Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
Vom Netzwerk:
aus geht es auf schnellstem Weg mit unserer kostbaren Fracht ins Landesinnere zu unserem Stützpunkt. Verliert sie mir um Himmels Willen nicht aus den Augen und bringt sie direkt auf die Burg! Ich verlasse mich auf euch! Ihr habt mir süße Träume beschert. Ja, wir sehen uns. Gute Arbeit, Männer!“
    Ares legte sein Funktelefon beiseite und ließ sich mit leisem L achen zurück in die Kissen fallen. „Das wird eine ausgesprochen schöne Überraschung werden. Wer hätte damit gerechnet, dass das Vögelchen uns freiwillig in die Arme fliegt? Da wird wohl jemand demnächst heftig in Panik geraten, wenn ich nicht falsch liege. Ach, was ist das alles schön.“ Ares reckte sich genüsslich auf seinem Bett, warf sich dann zur Seite und schlief höchst zufrieden wieder ein.
     
    Obwohl die Stadtwohnung von Jorge und Samira recht groß war, wurde es nun doch langsam eng. Außer Janan und Abdallah waren dort derzeit auch noch deren Wächter, die Diener, die beiden Venezianer, Saif, Jorge, dessen Männer und in allernächster Zukunft erwarteten sie auch Craigh und Sergej. Janan hatte sich mit ihren Dienerinnen in das ehemalige Kinderzimmer von Ridha zurückgezogen. Sie wollte und konnte derzeit nicht noch mehr Hiobsbotschaften verkraften, was alle Anwesenden nur zu gut verstanden.
    Luca stand am Fenster, doch nahm er nichts von seiner Umg ebung wahr. Angestrengt sann er darüber nach, ob auch wirklich nichts vergessen worden war. „Abdallah, hast du deinen Enkeln Bescheid gegeben? Sind sie alle in Sicherheit – wo stecken sie gerade?“
    „Marseille, London und – was mir gar nicht gefallen will – Djerba.“ Luca war sofort alarmiert. „Wer ist auf Djerba?“
    „Ridha ist dort. Er wollte ja zu uns stoßen, sobald wir in Sousse angekommen sind“, mischte sich Jorge ein. „Aber er hat zwei Wächter dabei.“
    „So geht das nicht, wir haben ja erlebt, was Wächter gegen Alexandres Leute ausrichten können! Jorge, du schickst Ridha sofort noch vier von den besten Männern! Sobald wir in Italien sind, kann ich über die Garde von Massimo verfügen. Deine Wächter werden hier dringender gebraucht. Selbst, falls Alexandre nicht mehr hier sein sollte – wer weiß, wen er zurückgelassen hat. Ich traue ihm mittlerweile alles zu.“
    „Wahrscheinlich hast du recht. Ich kümmere mich gleich d arum.“ Jorge erhob sich, vor Müdigkeit schwankend, aus dem bequemen Sessel, in dem er gesessen hatte.
    Luca verspürte Mitleid mit ihm, doch je mehr er ihn beschäfti gte, desto weniger würde der Arme seinen dunklen Gedanken nachhängen. Auch konnte Luca sich nicht erinnern, dass Jorge in der letzten Zeit Nahrung zu sich genommen hätte, darum musste er sich als Nächstes kümmern.
    Sein Blick fiel auf den Stapel an technischen Geräten, die sie aus Alexandres Haus in Hammamet mitgenommen hatten. Er zog den Laptop heraus und setzte sich damit an den Tisch im Wohnzi mmer. Nachdem er ihn aufgeklappt hatte, schaltete er ihn an, doch abgesehen davon, dass die Grundfunktionen problemlos arbeiteten , war die Festplatte leider noch immer leer. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, dem Laptop irgendwelche Geheimnisse zu entlocken, gab er entnervt auf. Erschöpft stützte er den Kopf in die Hände, die Müdigkeit setzte auch ihm enorm zu – im Augenblick vermochte er sich nicht mehr zu erinnern, wann er das letzte Mal geschlafen hatte. Von Alexandre konnte er keinerlei Präsenz spüren, was nicht allzu viel heißen wollte, denn er hatte ja erleben dürfen, wie exzellent er und sein Sohn sich abschirmen konnten. Das, was er dort draußen in der Wüste gefühlt hatte, war von seinem Gegner genau so beabsichtigt gewesen. Was dieser aber in seiner Überheblichkeit unterschätzt hatte, war, dass Luca nun genau wusste, wie sich die Nähe des Feindes anfühlte. Noch einmal würde es ihm nicht gelingen, gänzlich unbemerkt an ihm vorbeizukommen.
    Luca ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Zur Unt ätigkeit verdammt, versuchte ein jeder, so viel Ruhe wie möglich aufzusaugen. Raffaele saß auf einem Sessel, die langen Beine auf dem Tisch abgelegt, und schlief tief und fest. Er beneidete ihn um diese Fähigkeit, denn sobald der Freund auch nur das geringste Anzeichen von Gefahr gespürt hätte, wäre er sofort hellwach geworden. Luca selbst war zu unruhig, nicht nur, dass Samira sich in der Hand dieses Wahnsinnigen befand, dieser auch noch drei weitere Frauen in seiner Gewalt hatte, nein, er sehnte sich auch mit jeder Faser seines Körpers

Weitere Kostenlose Bücher