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Kinder des Donners

Kinder des Donners

Titel: Kinder des Donners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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Zustände ganz schön schlimm. Die Strugger sind massiven Angriffen von der Rechten ausgesetzt. Cecil ist vielleicht nicht einmal in der Lage, die Kosten für meinen Rechtsstreit zu über- nehmen — ja, vielleicht nicht einmal, meine For- schungsarbeit weiter zu finanzieren.«
    »In dieser Richtung wollte ich gerade eine Frage stel- len«, murmelte Peter, der sich mit jedem Augenblick schuldiger fühlte.
    Mit einem Achselzucken: »Nun, er hat noch andere — wie heißt das — Löcher zu stopfen. Es sieht so aus, als
ob Walter endlich das Material für eine Anklage gegen die Fundas beisammen hätte, das selbst für den Ober- sten Gerichtshof ausreichen müßte, aber das Ganze wird nicht billig sein, obwohl die Anwälte, die die Sache durchfechten wollen, ihre Dienste als Spende zur Verfü- gung stellen. Um die Dinge noch zu erschweren, gibt es
    Bestrebungen innerhalb verschiedener Juristenvereini- gungen, wonach jeder Gratis-Rechtsbeistand als berufs-
widriges Verhalten geächtet werden soll.«
    Peter pfiff durch die Zähne. »Wir leben in einem Zeit- alter, in dem Gott Mammon angebetet wird!«
    Ein verbittertes Lachen. »Ist dir das auch schon auf- gefallen? Erstaunlich!«
    Schüchtern ergriff Ellen das Wort, nachdem sie noch einmal an ihrem Drink genippt hatte, um sich Mut zu machen.
    »Claudia, ich weiß nicht, ob Dad dir davon erzählt hat, aber ich führe weiterhin Nachforschungen durch, parallel zu Bernie. Ich ... ah ... ich hoffe, du hast nichts dagegen.«
    »Dagegen?« wiederholte Claudia wie ein Echo und streckte die Hand aus, um ihr auf die Schulter zu klop- fen. »Dagegen? — Meine Güte, das ist die beste Nach- richt, die ich seit Wochen bekommen habe!«
    »Ehrlich?« Mit einemmal war Ellen voller Beflissen- heit. »Ich hatte Angst, du hättest das Gefühl, daß ich mich einfach einmische.«
    »Ganz im Gegenteil! So, wie ich mich jetzt im Mo- ment fühle, würde ich mich sogar über die Hilfe des Teufels persönlich freuen — Entschuldigung, das war keine sehr geschickt gewählte Formulierung.«
    Ellen lächelte mechanisch.
    »Ich möchte natürlich nicht, daß du von mir erwar- test, eine große Hilfe zu sein, das bin ich nämlich nicht. Aber wenn ...« Sie brach ab und biß sich auf die Lippe.
    »Wenn was?«
    »Na ja ...« Ermutigt rutschte sie in ihrem Sessel nach vorn. »Wenn ich ein paar Sachen erfragen dürfte, die mir noch nicht ganz klar sind, vielleicht käme ich dann weiter.«
    »Frage nur munter drauflos!«
    »Wirklich?«
    »Wirklich wirklich wirklich. Was willst du als erstes
    wissen?«
    Es war fast Mitternacht, als sie endlich ein Taxi riefen. Auf dem Heimweg ertappte sich Peter dabei, wie er El- len immer wieder aufs neue bewunderte, diesmal we- gen des Plans, wie sie das Problem, an dem Claudia und
er selbst und sogar Bernie verzweifelten, in den Griff zu bekommen trachtete. Als sie im Schlafanzug zu ihm kam, um ihm einen Gutenachtkuß zu geben, zog er sie fest an sich.
    »Ich habe recht gehabt«, sagte er. »Ich habe ein Genie als Tochter. Es tut mir leid, daß ich das nicht früher ge- merkt habe.«
    »Mir auch«, murmelte sie, wobei ihr Kopf auf seine Schulter sank. »Ich wünschte ... Aber es hat keinen Sinn, sich etwas für die Vergangenheit zu wünschen,
nicht wahr? Man kann sich nur etwas für die Zukunft wünschen.«
    »Du bist weise«, sagte er. »Sehr weise.«
    »Aber bin ich auch clever?« Sie wich ein wenig zurück und zog eine Grimasse. »Wenn ich Louis Parker finden kann, glaubst du dann, daß ich es bin?«
    »Wenn du das schaffst, dann glaube ich, daß du Wun- der bewirken kannst.«
    »Das erste Wunder passiert bald. Gute Nacht!«
    Das große Haus in Surrey, das einen so leeren Eindruck
gemacht hatte, war jetzt voller Leben. Jede Woche, so
schien es jedenfalls, ergänzte David seine Bewohner- schaft um ein neues Mitglied. Als die Last des Kochens, Putzens und Waschens für Harry und Alice zu schwer wurde, ging er einfach eines Morgens los und kehrte mit zwei Frauen mittleren Alters aus einem nahegelege-
nen Dorf zurück; die beiden verfügten, nachdem ihre Kinder aus dem Haus waren, über viel freie Zeit und
waren bereit, viele Stunden Arbeit für ein Taschengeld zu leisten. Ähnlich lief es ab, als das Dach dringend ei- niger Ausbesserungsarbeiten bedurfte, indem er sich bei dem Vermieter einen Stein im Brett dadurch erwarb, daß er eine ortsansässige Baufirma fand, die ein Ange- bot mit lächerlich niedrigen Preisen unterbreitete — »um dem jungen Gentleman ein

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