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Kinder Des Nebels

Kinder Des Nebels

Titel: Kinder Des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Freund.
    »Also gut«, meinte Marsch, setzte sich neben sie und legte dabei einen Arm auf die Balkonbrüstung. Als er weiterredete, klang seine Stimme nicht mehr so verärgert. »Kelsier sagt, du hast sehr wenig Zeit mit der Ausbildung deiner inneren geistigen Fähigkeiten verbracht. Stimmt das?« Vin nickte erneut.
    »Ich vermute, dass viele Nebelgeborene diese Kräfte vernachlässigen«, betonte Marsch. »Und das ist ein Fehler. Bronze und Kupfer sind zwar vielleicht nicht so großartig wie die anderen Metalle, aber für jemanden, der richtig ausgebildet worden ist, können sie sehr mächtig sein. Die Inquisitoren arbeiten durch die Manipulation von Bronze, und der Nebeling-Untergrund kann nur überleben, weil er sich auf sein Kupfer verlässt.
    Von diesen beiden Kräften ist die Bronze die weitaus feinere. Ich kann dir beibringen, wie du sie richtig einsetzt. Wenn du die Übungen machst, die ich dir zeigen werde, dann wirst du gegenüber vielen Nebelgeborenen im Vorteil sein.«
    »Wissen die anderen Nebelgeborenen denn nicht, wie man Kupfer verbrennt?«, fragte Vin. »Und was ist der Sinn von Bronze, wenn all deine Gegner immun gegen seine Kräfte sind?«
    »Ich sehe, dass du schon wie eine von ihnen denkst«, sagte Marsch. »Nicht jeder ist ein Nebelgeborener, Mädchen. Tatsächlich gibt es nur sehr, sehr wenige von ihnen. Egal, was ihr denken mögt, normale Nebelinge sind ebenfalls in der Lage, Menschen zu töten. Es kann dir das Leben retten, wenn du weißt, dass dein Angreifer kein Münzwerfer, sondern ein Schläger ist.«
    »In Ordnung«, meinte Vin.
    »Bronze hilft dir auch dabei, Nebelgeborene zu identifizieren«, fuhr Marsch fort. »Wenn du bemerkst, wie jemand Allomantie benutzt, und kein Raucher in der Nähe ist, obwohl du kein allomantisches Pulsieren spürst, dann weißt du, dass es sich um einen Nebelgeborenen handelt - oder um einen Inquisitor. In beiden Fällen solltest du weglaufen.«
    Vin nickte und schwieg. Die Wunde in ihrer Seite pochte leicht.
    »Das Verbrennen von Bronze bietet größere Vorteile als der andauernde Gebrauch von Kupfer. Natürlich räucherst du dich selbst ein, indem du Kupfer benutzt, aber in gewisser Weise blendest du dich auch selbst. Kupfer macht dich immun gegen die Beeinflussung deiner Gefühle.«
    »Aber das ist doch eine gute Sache.«
    Marsch hielt den Kopf leicht geneigt. »Ach ja? Was ist denn der größere Vorteil? Immun gegen die Bemühungen eines Besänftigers zu sein und diese erst gar nicht zu bemerken? Oder aufgrund deiner Bronze zu wissen, welche Gefühle er gerade bei dir zu unterdrücken versucht?«
    »Kann man das so genau erkennen?«, fragte Vin erstaunt.
    Marsch nickte. »Mit ein wenig Sorgfalt und Übung kannst du jede winzige Veränderung in den allomantischen Feuern deines Gegners feststellen. Du kannst herausfinden, welche Gefühle ein Besänftiger oder ein Aufwiegler zu beeinflussen versucht. Und wenn du sehr erfahren bist, bemerkst du vielleicht sogar, wenn ihnen die Metalle ausgehen.«
    Vin dachte nach und schwieg.
    »Jetzt siehst du den Vorteil«, sagte Marsch. »Gut. Verbrenne jetzt Bronze.«
    Vin gehorchte. Sofort spürte sie zwei rhythmische Klopfgeräusche in der Luft. Das unhörbare Pulsieren überspülte sie wie der Klang einer Trommel oder das Anbranden der Meereswellen. Sie waren gedämpft und verzerrt.
    »Was spürst du?«, fragte Marsch.
    »Ich ... glaube, es werden gerade zwei verschiedene Metalle verbrannt. Das eine kommt von Kelsier unten, und das andere von dir.«
    »Gut«, meinte Marsch anerkennend. »Du hast schon geübt.«
    »Nicht viel«, gab Vin zu.
    Er hob eine Braue. »Nicht viel? Du kannst bereits den Ursprung des Pulsierens erkennen. Dazu braucht man Übung.«
    Vin zuckte die Achseln. »Mir scheint das ganz natürlich zu sein.«
    Marsch schwieg eine Weile. »Also gut«, sagte er schließlich. »Sind die beiden Pulse verschieden voneinander?«
    Vin konzentrierte sich und runzelte die Stirn.
    »Schließ die Augen«, befahl Marsch. »Schiebe alles beiseite, was dich ablenkt. Richte deine Aufmerksamkeit allein auf das allomantische Pulsieren.«
    Vin tat es. Es war nicht wie Hören - nicht wirklich. Es war schwierig für sie, etwas Besonderes an den einzelnen Pulsen zu bemerken. Der eine schien regelrecht gegen sie zu schlagen. Und der andere verursachte bei ihr das seltsame Gefühl, als ziehe er sie mit jedem Schlag näher zu sich hin.
    »Der eine stammt von einem Zugmetall, nicht wahr?«, fragte Vin und öffnete die Augen. »Er

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