidender Duft, der besondere Geruch eines Ritters des Wortes, leicht zu erkennen für eine Dämonin mit Delloreens Fähigkeiten, wenn sie sich nur bemühte. Delloreen verfolgte sie den ganzen Weg ins Lager, wo ihre Feindin sich mit den Menschen getroffen hatte, die vor Findo Gask und seiner Armee flohen, und dann verlor sie die Witterung. Aber indem sie um das zerstörte Lager kreiste, fand sie sie wieder, eine einzelne Spur, die in die Wälder führte.
    Der weibliche Ritter hatte dort jemanden getroffen, tief zwischen den Bäumen. Das konnte Delloreen feststellen, wenn auch nicht viel mehr. Wer immer hier zu dem Ritter gestoßen war, hatte keinen Geruch und keine lesbaren Spuren hinterlassen – nichts, das Auskunft über die Identität dieses Wesens geben konnte. Am Ende gelangte Delloreen zu dem Schluss, es müsse sich um ein Feengeschöpf gehandelt haben und dass sich hier etwas Wichtiges ereignet hatte, denn der weibliche Ritter hatte die Kinder zurückgelassen.
    Delloreen hatte sie über einen Feldweg zu einer gepflasterten Kreuzung und dem Verwahrlager verfolgt. Die Spur führte mitten zwischen die Baracken und endete dort. Es gab überall Maschinengerüche, roh und ranzig und schwierig zu unterscheiden. Der Geruch ihrer Feindin verschwand darunter. Die Dämonin rannte wie ein Wolf auf der Straße hin und her und schnupperte am Boden nach Spuren. Sie umkreiste den gesamten Komplex zweimal und setzte ihre Jägerfähigkeiten sorgfältig ein. Aber sie fand keine Spur von der Ritterin.
    Dann ging sie wieder zwischen die Baracken und begann, sie nacheinander durchzusehen. Auf allen vieren arbeitete sie sich an den Reihen entlang und wieder zurück. Hin und wieder fand sie einen Hauch des gesuchten Geruchs, aber nicht genug, um herauszufinden, wohin die Frau gegangen war. Ein anderer Jäger hätte vielleicht aufgegeben, aber Delloreen war unermüdlich. Je schwieriger die Suche war, desto befriedigender würde schließlich der Tod und das Ende ihrer Jagd sein. Sie wurde von dem Gedanken daran angetrieben, wie dieser Tod erfolgen würde, wie sie diese Ritterin des Wortes niederstrecken würde, wie

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