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Kinder der Dunkelheit

Kinder der Dunkelheit

Titel: Kinder der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Ketterl
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ngestümen Art, die beide an den Tag legten, etwas ungehalten die Stirn, schwieg aber vorsichtshalber.
    Craigh hatte die Datei bereits angeklickt und ein weiteres Mal sahen sie alle die Großaufnahme der festgeketteten Frauen. „Und, was sollen wir jetzt bitte übersehen haben?“ Sergej starrte mit fragendem Blick auf den Bildschirm.
    „Leute, aufwachen, was ist denn nur los mit uns? Hallo, Erde an Verstand, bitte melden!“ Stefano war fassungslos. „Im Ernst, wie viele Fürstentochter gibt es derzeit?“
    Raffaele verstand noch immer nicht. „Na, vier.“
    „Prima! Und wie viele Frauen sind dort zu sehen? Na?“
    Saif kniff die Augen zusammen. „Fünf  … hey Mann, es sind fünf Gefangene!“
    „Bravo, Saif, du bekommst die volle Punktzahl. Kann mir einer sagen, warum uns das nicht sofort auffällt? Wer, bitteschön, ist die fünfte Frau?“
    Luca beugte sich ganz nah an den Bildschirm, doch die blonde Haarflut, die er für einen Moment zu erblicken gehofft hatte, sah er leider nicht. Plötzlich aber ging ein Strahlen über sein Gesicht und er stieß einen Jubelschrei aus.
    „Kannst du mir bitte mal sagen, was dich am Anblick von fünf gefangen gehaltenen Frauen so erfreut?“ Raffaele schien etwas überfordert.
    „Das will ich dir sofort erklären. Massimo, du bist genau rechtzeitig gekommen. Würdest du bitte so gut sein und hierher vor den Bildschirm kommen? Augenblick. Craigh, etwas weiter zurück bitte, ja genau hier, halt das Video an! Massimo, sieh mal genau hin!“ Luca trat einen Schritt beiseite und machte Platz für den Fürsten.
    Der neigte sich mit ratlosem Gesichtsausdruck zum Laptop und sah Craigh neugierig über die Schulter. Urplötzlich schrie Ma ssimo auf. „Das ist unmöglich! Das kann nicht sein!“ Er griff nach dem Bildschirmrand und umklammerte ihn, als könne er die bildhübsche Frau mit dem mahagonifarbenen Haar und dem blassen, müden Gesicht, die recht unscharf hinten im Bild zu sehen war, aus dem Gerät zaubern. „Sie lebt! Carla lebt, sie ist nicht tot – meine Kleine, meine Enkelin lebt!“
    Alle Blicke hatten sich auf den aufgelösten Fürsten gerichtet, der noch niemals so sehr und so offen seine Gefühle gezeigt hatte. Der Anblick seiner tot geglaubten Enkeltochter aber war doch zu viel für ihn und er verlor seine bis dahin mühsam au frecht erhaltene Selbstbeherrschung. „Sie lebt, Raffaele, sie lebt!“ Vollkommen aufgelöst umarmte Massimo dem alten Freund, der selbst Mühe hatte, die Fassung zu wahren. Endlich eine gute Nachricht mitten in all dem Chaos!
     
    Gedankenverloren kraulte Ares Seldas schweißnassen Rücken. „Wie geht es dir, ist alles in Ordnung?“
    Selda kicherte verhalten an seiner breiten Brust. „Mehr als in Ordnung, viel mehr. Ich hätte nicht geglaubt, dass man zu solchen Empfindungen fähig sein kann. Du bist verdammt gut.“
    „Ich danke dir. Aber vertraue mir, in puncto ,nicht glauben‘ bin ich dir ein ganzes Stück voraus. Ich habe heute meinen Körper und meinen Geist neu kennengelernt. Wenn ich eines ab sofort weiß, dann, dass ich dich nie wieder hergeben werde. Das heißt, wenn du das willst.“
    Selda hob den Kopf von seiner Brust und sah nachdenklich zu ihm auf. „Lass mich mal überlegen. Hm, also wenn ich ernsthaft darüber nachdenke“, Selda machte eine kleine, aber effektive Kunstpause, „dann bin ich mir absolut sicher, dass ich das auch so will. Wie kannst du denn nur daran zweifeln? Glaubst du denn wirklich, dass das, was wir gerade getan haben, für mich alltäglich ist? Ares, ich kann es einfach fühlen, dass du der bist, bei dem ich sein will, den ich mehr begehre als irgendjemand anderen sonst auf der Welt. Ich sehe schon, beim nächsten Mal muss ich mich mehr anstrengen, ich war wohl nicht überzeugend genug.“ Theatralisch seufzend legte Selda ihren Kopf zurück auf Ares’ warmen Oberkörper.
    Der lachte nur leise in sich hinein. „Mal sehen, ob ich es übe rlebe, wenn du dich noch mehr anstrengst. Noch mehr Engagement und du machst mich total fertig.“
    „Ich lass es drauf ankommen“, nuschelte Selda, während sie ihre Finger über seine wohldefinierten Muskeln gleiten ließ. „Was mir ein klein wenig Sorge bereitet, ist dein Vater. Ich könnte wetten, dass er mit deiner Wahl, lass es mich vorsichtig ausdrücken, äußerst unglücklich ist.“ Sie spürte, wie Ares sich ein klein wenig verkrampfte.
    „Da könntest du recht haben. Aber ich werde eine Lösung fi nden, wie auch immer. Sie muss allerdings

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