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Kinder des Sturms

Kinder des Sturms

Titel: Kinder des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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wenn ich fragen darf, willst du mir bezahlen, weil ich talentiert bin, und wie viel, weil ich mit dir schlafe?«
    Seine Augen blitzten, und seine Miene wurde hart. »Ich habe noch keine Frau dafür bezahlt, dass sie mit mir ins Bett geht. Mit deiner Frage beleidigst du uns beide.«
    »Da hast du Recht.« Allmählich nagte sich der Schmerz durch die Hülle aus Eis und machte sie schwach. »Tut mir Leid, das war unglücklich formuliert. Aber andere werden dies sagen, ohne dass es ihnen Leid tut. Davor hat mich Nigel bereits eindringlich gewarnt.«
    Daran hatte er bisher noch nicht gedacht. Was bewies, wie sehr er in Gedanken mit ihr beschäftigt war. »Du wirst wissen, dass es nicht so ist. Alles andere kann dir doch wohl egal sein.«
    Sie trat an das Grab der alten Maude, doch weder der Anblick der Blumen noch die Magie des Ortes noch die Erinnerungen an die Tote boten ihr auch nur den geringsten Trost. »Für dich ist es leichter, Trevor. Du bist durch deine Position, durch deine Macht und deinen Namen vor Anfeindungen dieser Art geschützt. Ich aber verfüge über keinen derartigen Schild.«

    »Und deshalb willst du nicht unterschreiben?« Er ging zu ihr und drehte sie zu sich herum. »Hast du etwa Angst vor den Worten irgendwelcher neidischen Idioten? Du bist doch viel zu stark, um dir davon etwas anhaben zu lassen.«
    »Nein, ich habe keine Angst, aber deshalb ist es mir noch längst nicht angenehm.«
    »Geschäft und Privatleben sind zweierlei Dinge.« Doch er wusste, dass er sie in ihrer beider Fall miteinander verband. »Du hast ein besonderes Talent, und ich kann dir helfen, etwas daraus zu machen. Das, was ansonsten zwischen uns beiden ist, geht außer uns niemanden etwas an.«
    »Und falls das, was zwischen uns ist, irgendwann verblasst, falls einer von uns zu dem Schluss kommt, dass es an der Zeit ist, sich nach etwas Neuem umzusehen?«
    Das brächte ihn um. Bereits der Gedanken traf ihn wie ein Messerstich ins Herz. »Davon wäre die geschäftliche Beziehung nicht betroffen.«
    »Vielleicht sollten wir das in einem weiteren Vertrag offiziell festlegen.« Sie meinte es sarkastisch, ja sogar ein bisschen grausam, sodass es sie schmerzte, als er einfach nickte.
    »Meinetwegen.«
    »Tja, dann. Gut.« Sie atmete vorsichtig aus, machte ein paar Schritte und blickte abermals hinunter auf das Dorf. So wurden diese Dinge also in der großen, weiten Welt gehandhabt. Man führte nüchterne, vernünftige Verhandlungen, an deren Ende man ebenso nüchterne, vernünftige Verträge und Abkommen schloss. In Ordnung. Damit käme sie zurecht.
    Aber falls er je versuchen sollte, sie irgendwann im Privatleben fallen zu lassen, würde er entdecken, dass sie selbst unter größter Mühe nicht so einfach abzuschütteln war. Dann würde er entdecken, wie es war, wenn ihr gesamter angestauter Zorn ihn unvermittelt traf.
    »Also gut, Magee. Setz deine Verträge auf, sprich mit deinen Anwälten, bestell die Blaskapelle, roll den roten Teppich
aus, tu alles, was getan werden muss.« Sie wirbelte zu ihm herum und bedachte ihn mit einem blitzenden, steinharten, wunderbaren Lächeln. »Ich werde unterschreiben. Du bekommst deine Stimme, du bekommst das ganze fantastische Paket. Gott steh dir bei.«
    Und lautlos fügte sie hinzu: »Gott steh uns beiden bei.«
    Vor lauter Erleichterung hätte er beinahe geseufzt. Er hatte sie und war auf dem Weg, sie auch auf Dauer zu behalten. »Du wirst es nicht bereuen.«
    »Das habe ich auch nicht vor.« Ihr Blick war hart genug, um Glas damit zu schneiden, als er ihre Hände nahm und sich nach vorn beugte. »Oh, nein. Geschäftliche Abmachungen besiegele ich nie mit einem Kuss.«
    »Verstehe.« Fröhlich schüttelte er ihre Hand. »Dann sind die geschäftlichen Besprechungen also beendet?«
    »Zumindest für den Augenblick.« Jetzt wollte er also eine Frau, eine Geliebte. Also gut, auch in diesem Bereich würde er etwas für sein Geld bekommen.
    Sie fuhr mit ihren Händen von seinen Hüften über seine Rippen und die Brust bis hinauf zu seinen Schultern und schmiegte sich an seinen Leib. Provozierend und verführerisch nagte sie sanft an seiner Lippe, machte sich von ihm los und nagte erneut, bis sie sein rohes Verlangen schmeckte, bis sie die rauchige Hitze in seinen Augen sah.
    Erst dann bog sie den Kopf zurück und ließ sich von ihm küssen.
    Ohne auch nur einen Hauch der Zärtlichkeit der letzten Nacht taten sie sich aneinander gütlich. Dies war Leidenschaft, reine, pure Leidenschaft, dies war

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